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Schützen & Erhalten · März 2019 · Seite 68 Beispiele aus Nürnberg Fazit Energetische Sanierungen loh- nen sich in jedem Fall – sowohl für den Klimaschutz und den Fi- nanzhaushalt einer Kommune als auch für mehr Funktionalität und Behaglichkeit. Am sinnvollsten ist die Verbindung der energetischen Sanierung mit einer ohnehin an- stehenden Modernisierung, Reno- vierung, einem avisierten Umbau oder geplanten Erweiterungsmaß- nahmen. Dann sollten jeweils an- spruchsvolle energetische Stan- dards umgesetzt werden, da das Gebäude in der Regel die nächsten 30 bis 50 Jahre nicht mehr „ange- fasst“ wird. Die vorgestellten Beispiele zeigen auch, dass energetische Sanierun- gen an Denkmälern möglich und relevante Verbrauchsreduzierun- gen bei Erhalt des Denkmalcha- rakters erzielbar sind. Konflikte zwischen den Interessen des Denk- malschutzes und den Zielen von energetischen Sanierungen sind zweifellos vorhanden. Sie können jedoch gelöst werden, wenn alle Beteiligten bereit sind, die Projekte wirklich ganzheitlich zu betrachten und Kompromisse einzugehen. Die Erfahrungen im Umgang mit Bauprojekten zeigen immer wieder die Notwendigkeit, dass – neben der Projektleitung und den Fach- planern – der sach- und fachkun- dige Bauherr den Planungs- und Bauprozess im Hinblick auf die Energieeffizienz begleiten muss. Geplante niedrige Verbräuche nach Sanierung oder auch im Neu- bau werden nicht immer erreicht. Auch Technikkomponenten funk- tionieren nicht immer von Beginn an so, wie Planungsleitungen oder Nutzer sich dies vorgestellt haben. Für das Erreichen der formulierten Ziele wird eine Prozessbegleitung im Sinne einer energetischen Pro- jektsteuerung gebraucht. Diese Funktion kann dabei von einem spezialisierten Ingenieurbüro, von einem kompetenten Architektur- bzw. TGA-Planungsbüro oder von der Bauverwaltung selbst, z.B. von einer Energiemanagementeinheit, übernommen werden. Dieser Pro- zess der energetischen Projekt- steuerung kann grob in vier Pha- sen eingeteilt werden: - Zieldefinition/ Konzeptentwicklung - Planungsphase - Bauphase mit Abnahmen und In- betriebnahme - Monitoring und energetische Be- triebsoptimierung für die ersten zwei bis drei Betriebsjahre. Wichtig ist, dass die konsequente Begleitung der energetisch rele- vanten Gesichtspunkte über den Gesamtprozess (Planung – Bau – Betrieb) wahrgenommen wird. Tei- le davon herauszulösen oder nicht zu tun, stellt das Gesamtergebnis in Frage bzw. führt nicht zu dem erreichbaren Optimum. Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Quellen: alle Fotos und Diagramme - Hochbauamt Stadt Nürnberg Eva Anlauft Hochbauamt der Stadt Nürnberg, Kommunales Energiemanagement und Bauphysik Eva Anlauft lebt und arbei- tet seit 1997 in Nürnberg. Sie ist 1958 im heutigen Chemnitz geboren, heute fest verwurzel- te Nürnbergerin, arbeitet als Bauphysiker beim städtischen Hochbauamt und ist u.a. mit Gebäudesanierungen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsge- lände befasst.

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