web_SuE_March_2017
Interview mit Verbandsjuniorin Denise Maday Denise Maday ist 26 Jahre alt, studiert an der RWTH Aachen Bauingenieurwesen und ist seit 01. Dezember 2016 die erste Verbandsjuniorin im DHBV. Denise, wie sind Sie auf dieses Studium ge- kommen? An sich ist das ja eher einer männer- lastiger Berufsbereich. Ursprünglich wollte ich mich für Architektur bewerben. Bevor ich mich einschrieb, habe ich mich beim Arbeitsamt über Jobchancen nach dem Studium informiert. Wie ich bereits vermu- tet hatte, bestätigte mir das Arbeitsamt, dass die Chancen auf dem Arbeitsmarkt im Bereich Architektur nach dem Studium nicht besonders gut sind. Da ich gut in naturwissenschaftlichen Fächern sei, wäre es vorteilhafter Bauingenieur wesen zu studieren. Ich habe mich dann für die- ses Studium entschieden, da ich immer sehr viel Spaß an der Mathematik hatte. Warum haben Sie sich für ein Studium und gegen eine Ausbildung entschieden? Grundsätzlich finde ich eine Ausbildung sehr sinnvoll, da man dort viele praktische Fertig- keiten erlangen kann. Diese kann man durch ein reines Studium nicht erlernen, weil ein Studium oftmals sehr theorielastig ist. Hätte ich mich für eine Ausbildung entschieden, hätte ich im Anschluss aber dennoch das Studium gemacht. Eine Ausbildung in Kombination mit einem an- schließenden Studium wäre leider zu zeitinten- siv gewesen. Welche Voraussetzungen muss man für ein Studium im Bauingenieurwesen mitbringen? Man muss Abitur gemacht haben, wenn man an einer Universität studieren möchte und Fachabitur, wenn man an einer Fachhochschule studieren möchte. Grundsätzlich sollte man eine Begabung für naturwissenschaftliche Fächer mitbringen. Zudem musste man, bevor man das Studium aufnehmen konnte, ein 4-wöchiges Praktikum auf der Baustelle absolvieren. Apropos Baustelle, wie ist es als Frau unter so vielen Männern? Gibt es Vor- oder Nachteile? Im Bauingenieurwesen sind ungefähr 1/3 der Studenten weiblich. Mir fällt es ehrlich gesagt gar nicht auf, dass der Frauenanteil geringer ist. Grundsätzlich herrscht in Aachen ein Über- schuss an Männern, aber eher weniger im Bau- ingenieurwesen. Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Studium, welche Erwartungen wurden enttäuscht? Es gefällt mir besonders gut, dass ich nach meinem Studium die Möglichkeit habe, an alten Häusern zu arbeiten, da ich diese besonders in- teressant finde. Erwartungen wurden keine enttäuscht, da ich sehr offen auf das Studium zugegangen bin. Allerdings habe ich mir das Ganze deutlich ein- facher vorgestellt und musste lernen, sehr dis- zipliniert zu sein. Was empfehlen Sie Interessierten zur Vorbe- reitung aufs Studium? Interessierte sollten definitiv vorher ein Praktikum auf der Baustelle machen, um fest- zustellen, ob dies ein geeigneter Beruf für sie ist. Man sollte auf jeden Fall durchsetzungsfä- hig und in der Schule sehr gut in naturwissen- schaftlichen Fächern gewesen sein. Haben Sie neben dem vorausgesetzten Prak- tikum für das Studium andere interessante Prak- tika absolviert bzw. wo planen Sie, ein Praktikum zu absolvieren? In meinem Studium ist die Teilnahme an einem Praktikum in einem der Institute für Bauingenieurwesen Studieninhalt. Dieses habe ich am Institut für Bauforschung Aachen absol- viert. Innerhalb des Studiums ist es sehr schwer, weitere Praktika zu schaffen, da das Studium durchgehend sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich wäre dennoch sehr interessiert an einem Praktikum in der Richtung „Bauen im Bestand“. Was für Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Studium? Ich möchte in der Fachrichtung „Bauen im Bestand“ Fuß fassen. Wie sind Sie auf den Deutschen Holz- und Bautenschutzverband aufmerksam geworden? Durch meinen Patenonkel Dieter Zens, der bei der Tikkurila GmbH (Produktsparte kulba Bauchemie) als Fachberater für bekämpfenden Holzschutz und Schimmelprävention tätig ist. Was hat Sie bewogen, bei uns Mitglied zu werden? Was erwarten Sie von der Mitgliedschaft? Mein Patenonkel hat mich letztes Jahr nach Stralsund zum Schimmeltag des DHBV-Landes- verbandes Mecklenburg-Vorpommern mitgenom- men. Hier sprach mich Dr. Remes auf die Mög- lichkeit der Mitgliedschaft als Junior-Mitglied im DHBV an. Ich erwarte, zusätzlich zu meinem Studium, Erfahrungen sammeln zu können. Zudem hoffe ich, Kontakte zu knüpfen, die mir eventuell die Möglichkeit bieten, mich beruflich weiterzu- qualifizieren. Würden Sie eine Mitgliedschaft an Ihre Kom- militonen weiterempfehlen? Ja, vielleicht. Diese Frage kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht beantwor- ten. Zunächst muss ich mich selbst erst einmal orientieren. Die Interviewfragen stellte Corinna Bohn Ausbildung Sie wollen auch bereits während Ihrer Aus- bildung mit einer Mitgliedschaft im DHBV Ihr berufliches Netzwerk ausbauen und sich qua- lifizieren? Informationen zur Verbandsjunior- mitgliedschaft erhalten Sie in der DHBV-Bundesgeschäftsstelle Hans-Willy-Mertens-Straße 2 50858 Köln Tel.: 02234 48455 Fax: 02234 49314 E-Mail: info@dhbv.de Schützen & Erhalten · März 2017 · Seite 36 Foto: Denise Maday
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