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Schützen & Erhalten · März 2019 · Seite 62 Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Energetische Gebäudesanierung Was ist in der kommunalen Praxis erreichbar? Beispiele aus Nürnberg Klimaschutz und einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen in Zeiten des globalen Klimawan- dels sehen wir als Herausforderung und als Pflichtaufgaben für die Stadt Nürnberg. Dabei ist es nicht nur wichtig, Neubauten energieeffizient zu errichten, sondern auch bei der Sanierung von Gebäuden und Anlagen energetische Standards für eine qualitätsgerechte Umsetzung zu erreichen. von Eva Anlauft Instrument energetische Standards Ein maßgebliches Instrument, um energieeffiziente Sanierungser- gebnisse zu erzielen, ist die Fest- setzung von energetischen Stan- dards und deren konsequente Umsetzung. Seit 2007 gelten vom Stadtrat beschlossene energeti- sche Standards für alle städtischen Gebäude. Damit kann gezielt Ein- fluss auf Neubau- und Sanierungs- projekte genommen werden. Die Erfahrungen seit 2007 zeigen, dass sie ein gutes Instrument zur Errei- chung von mehr Energieeffizienz bei Planung, Bau, Sanierung und Unterhalt sind. Die aktuelle Fassung der „Energe- tischen Standards zum energie- effizienten, wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauen und Sanieren bei städtischen Hochbaumaßnah- men“ wurde im November 2009 vom Bau- und Vergabeausschuss einstimmig beschlossen. Werden Neubauten, Bestandssanierun- gen oder auch nur kleinere Unter- haltsarbeiten geplant, sollen die bau- und anlagentechnischen mit den energetischen Anforderungen sinnvoll verknüpft werden, damit eingesetzte Finanzmittel auch aus energetischer Sicht optimale Wir- kungen erzielen können. Die aktuellen Vorgaben besagen im Wesentlichen: - Neubauten sollen im Passivhaus- standard gebaut werden. - Werden umfassende Sanierungs- maßnahmen an einem Gebäu- de durchgeführt, ist das Ziel, den Neubaustandard nach der Energie- einsparverordnung (EnEV) 2009 zu erreichen. - Bei einzelnen Bauteilsanierungen wird ein Standard vorgeschrieben, der um etwa 20 Prozent über die Anforderungen der EnEV hinaus- geht. Hintergründe Städtische Gebäude sind dabei signifikant. Viele Kinder und Er- wachsene suchen täglich öffentli- che Gebäude auf und verbringen viel Zeit darin. Deshalb gibt es neben der Vorbildwirkung einer Kommune im Klimaschutz und der Aufgabe, Energieverbräuche zu re- duzieren, auch die Verpflichtung, diese Gebäude in einem guten technischen, funktionalen und – auch im Sinne von guter Stadtge- staltung – ansprechenden Zustand zur Verfügung zu stellen. Die nach- haltigste Wirkung wird bei ganz- heitlich geplanten Sanierungs- projekten erreicht. Das betrifft die energetischen Aspekte, aber auch die Funktionalität und die laufende Wartung und Instandhaltung. Sanierungsbeispiele aus Nürnberg Die seit 2007 umgesetzten Bei- spiele umfassender oder teilweiser Sanierungsmaßnahmen bei unter- schiedlich genutzten Gebäuden der Stadt Nürnberg belegen, dass die tatsächlichen Energieverbräu- che nach Sanierung teilweise we- sentlich unter den Verbräuchen vor der Sanierung liegen. Die Höhe der Verbrauchsreduzierungen hängt dabei vom Umfang und der Qua- lität der energetischen Sanierungs- maßnahmen ab.

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