Web_SuE_1_2018_ub

Fachbereiche Bautenschutz Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Innenabdichtung – was (t)nun? Innenabdichtungen in der Altbausanie- rung wurden erstmals 1998, seit dem Erscheinen des WTA Merkblattes 4-6 „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“, geregelt. (1) Die Art der Nutzung und Konstruktion des Bauteils entscheidet über die Art und Ausführung der Innenabdichtung im Bestand. Unter- schiedlichste Varianten können einzeln oder in Kombination zur Ausführung kommen. Die dauerhafte Nutzung ehemals nur eingeschränkt nutzbarer erdberührter Räumlichkeiten ist nicht nur von dem gewählten Abdichtungssystem und der sach- und fachgerechten Ausführung, sondern auch von den Schutz-/Nutz- schichten und flankierenden Maßnahmen abhängig. Die Gefahr der Tauwasser- und Schimmelpilzbildung muss durch geeig- nete Maßnahmen reduziert werden. Im Artikel wird vornehmlich auf notwendige Hinweise zur Funktionssicherung und Nachbehandlungen eingegangen. Anwendungsbereich Bauwerksabdichtungen im Bestand sollten grund- sätzlich von der erdberührten, der Wasser zuge- wandten Seite, als Außenabdichtung angestrebt werden. Innerstädtische Nachbarbe- und Über- bauung, Tragfähigkeit des Untergrundes oder Be- einträchtigung der Standsicherheit lassen oftmals im Bestand keine erdberührende Abdichtung zu. Alternativ ist die flächige Abdichtung von der Rauminnenseite aus mit flächiger Abdichtung auf der Grundmauer. Diese Art der Abdichtung wird allgemein als Innenabdichtung oder auch als „Negativabdichtung“, da das Bauteil der Was- sereinwirkung abgewandt ist, bezeichnet. Diese Abdichtungsbauart wird seit Jahrzehnten gegen die Wassereinwirkungen aus Bodenfeuchte und drückendes Wasser angewendet. Mit Einführung des WTA-Merkblattes 4–6 „Nachträgliches Abdich- ten Erdberührter Bauteile“ wurde diese Abdich- tungsbauart erstmals mit ihren Anwendungsvo- raussetzungen und Ausführungsmöglichkeiten definiert sowie detaillierte Ausführungshinweise im Einzelnen gegeben. Mit Einführung der DIN 18533 im Juli 2017 muss das WTA-Merkblatt in den normativen Forderungen angepasst werden. Die erste konstituierende Arbeitsgruppensitzung fand bereits statt. Der maßgebliche Unterschied einer Innen- abdichtung zur nachträglichen Außenabdichtung besteht darin, dass der Wandbildner im Quer- schnitt feucht bleibt, die Konstruktion Feuchte und Temperatur des umgebenden Erdreichs an- nimmt und auf der Bauteiloberfläche erhöht Ver- dunstung stattfindet. „Dies führt zu hygrischen und thermischen Veränderungen mit Erhöhung des Durchfeuchtungsgrades bis hin zur Sättigung im Bauteil und zusätzlich zum Verlust der Wärme­ dämmeigenschaft des Kellerbauteils.“ (2) Im oberen Bereich von Innenabdichtung müssen waagerechte Sperrschichten vorhanden sein oder geplant und eingebaut werden, um dem kapillaren Aufsteigen von Feuchtigkeit im Wandbildner entgegenzuwirken. Schutzschichten sind vorzusehen und können die Anforderungen als Nutzschichten erfüllen. Abdichtungsvarianten Flächige, im Verbund mit dem Untergrund ap- plizierte Bauwerksabdichtungen werden für mi- neralische Innenabdichtungen mit hydraulisch abbindenden Dichtungsschlämmen und Sperr- putzsystemen im WTA-Merkblatt beschrieben. Die Ausführungen im WTA-Merkblatt werden für In- nenabdichtungen bis zu einer Gründungstiefe des abzudichtenden Bauteils < 3,00 m beschrieben und sind für alle Wassereinwirkungen geeignet. Bauwerksabdichtungen nach DIN 18533 Teil 2 mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen, die nicht im Verbund aufgebracht werden und sich bei rückwärtiger Wassereinwirkung verfor- men können, benötigen eine ausreichende Auf- Foto: MB Bauchemie Vertriebsgesellschaft mbH, Roßbach Schützen & Erhalten · März 2018 · Seite 12

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=