web_SuE_March_2017

Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Schnelltest auf Streumittel- verträglichkeit entwickelt Im Rahmen des Projekts konnte ein be- schleunigter Alterungstest entwickelt werden, der innerhalb von 20 Tagen eine vergleichende Prüfung der Streumittel- verträglichkeit von Materialien erlaubt. Mit Hilfe eines solchen „Schnelltests“ können nun die in Frage kommenden Sockelmaterialien vergleichend auf ihre Streusalzverträglichkeit geprüft werden. Abschließend wurden außerdem Emp- fehlungen erarbeitet und eine Richtlinie für die Baubranche erstellt, in der die Testbeschreibung wiedergegeben ist [1]. Im Salzlagerungstest werden die Probe- körper mit der Oberfläche nach unten auf fünf Millimeter Abstandshalter in eine fünfprozentige Salzlösung einge- legt (nebenstehende Abbildung) und in eine Klimakammer eingebracht. Es wer- den dann Temperaturzyklen von +20 °C bis –20 °C bei wechselnder Feuchte zwi- schen 0 und 30 Prozent relativer Feuch- te gefahren. Die Zyklusdauer beträgt 22 Stunden. Nach Durchlaufen von 20 Zyk- len wird der Probekörper aus der Salz- lösung gehoben und mit der Oberseite nach oben zum Trocknen aufgelegt. Danach erfolgen: • eine visuelle Beurteilung der Oberfläche, • eine Rauhigkeitsmessung der Oberfläche im Vergleich zur Originalprobe, • eine Filtration der Salzlösung und das Auswiegen des Rückstands als Maß für die Gefügeauflösung des Baumaterials. Putze und WDVS mit hydro- phobem Anstrich versehen Folgende Maßnahmen können aus den Ergebnissen der Forschungsar- beiten abgeleitet werden, um Streu- salzschäden am Gebäudesockel zu vermeiden: Allgemein gilt, dass Baustoffe am Gebäudesockel gut streusalzbestän- dig sind, wenn die Ablösungen von 10 cm x 10 cm Probenkörperoberflä- chen im „Schnelltest“ nach 20 Zyklen unter 1 g liegen. Wenn Natur- und Kunststeine verwendet werden, die im Rahmen dieses Forschungsprojektes getestet worden sind, kann man da- von ausgehen, dass diese mittel- bis langfristig streusalzbeständig sind. Im Gegensatz dazu müssen jedoch Sa- nier-, Feuchtmauer- und Zementputze sowie Wärmedämm-Verbundsysteme in der Spritzwasserzone mit einem hy- drophoben Farb- oder transparentem Anstrich versehen werden. Ansonsten können Streusalzschäden auch kurz- fristig auftreten. Wichtig ist dabei, dass diese Anstriche regelmäßig er- neuert werden, da sie einem Abbau- prozess unterworfen sind. In Abhän- gigkeit von der UV-Belastung ist eine Überarbeitung alle drei bis fünf Jahre zu empfehlen. Unbedingt erforderlich ist grundsätz- lich eine Gefälleausbildung der an die Gebäudesockel anschließenden Ge- ländeoberflächen weg vom Objekt, um ein Abfließen des Niederschlags- wassers zu gewährleisten. Versuchsanordnung des neu entwickelten Schnelltests: Die Probekörper (10 cm x 10 cm) werden mit einer Eintauchtiefe von 25 Millimetern auf fünf Millimeter Abstandshalter in die Salzlösung gelegt. Das Forschungsprojekt Die Arbeiten wurden im Rahmen des FFG-Forschungsprojekts (Nr. 845795): „Salzschäden imSockelbereich von Ge- bäuden: Analytische Evaluierung und Entwicklung von beschleunigten Alte- rungstests zur Bestimmung der Streu- mittelbeständigkeit von Baumateriali- en“ im Auftrag der Bundesinnung Bau der WKÖ, vom OFI, Österreichisches SAVE THE DATE: 28. Hanseatische Sanierungstage 02.11. - 04.11.2017 auf der Insel Usedom Forschungsinstitut für Chemie und Technik, und dem Umweltbundesamt Österreich durchgeführt. Literatur [1] IBF-Richtlinie „Beschleunigter Alte- rungstest zur Überprüfung der Streu- salzverträglichkeit von Gebäudeso- ckelmaterialien“, OFI 09/2015 (Die Richtlinie kann nach der Freigabe durch den FFG, die im Frühjahr 2016 erwartet wird, unter www.forschung.bau.or.at bezogen werden. Autoren Dipl. Ing. Dr. techn. Gabriele C. Eder Abt. Materialanalytik, Oberflächen- technik und Umweltsimulation am Ös- terreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) Wien Dipl. Ing. Dr. techn. Michael Balak Gesamtleitung Bauwerkserneuerung beim Österreichischen Forschungs- institut für Chemie und Technik (OFI), Geschäftsführung der Bautechnischen Prüf- und Versuchsanstalt (BPV) Wien Schützen & Erhalten · März 2017 · Seite 51

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