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Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 34 Aussagen. Dies entspricht auch den WTA-Vorgaben. Veränderung vom Zustand „trocken“ Ausgehend von einem trockenen Zu- stand kann bei permanenten Messdaten oder phasenweise aufgenommenen Messungen sehr gut über die Gradienten eine Feuchtezunahme /-veränderung detektiert werden. Feuchteabnahme vom Zustand „nass“ Ausgehend von einem stark durchfeuch- teten Zustand ist es positions-, baustoff- und wandaufbauabhängig, wann ein positiver Trend sicher detektiert werden kann. Auch hier bietet die Auswertung von permanenten Messdaten die Chan- ce, prognostizierte Vorgänge schnell zu prüfen und Abweichungen frühzeitig zu detektieren. Bestimmung der Materialfeuchte und des Durchfeuchtungsgrades Die Materialfeuchte als wesentlicher absoluter Wert kann bei bekannter Sorp- tionsisotherme in einem Bereich bis U(80) sehr gut gemessen werden. Darüber kommt ein unsicherer Bereich bis U(95), was im Wesentlichen darauf beruht, dass keine Sorptionsisothermen existieren. Oberhalb davon ist der Anstieg bei vielen Materialien so steil, dass Messfehler, die in diesem Bereich zusätzlich besonders groß sind, zu extrem unterschiedlichen Ergebnissen führen, weshalb dieser Be- reich als sehr unsicher eingestuft werden muss. Hier sind daher noch keine Aussa- gen möglich. Wir verfolgen derzeit neue Ansätze der Datenauswertung, um die Aussagekraft bei Permanentmessungen zu erhöhen. Auch ist die Umrechnung auf den Durchfeuchtungsgrad möglich. Unterstützung für Simulationen Die Aufzeichnung der Messdaten bietet weiterhin die Möglichkeit, fundierte Ausgangs- und Vergleichswerte für Simulationen wie WUFI oder DELFIN zu generieren und die simulierten Ergeb- nisse mit realen Werten zu vergleichen. Praxis: Der ratiodry Detektor für Baustoffe wird seit 2 Jahren in verschiedensten Einsatz- szenarien eingesetzt und die Ergebnisse sind durchweg positiv. Kontrolle einer energetischen Sanierung So erfolgt in Stralsund im Rahmen einer energetischen Sanierung die Kontrolle eines Wandaufbaus, der mit Luftspalt, Dämmschicht, Dampfsperre und Trockenbauwand direkt an der stark durchnässten, alten Stadtmauer errichtet wurde. Der Nachweis, dass keine schlei- chende Durchfeuchtung der Dämmung erfolgt und sogar eine Abtrocknung der Stadtmauer nachvollzogen werden kann, war für den Beleg der Richtigkeit der gewählten Sanierungsstrategie essentiell. Die Ergebnisse nach ca. 2 Jahren bestä- tigen den Erfolg und die Funktionsweise des Aufbaus. Die Feuchtewerte wurden beibehalten bzw. leicht verbessert (siehe Bild 5). Trocknungsunterstützung durch Lüftung Ebenso zeigen die Messdaten nach der Sanierung eines stark durchnässten FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Bild 5: Auszug Webseite – Verläufe der Luftfeuchte in 5 Mess kammern über ein Jahr Bild 7: eingebautes Messrohr und Anbrin- gen eines Injektionsloches Bild 8: Übersicht Monats-Auswertung Bild 6: Auszug Webseite – beispielhafte Verläufe der Dampfdrücke und resultieren- de Ansteuerung der Lüftung
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