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Schützen & Erhalten · März 2017 · Seite 68 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Aus dem Verband Außerordentliches in Südwest Nachdem wir im Oktober auch in zweiter Instanz unsere Rechtsauffassung vom Gericht bestätigt bekommen hatten, war die Marschrichtung für den Vorstand des Landesverbandes klar: es muss eine außerordentliche Mitgliederversammlung her, um auseinanderzudividieren was nicht zusammen sein möchte oder eventuell auch nicht zusammenpasst. Auch wenn wir gehofft hatten, dass eine Übergabe von den Landesverbandsvorständen vor Weihnachten erledigt wäre, betonen wir an dieser Stelle, dass, wenn auch ruckelig, eine konstruktive Auseinandersetzung und Umgang miteinander stattgefunden hat. Dies lag nicht zuletzt daran, dass wir an allen Anwälten vorbei, auf dem kleinen Dienstweg, miteinander gesprochen haben. Miteinander zu reden, macht schon eine ganze Menge Sinn. Kassenprüfung in Hirschberg So fand bei einem neutralen und gemeinsam ausgewählten Steuerberater die Kassenprüfung mit Landesverbandvorstand, Kassenprüfern, einem LV-Mitglied und dem DSV Geschäftsführer statt. Wie zu erwarten gab es in der Buchhaltung und den Ausgaben keine Beanstandungen. Na- türlich hätten wir uns an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Information gewünscht, was mit den Mitgliedsgeldern gemacht worden ist, aber dafür, dass man zwei Jahre miteinander gestritten hatte, lief die gesamte Veranstaltung sehr professional ab. Ich denke dies zeigt auch ein grundlegendes Problem unserer Branche oder zumindest in dem geführten Streit. Je mehr und direkter man nämlich miteinander umgeht, um so mehr realisiert man, dass auf der anderen Seite Menschen mit ähnlichen Ideen sitzen, die sich gar nicht streiten wollen. Mitgliederversammlung Man kann gleich die Pointe vorwegnehmen, die Mitgliederversammlung am 03. März in Rei- lingen war außerordentlich. Der LV-Vorstand hatte dazu mit 14 Tagen Frist geladen. Von den stimmberechtigten Mitgliedern war dann nur eins gekommen. Die Zusammensetzung der Ver- sammlung war daher weitestgehend wie bei der Kassenprüfung. Nach Durchsicht der Einnahme- Überschuss Rechnung und dem Abfragen ver- schiedener Positionen zu Betriebsvermögen und Verbindlichkeiten, wurde der alte Vorstand, vorbehaltlich der Richtigkeit der protokollierten Angaben, vom stimmberechtigten Mitglied ent- lastet. Danach wurde der Vorstandsvorsitzende des DSV LV-Südwest e.V. gewählt. Siegfried Schi- er wurde einstimmig zum neuen Vorstandsvor- sitzenden gewählt. Wie es weitergeht In der Praxis muss nun noch der Vollzug gemacht werden. Also, die dem Verein gehö- renden Gegenstände müssen vom alten an den neuen Vorstand übergeben werden. Der Zugriff auf Bank und Internetdomains muss hergestellt werden und dann kann der Landesverband seine Tätigkeit aufnehmen, sobald das Protokoll beim Amtsgericht eingereicht und dort unbeanstandet hinterlegt wurde. Somit sind wir in dieser lei- digen Angelegenheit einen Schritt weitergekom- men und hoffen, dass ein wenig Ruhe einkehrt. Versammlung (Bildrechte Alexa ) Formulierung. Das sei gleich vorweg gesagt. Denn bei der Definition des eigenen Standards hat auch unsere Berufsvertretung versäumt, eine bestimmte Ausbildung verbindlich für alle europäischen Mitgliedsländer vorzuschreiben. Man orientiert sich bisher noch zu sehr an der zu Grunde liegenden DIN 16.636. Was wäre eigentlich, wenn CEPA certified eine Minimalausbildung für alle europäischen EU-Länder vorschreiben würde? Sagen wir eine Ausbildungsveranstaltung von mindestens vier Wochen Dauer, mit den gängigen Themen über Schädlings-, Material- und Präparatekunde. Uns ist klar, dass Schulungsdauer nicht automatisch mit Wissen gleichgesetzt werden kann. Aber der Einfachheit halber unterstellen wir, dass tenden- ziell mehr Wissen hängen bleibt, je mehr Unter- richtseinheiten ein Schüler ausgesetzt war. Mit so einem Modell wäre garantiert, dass ein CEPA certified Betrieb in Belgien, Spanien oder sonst- wo, ein Mindestmaß an Professionalität hat. Wenn wir dann noch auf nationaler Ebene unsere Ausbildung (Beruf und Sachkunde) als gleich-/höherwertig zu den CEPA Anforderun- gen anerkennen lassen, würden unsere Mitglie- der nach einem einfachen Verwaltungsakt und Nachweis von noch zu definierenden Unterlagen, automatisch CEPA zertifiziert. Lassen Sie uns dazu ein paar Zahlen im Kopf bewegen. Wenn wir für das Projekt „gehaltvoller CEPA Certified für alle Mitglieder“ einen Mitarbeiter befristet für ein Jahr einstellen der unsere Mitglieder zertifiziert (nicht akkreditiert wohlgemerkt), entstehen fol- gende Kosten: Jahresgehalt zzgl. Versicherung, BGW und Sozialleistungen 75.000 Euro, Fahrt- kosten bei durchschnittlich 300 km je Mitglied 23.000 Euro und für Büro und Materialien noch mal 2.000 Euro. Zum jetzigen Zeitpunkt soll eine CEPA Zertifizierung 1 Tag dauern. Bei +245 Arbeitstagen im Jahr würde dies passen und es wären noch einige Tage übrig. Dann würde eine CEPA Zertifizierung in Anlehnung(!) an die Din16.636 jedes Mitglied weniger als 500 Euro netto kosten. Der einzige Haken, es müsste je- des Mitglied mitmachen. Ein Idee über die wir nachdenken sollten. So oder so, wir machen uns bei unserem Dachverband stark für einen gehaltvollen CEPA Certified Standard, der für alle europäischen Un- ternehmen die selbe Mindestausbildung für eine Zertifizierung voraussetzt. Zwei DIN 16.636 zertifizierte Betriebe aus verschiedenen EU-Ländern zu vergleichen, ist wie der Vergleicht von Äpfeln und Birnen.
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