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Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 33 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Bild 4: Prinzipdarstellung des exemplarischen Auf- und Einbaus der ratiodry Feuchtesonde gibt es in Abhängigkeit der Luftfeuchte der Umgebung eine definierte Materi- alfeuchte. Diese wird nach ausreichend langer Lagerung in der Luftfeuchte bei konstanter Temperatur erreicht, wenn keine Änderung des Gewichts mehr fest- stellbar ist. Der Zusammenhang zwischen Luftfeuchte und Materialfeuchte wird in materialspezifischen Sorptionsisother- men dargestellt siehe [3], [4], Bild 3. H o l z K a l k z e m e n t p u t z Z e m e n t m ö r t e l G a s b e t o n B e t o n B a c k s t e i n 20 15 10 5 0 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 relative Luftfeuchte Ø [-] Massebezogener Feuchtegehalt u m [%] Bild 3: Quelle [4] – Sorptionsisotherme Die zu jedem Punkt der Luftfeuchte erreichte Materialfeuchte wird als Ausgleichsfeuchte bezeichnet. Gleich- zeitig gilt aber auch, dass sich in jedem Hohlraum in einem Material ebenfalls wiederum eine Ausgleichsfeuchte ein- stellt. Dieser Fakt kann zur Bestimmung der Materialfeuchte innerhalb eines Baustoffs genutzt werden, so dass die gemessene Luftfeuchte in Hohlräumen über die Sorptionsisotherme Rückschlüs- se auf die Materialfeuchte zulässt. Dies ist an der Oberfläche praktisch kaum möglich, da hier meist kein statischer Zustand erreicht werden kann. Messprinzip: Aus den lange bekannten Grundlagen der hygrometrischen Feuchtemessung konnten in den letzten Jahren wesentli- che Anwendungsfälle generiert werden, da durch die Weiterentwicklung der digitalen Sensortechnologien – getrie- ben aus anderen Einsatzbereichen wie z. B. der Klimatechnik – jetzt integrierte elektronische Bauteile zur Verfügung stehen, deren Baugrößen, Stabilität, Langzeitverhalten, Messgenauigkeit und Messbereiche sowie der Datenkommu- nikation sich stetig verbessern und den Einsatz in der Bauteilfeuchtemessung erst sinnvoll ermöglichen. Messtechnik: Für die Langzeituntersuchungen wird ein doppelwandiges Messrohr mit entspre- chend der Messaufgabe angeordneten Anzahl Messkammern verwendet, so dass ein Bauteil einschließlich Umgebung in der gewünschten Rasterung erfasst werden kann (siehe Bild 4). Damit können die räumliche Vertei- lung von Bauteilfeuchte und Bauteil- temperatur innerhalb des Bauteils sowie bei Bedarf die Verteilung der Feuchte und Temperatur der Bauteilgrenzschicht und der Raumluft erfasst werden. In den vollständig voneinander getrennten Messkammern befinden sich je ein Feuchte- und ein Temperatursensor. Installierung: Zunächst wird das Außenrohr in einer Bohrung fest eingebracht, so dass sich vollständig voneinander getrennte Kontaktflächen des Bauteils in dem ge- wünschten Raster ausbilden. Ausschließ- lich über diese Kontaktflächen erfolgt die Beeinflussung der Messkammern. Die Zwischenräume des Außenrohres zum Bauteil werden mit einer Abdichtmasse, wie z. B. Montageschaum, ausgefüllt, ohne die Kontaktflächen zu beeinflussen. Danach kann ein Innenrohr mit den getrennten Messkammern leicht und reversibel eingeführt und positioniert werden. Anwendung: Durch diesen Aufbau bietet es sich an, die für die Schadensdiagnostik meist erforderliche Maßnahme einer vorheri- gen Beprobung durch Entnahme eines Bohrkerns mit einer anschließenden Installation des Messrohres für das Feuchtemonitoring zu kombinieren. Es kann variabel zwischen mehreren Mess- stellen, die mit Außenrohren als Ver- schleißteil vorbereitet sind, gewechselt werden. Sowohl Außenrohre als auch Messrohre können in Länge, Abstand und Anzahl der Kammern variieren und der Einbau ist nahezu unabhängig vom Wand- oder Bodenaufbau, so dass selbst Mehrschichtaufbauten z.B. mit zwischenliegender Dämmung kontrolliert werden können. Aussagekraft: Für die Interpretation sind zunächst Messbereich, Genauigkeit und Lang- zeitstabilität der Sensorelemente ent- scheidend. Genauso wichtig sind aber die Einbauqualität und Abdichtung der Messkammern untereinander, da dies die Langzeittauglichkeit und die Qualität der Messwerte bestimmt. Einsatzmöglichkeiten: Unter diesen Voraussetzungen sind mehrere Szenarien von grundlegendem Interesse: Kontrolle des trockenen Zustands Der trockene Materialzustand kann sehr gut überprüft werden. Anhand aller Sorptionsisothermen und auch den Genauigkeiten der Sensorik ist der Bereich unterhalb 80 % Luftfeuchtigkeit sicher abgedeckt und führt zu soliden

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