web_SuE_March_2017

Interview mit Judith Meider zum 3. Deutschen Schimmelpilztag in Neuss Gerade zu Ende gegangen ist der 3. Deut- sche Schimmelpilztag, der vom 3.–4. Fe- bruar zum zweiten Mal in Neuss stattfand. Judith, Ihr musstet den Raum erweitern, weil die Bestuhlung nicht ausreichte. Habt Ihr mit solchem Zuspruch gerechnet? Was macht gerade Euren Schimmelpilztag so attraktiv? Ja, es war eine tolle Veranstaltung. Als wir vor 3 Jahren zusammen mit Becker und Part- ner den Deutschen Schimmelpilztag ins Leben gerufen haben, haben wir nicht mit einem so schnellen Erfolg gerechnet. Aber wir versuchen jedes Jahr eine besondere Tagung zu organi- sieren. Dieses Mal haben wir etwas Neues aus- probiert – Praxisworkshops, in denen Sanie- rungstechniken vorgestellt wurden sowie mein eiger Workshop zum Thema Mikroskopie. In je- dem Workshop durfte aktiv mitgewirkt werden. Unser Konzept ist, immer jährlich im Wechsel den Fokus auf die Praktiker und die Sachverständigen zu legen. Dafür haben wir auch ein sehr gutes Feedback erhalten. Und ich glaube, die lustige Abendveranstaltung hat auch nicht geschadet. Als Ihr 2014 mit dem 1. Deutschen Schim- melpilztag gestartet seid, was war da Eure In- tension? Hättet Ihr gedacht, tatsächlich eine Alternative zu den zahlreichen Schimmel-Veran- staltungen in Deutschland schaffen zu können? Das Ziel war, eine informative Veranstaltung mit einem persönlichen Flair zu schaffen. Ja, es gab bereits viele Veranstaltungen zum Thema Schimmelpilze. Aber wir fanden, dass es keine Tagung gab, die die Techniker gezielt angespro- chen hat. Wir haben als Ziel, die Wissenschaft ver- ständlich rüberzubringen und die Sachverständigen mit den Technikern zusammen zu verbinden. Wir wollten eine Veranstaltung, die nicht nur informa- tiv ist, sondern auch Spaß macht. Es geht nicht immer nur um Wissen, auch der Austausch von Kollegen darf nicht unterschätzt werden und das geht am besten in einem persönlichen, freund- schaftlichen Umfeld. Der 3. Schimmelpilztag stand unter dem Vermächtnis von Urban Palmgren, dem Gründer des Labor Urbanus, der kurz nach dem 2. Schim- melpilztag unerwartet verstarb. Das war deutlich zu spüren. Wie geht Ihr mit diesem Erbe um? Labor Urbanus ist ein Familienunternehmen und von daher fehlt der Gründer, der unser Va- ter bzw. Stiefvater war, natürlich sehr. Es war für uns ein besonderer Ort und eine besondere Ver- anstaltung. Wir versuchen offen mit dem Verlust umzugehen und wir hoffen, dass es dadurch für andere einfacher ist, an ihn zu denken, über ihn zu sprechen und die Erinnerungen zu teilen. Ich habe sehr viel von ihm gelernt und ich bin froh über die vielen Jahre, die ich von ihm lernen durf- te. Ich vermisse ihn als mein wissenschaftlicher Partner und ich werde die Forschung und die wis- senschaftliche Arbeit in seinem Sinne weiterfüh- ren. Er wird immer ein Teil von uns sein und uns immer begleiten. Fachbereiche Schimmelpilze Judith Meider, Geschäftsführerin und Laborleiterin von der Labor Urbanus GmbH.

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