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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 10.09.2016 Kaum zu glauben oder: „Alles neu an 30 Hochbahnsteigen“ Ich fragte mich damals schon, weshalb man unterhalb der Stahl- betonplatte unnötige und extrem teure künstliche Hohlräume ge- schaffen hatte, die wiederum mit Seilen abgespannt werden muss- ten, damit niemand unter der Plat- te „durchkriecht“. Man benötigt nicht viel Phanta- sie, um sich vorzustellen, dass sich darunter der Müll sammelt und aufwändig aufgesammelt werden muss. Ich fragte mich: Weshalb wurden keine Stahlbetonwände und/oder Fertigteile eingesetzt? Wie soll in einigen Jahrzehnten der Korrosi- onsschutz erneuert werden? Die Antwort war sehr einfach: In der damaligen EXPO—Euphorie spielte Geld überhaupt keine Rol- le. Nur das teure Bauwerk konnte wirklich gut und besonders sein. Die „Umrüstung auf Hochbahnstei- ge“ ist noch nicht abgeschlossen und dauert bis heute an. In Anbe- tracht der Vielzahl der Haltestellen überrascht das auch nicht. Aber: Irgendwann setzte der Ver- stand ein — wenn auch nur teil- weise. Die Vorgeschichte: In Hannover wurde vor Jahr- zehnten entschieden, die Straßenbahn nicht auf Systeme mit niedriger Einstiegshöhe umzustel- len, wie es sie in vielen anderen Städten gibt. Ein behindertengerechter Einstieg war damals noch kein Thema. Da die Straßenbahn das Zentrum als U-Bahn unterquert und die U-Bahn-Stationen oh- nehin barrierefreie Einstiege haben, war die Ent- scheidung seinerzeit sicherlich korrekt. Außerhalb der U-Bahn fährt somit ein und derselbe Zug als Straßenbahn, so dass der Gast zum Einstei- gen 3 Stufen der Bahn benutzen muss, die an den Haltepunkten aufgeklappt werden. Um die Jahr- tausendwende begann man damit, die Haltestel- len behindertengerecht umzurüsten. Die Lösung bestand aus Natursteinplatten auf einer Stahlbe- tonplatte. Die Lasten wurden über eine punktuelle Stahlkonstruktion in das Fundament eingeleitet. von Klaus Münkel Aktuell werden tatsächlich Stahl- betonwände oder Stahlbetonfer- tigteile eingesetzt. Und jetzt wird es interessant: Man hat Natursteinplatten (ein wenig Luxus muss ja sein) mittels Mörtelbett auf der Stahlbetonplat- te verlegt. Jetzt hat man mittels „Experten“ herausgefunden, dass Salze in die Hauptsache teuer: Umrüstung auf Hochbahnsteige in Hannover. Als das Geld knapper wurde: Einsatz von Stahlbetonfertigteilen. Schützen & Erhalten · März 2018 · Seite 50
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