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EDITORIAL Willkommen im Handwerk V or etwas mehr als 3 Monaten am 12.12.2019 hat der Deutsche Bun- destag mehrheitlich das vierte Gesetz zur Änderung der Handwerksordnung verabschiedet. Während bei dieser Ge- setzesänderung die Wiedereinführung der Zulassungspflicht für zwölf zulas- sungsfreie Handwerke im Fokus stand, erhielt nunmehr auch der Holz- und Bautenschutz im Zuge der Änderungen den Status, der ihm seit der Einführung der Meisterprüfungsverordnung am 01.11.2012 bereits de facto zusteht, nämlich den eines zulassungsfreien Handwerks. Die Eingruppierung ins handwerksähnliche Gewerbe gehört damit nun endlich auch offiziell der Vergangenheit an. Ein weiter und be- schwerlicher Weg, wenn man bedenkt, dass die Anerkennung als Holz- und Bautenschützer-Handwerk eines der großen Ziele war, für das der DHBV vor 70 Jahren gegründet wurde. Mit Recht lässt sich deshalb sagen: Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Und wo könnte man das 70. Verbandsju- biläum besser feiern, als in der Stadt, wo die Bundesgeschäftsstelle ihr Zuhause hat und wo das Feiern geradezu zum Kulturgut gehört. Unter dem Motto „Da simmer dabei! Dat is prima!“ empfehle ich Ihnen deshalb, Ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Lesen der folgenden Seiten zu richten, sondern besser gleich aktiv zu werden und sich schon jetzt zum 70. Verbandstag anzumelden. Denn Köln ist immer eine Reise wert und vom 10.–12. September ganz besonders. Die Teilnehmer des letzten Ver- bandstages in Sonthofen werden sich noch gut an die heißen Diskussionen zum Thema „Kombinationsabdichtung nach DIN 18533 entspricht nicht den anerkannten Regeln der Technik?“ erin- nern. Aufgrund der Brisanz der Thematik lässt Fachbereichsleiter Rainer Spirgatis das Thema noch einmal aus berufenem Munde beleuchten. Lesen Sie hierzu auf Seite 22 „Erdberührte Wände auf WU- Betonbodenplatten abdichten“. In der Dezemberausgabe 2014 er- schien erstmals in Schützen & Erhalten „DIE EX-PRESS“ Damit war der DSV der erste Verband, der den Entschluss gefasst hatte, unser Verbandsmedium auch für seine Mitglieder zu nutzen. Dieser zusätzliche Service stieß vor allem bei unseren Holzschützern und Mitglieds- betrieben aus dem Bereich der Schäd- lingsbekämpfung auf großen Zuspruch. Leider endet mit dieser 22. gemeinsamen Ausgabe die aus unserer Sicht sehr gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, da Andreas Beckmann als verantwortlicher Redakteur dem DSV nicht mehr zur Verfügung steht. Wir bedauern dies und bedanken uns bei unseren Lesern aus dem Kreis der DSV-Mitglieder von denen wir uns nun leider, soweit sie uns nicht als Abonnent treu bleiben möchten, verabschieden müssen. Herzlichst Ihr Friedrich Remes I GLOSSE I E=mc² W er kennt Sie nicht, die Formel des brillanten Wissenschaftlers mit der respektlosen Zunge, Albert Einstein – die Relativitätstheorie? Aber wer unter uns kann von sich behaupten, sie tatsächlich verstanden zu haben? Hier mein Erklärungsversuch: Alles ist relativ, kommt also auf den Standpunkt an. Wenn in Deutschlands Epidemie-Zen- tren mittlerweile 188 Corona-Verdachts- fälle quarantänisiert werden, mag dies für die betreuenden Krankenschwestern relativ viel sein, für die restliche ca. 83 Millionen zählende Bevölkerung ist dies (zurzeit noch) relativ bedeutungslos. Während sich ein Kukident-verdros- sener privat versicherter Senior ein neues Esszimmer im Wert eines Kleinwagens implantieren lässt, musste der AOK-Ver- sicherte seinen Kleinwagen verkaufen, um nicht den Rest seines Rentnerdaseins dental auszusehen wie Dresden 45. Auch in der Tierwelt kommt es, wie überall, immer drauf an. Ist aus Sicht von Aerodynamikern eine Hummel nicht in der Lage zu fliegen, ist diese Auffassung dem wohlbeleibten Insekt selbst relativ egal – sie schwebt einfach davon. Ist die Aussicht in einer lauen Som- mernacht von einer nervtötend summen- den Stechmücke um den wohlverdienten Schlaf gebracht zu werden relativ groß (übrigens umgekehrt proportional zu der Hoffnung, sie mit dem Hausschlappen zu erwischen), so ist die Chance, den put- zigen „BaumaMi“ in seinem natürlichen Lebensraum anzutreffen, dagegen relativ gering. Kaum glaubt der geneigte Baumarkt- besucher einen in der Nähe seiner als Infostand getarnten Höhle entdeckt zu haben, schwupp, ist er schon wieder in den Gängen zwischen Säcken von Mine- ralischer Dichtungsschlämme, Hobbocks mit KMB-Billig- produkten und Glättkellen verschwunden. Nur mit einem lautsprecher-intonierten Lock- ruf „Ein Ideengeber bitte zum Holzzuschnitt“ besteht eine, wenn auch relativ kleine Chance, dieser scheuen Spezies ansichtig zu werden. Und natürlich die Kunst. Während die einen Gaudi als den größ- ten Künstler des letzten Jahrhunderts heroisieren, finden die anderen das relativ und er ist für sie nichts anderes als ein farbenblinder Fliesenleger. Alles liegt im Auge des Betrachters. Und erst in der Politik. War die FDP am Wahltag 2019 in Thüringen mit 5,4 % als relativ unbe- deutend einzustufen, konnte sie bei der Wahl des Ministerpräsidenten knapp 3,5 Monate später relativ viele Stimmen von anderen Parteien einsammeln, was offensichtlich für viele, jedoch nicht für alle, relativ überraschend kam. In diesem Sinne: Wenn man relativ müde ist, sollte man schlafen – jetzt… Ihr Ralf Hunstock

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