web_SuE_March_2017

Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Frank Deitschun Durch die freie Hansestadt Bremen, mit Unterstützung des Landesamts für Denkmalpflege bin ich beauftragt worden, zunächst den Zustand des Antikolonialdenkmals „Der Elefant“ in der Nähe des Bremer Hauptbahn- hofs zu untersuchen und die Instand- setzungsmaßnahmen zu planen, aus- zuschreiben und zu überwachen. Nach dem Gutachtenauftrag von Ende März 2015 und den durchgeführten Untersuchungen über einen Zeitraum von gut zwei Monaten, war festzustel- len, dass das Denkmal, welches auf ei- nem 12-eckigen Sockel, ca. 10 Meter über dem Gelände aufragt und einen stilisierten afrikanischen Elefanten darstellt, durch Witterungseinflüsse stark geschädigt war. Die Figur des Elefanten weist einen in- neren Betonmauerwerk-Skelettbau als bestehende tragende Binnenstruktur auf. Der 12-teilige Unterbau steht auf einem unteren rechteckigen Sockel, der halb im Erdreich ver- senkt ist. Die ehemals durch drei schachtartige, inzwischen vermauerte Fenster an den beiden Langseiten des Zwölfecks sollten die im inneren befindli- che Krypta beleuchten. Die Krypta besitzt eine Betonbodenplatte mit Sandsteinbelag. Die Mauern des umgehen- den Rechtecksockels sowie die Skulptur sind auf Betonpfählen ge- gründet. Die Krypta wird über eine Öff- nung an der Stirnsei- te des Sockels er- reicht, die durch eine BuFAS-News Bericht einer Instandsetzung: das Antikolonialdenkmal – die größte Skulptur der Welt in Ziegelsteinen „Der Elefant“ schwere Eisentür verschlossen ist. Die im Jahre 1931/1932 errichtete Skulptur wurde Mitte der 80er Jahre umfangreich nach dem damaligen Kenntnisstand instand gesetzt. Sei- nerzeit wurde der Sockel sowohl im unteren als auch im oberen Bereich erneuert. Aussinterungen an der Skulptur, die wesentlich auf Wasser- eindringstellen durch Vermoosung und fehlende Unterhaltung entstan- den, wurden entfernt. Es ist schon bemerkenswert, welche Sanierungsmethoden an Baukons- truktionen, die Mitte der 80er Jahre als üblich angesehen wurden, einge- setzt wurden. So bestand die Möglichkeit über den Einsatz von Drainageschich- ten sowie Epo- xidharz- mörteln weitergehende Erfahrun- gen zu sammeln. Zwingend ist es die Fließgeschwindigkeit von anfallendem Oberflächenwasser soweit zu erhöhen, dass eine Feuchtebelastung durch eindringendes Wasser an Fehlstellen minimiert wird. Dies ist die Grundvor- aussetzung einer erfolgreichen Sanie- rung. Aber wie kann das sicher gestellt werden? In Eigeninitiative soll das Bauwerk mit Zustimmung des Eigen- tümers in den nächsten Jahren über- wacht und dokumentiert werden. Die eingefügten Detailaufnahmen ge- ben einen Hinweis auf die Vielschich- tigkeit der Schäden, die im Zuge der Instandsetzung zu beobachten waren.

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