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Schützen & Erhalten · März 2019 · Seite 56 Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News 2.2 Wohnung rechts Noch während der Sanierungs- arbeiten in der linken Wohnung wurde in der gegenüberliegenden Wohnung ebenfalls einen Befall mit Echtem Hausschwamm ent- deckt, als die Nutzer der Wohnung ein in der Außenecke stehendes bodentiefes Regal, das seit dem Bezug der Wohnung dort stand, umräumten und die dort geschä- digte Dielung bemerkten. Diese Stelle war weit von der Tür zur Loggia entfernt, konnte also nichts mit Undichtigkeiten an der Tür zu tun haben, zumal es hier keine außen liegende Holzschwelle gab. Nach Aufnahme der Dielung wurde der Befall an dem dort be- findlichen Streichbalken und den seitlichen Bohlen über eine Länge von (nur) ca. 1 m festgetellt. Die vorgefundenen Myzele waren tro- cken und brüchig und das Holz des Balkenkopfes braunfaul, trocken und durch Würfelbruch sehr stark geschädigt. Auch dieser Befall war eindeutig nach der Sanierung ent- standen. Damit blieb die Frage zu klären, woher das Holz seine Feuchtigkeit bezogen hatte und warum der Be- fall lokal so eng begrenzt geblieben war. Um dies zu klären, erfolgten vollständige Freilegungsarbeiten an allen 5 Balkenköpfen sowie am Fußboden der Loggia. Dabei wur- de festgestellt: Auch auf dieser Loggia war der Fußboden, bestehend aus dem be- kannten Ziegelsplittbeton, entlang der Außenwand mit Myzelen stark durchwachsen, die anderen Balkenköpfe waren nur leicht befallen bzw. geringfü- gig geschädigt; der Befall erstreck- te sich nur auf wenige Zentimeter der Köpfe, auffällig war, dass der Streichbal- ken durch das Außenmauerwerk vollständig durchgeschoben war und an der Stirnseite Kontakt mit dem Estrich und dem Ziegelsplitt- beton hatte; die anderen Balken- köpfe waren von diesem durch einen halben Ziegelstein getrennt, Für die entnommenen Proben des freigestemmten Ziegelsplittbetons wurde mittels DARR-Methode eine relative Feuchte von 4,0 % und ein Durchfeuchtungsgrad von 25 % festgestellt. Dies wurde für ei- nen Zeitraum von rund 3 Jahren nach Herstellung der oberseitigen Abdichtung des Fußbodens der Loggia für relativ hoch bewertet und es lag die Vermutung nahe, dass der gesamte Fußboden mit einer Stärke von rund 20 - 25 cm beim Aufbringen der Abdichtung nicht vollständig durchgetrock- net war. Feuchtigkeitsmessungen oder sonstige Hinweise auf den Feuchtegehalt des Fußbodens la- gen nicht vor. Jedoch fand sich in einem Protokoll vom De-zember 2014 der Hinweis auf eine Blasen- bildung der Kunststoffabdichtung. Damit war relativ sicher anzuneh- men, dass der Ziegelsplittbeton, der ursprünglich nur über eine Ansicht der Dielung nach Entfernung des Regals Streichbalken und Bohlen nach Entfernung der Dielung Blick von innen in die Auflage des Streich- balkens, Durchsicht bis auf den Estrich des Loggiafußbodens Ziegelsplittbeton vor dem Balkenkopf mit Myzel durchwachsen Regalunterseite Lange Zeit ungeschützt der Witterung ausgesetzt Echter Hausschwamm – wo kommt der nur wieder her?
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