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Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema Nagerbekämpfung: Dauerbeköderung und STOT Aus vielen Gesprächen mit Kollegen, etwa im Rahmen der Pest-Protect, aber auch durch Emails und Telefonate an die Geschäftsstelle stellen wir fest, dass nach wie vor Unsicherheiten in der Nagerbe- kämpfung mit Rodentiziden herrschen. Mitunter weil sich einige Kollegen nach wie vor nicht von alten Gewohnheiten trennen wollen. Dann beginnen Gespräche ungefähr so „was muss ich denn machen, damit ich Tox-Köder so, so und so und dann regelmäßig aufstellen kann.“ Das ist natürlich die falsche Herangehensweise. Man muss von den Vorgaben des Gesetzes ausgehen und dann sein Vertragswerk darauf abstimmen, oder eine Wirkstoff freie Variante wählen. Auf der anderen Seite haben aber gerade die Kollegen, die die Vorgaben befolgen und alle Details berücksichtigen, das Bedürfnis nach den Erleichterungen der geänderten SPC zu arbeiten. Etwa die Registrierungsnummer weg zu lassen, oder eine Dauerbeköderung von 13 Besuchen p. a. auf die vom Service-Intervall gefälligeren 12 Besuche p. a. zu ändern. Dazu fehlt Ihnen ein geeigneter Verweis auf eine rechtsverbind- liche Quelle. Wir haben nachgefragt Auf unsere Anfrage beim Umweltbundesamt hieß es Ende Februar 2018: „... Es ist davon auszugehen, dass die Be­ scheide für die Produkte, die in DE eine Erst­ zulassung haben, innerhalb der nächsten Wo­ che verschickt werden. Bei Produkten, die über die gegenseitige Anerkennung in DE zugelassen werden sollen, kann es noch etwas dauern, da manche Mitgliedsstaaten ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen haben. Die BfC [Bundesstelle für Chemikalien, A.d.R.] geht davon aus, dass in den nächsten 2 bis 3 Monaten die Zulassungen suk­ zessive erfolgen werden. Die Anpassung der GfA an die überarbeiteten SPCs ist in vollem Gange, [Kurzfristig (A.d.R.)] erfolgt die Finalisierung....“ Somit gehen wir davon aus, dass es zum Er- scheinungsdatum dieser S&E oder kurz danach eine aktualisierte GfA geben wird. Damit hat man schon mal was in der Hand, was man einem Audi- tor zeigen kann. Bis allerdings diese Details auch in der Gebrauchsanweisung Ihrer Rodentizide zu finden sein werden, kann es noch etwas dauern. Bis zu 180 Tage ab Zulassungsbescheid. Das klingt zumindest nach Herbst 2018. Auf Nachfrage ab wann Produkte für eine monatliche (statt vier- wöchige) Dauerbeköderung zur Verfügung stehen, hat ein Zulassungsinhaber geschrieben: ... Im Augenblick haben wir hierauf keine Antwort, da unser Produkt in der Warteschleife der Re-Registrierung hängt. Nachdem die neuen SPCs ausgestellt worden sind, müssen dann noch erst die Labels angepasst und in den Produkti­ onskreislauf integriert werden ... Hinzu kommt, dass manche Produkte in Bat- ches hergestellt werden. Also vielleicht nur ei- nige wenige Male im Jahr. Allein dadurch kann eine Verzögerung auftreten. Wenn ihnen eine monatliche Dauerbeköderung am Herzen liegt und damit 12 Besuche pro Jahr, dann müssen Sie bei Ihren Herstellern/Lieferanten quengeln. Letztendlich hat das erste Produkt das Sie nach den geänderten SPC einsetzen können, einen Wettbewerbsvorteil solange die anderen nicht nachziehen. Auf der anderen Seite sollte man aber einem 13. Besuch auch nicht böse sein, der letztendlich als zusätzlicher Aufwand abgerech- net werden muss. Fragen kann man Viele. Aber wen? Nun können Sie natürlich sagen, dass das o.g. UBA nicht die zuständige Behörde der Produktzu- lassung ist und man sich besser bei der BAuA nach dem Stand der Dinge vergewissen sollte. Das ist prinzipiell richtig. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass das UBA die Einverneh- mensbehörde der BAuA ist und wesentliche Teile der Zulassungsbewertung macht, bekommt man dort natürlich die frischesten Informationen. Einzelpersonen bei der BAuA sind auch gerne sehr hilfsbereit, allerdings wartet man dort nach unseren Erfahrungen gerne mal einige Wochen oder länger auf Auskunft und dann wird in die Fußzeile ein Disclaimer eingefügt mit dem Hin- weis, die Auskunft sei nicht rechtsverbindlich. Hier rauchen die Köpfe bei der Zulassung der Biozide. BAuA Dortmund, Haus I, Foto Dirk Vogel

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