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Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 35 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Gewölbekellers in Rostock, dass bei dem Kellerteil mit einer durch ratiodry angesteuerten Belüftung nicht nur die Raumluftbedingungen optimal gehalten wurden, sondern nach ca. 2,5 Jahren der Abtrocknungsprozess ins Mauerin- nere begonnen hat. Die Ansteuerung der Lüfter erfolgt über die Dampfdruckdiffe- renzen von Außenluft und Grenzschicht – gemessen in Kammer 4 (siehe Bild 6). Die Entscheidung für den Einbau der Lüftung hat sich als richtig erwiesen. Kontrolle der Ausführung einer Horizon- talsperre Bei einer Feuchtesanierung in Wernige- rode hingegen zeigten die Messdaten, dass die erwartete Abtrocknung nicht einsetzte. Der Sanierungsprozess wurde von Beginn an einschließlich der Phase der Bohrung der Injektionslöcher und des Befüllens mit Injektionsmittel überwacht (siehe Bild 7). Es erfolgten dann Probeentnahmen der Zwischenräume der Injektionen, die nachwiesen, dass die Horizontalsperre fehlerhaft ausgeführt wurde und nun nachgebessert werden muss. Ohne Monitoring wäre diese Nachbesserung nicht erreicht worden. Berichts- und Prognosefunktionen Die Interpretation der ratiodry Messwerte kann dabei nicht nur über die Rohda- ten erfolgen, sondern das Verfahren impliziert weitere Berechnungs- und Analysemöglichkeiten (siehe Bild 8). Je nach Konfiguration sind schnell zu überschauende kundenspezifische Berichtsfunktionen möglich. Das System wertet dazu die Daten stetig aus, kon- trolliert, überwacht und benachrichtigt automatisch. Zusammenfassung: Messwertbasierte Qualitätsrevision soll- te bei Feuchtesanierungen neben der sorgfältigen Bestandsanalyse und qualifi- zierten Fachplanung Vertragsbestandteil und einzuhaltende Vertragspflicht ge- genüber dem Auftraggeber sein. Damit wird der Erfolg einer kostenintensiven Feuchtesanierung gesichert bzw. Kosten im Falle der Früherkennung von Durch- feuchtungen vermieden. Mit der ratiodry Feuchtesonde als Detektor für Baustoffe wird dafür mittels der hygrometrischen Bestimmung der Materialfeuchte ent- sprechend dem WTA Merkblatt E-6-16, Ausgabe 07.2017/D auf der Basis von langzeitstabilen und hoch genauen Sen- soren ein breit anwendbares Werkzeug für die Zielkontrolle bei Sanierungen und der Früherkennung von schleichender Bauteilfeuchte zur Verfügung gestellt. Wird hier eine entsprechende Anwen- dungsbreite erreicht, könnten auch die damit verbundenen energetischen Ef- fekte im Sinne des Klimaschutzes erzielt werden. n Literatur [1] WTA Merkblatt E-6-16, Technische Trocknung durch- feuchteter Bauteile, Teil 2: Planung, Ausführung und Kontrolle, Stand 07.2017/D, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal- pflege e. V. (WTA), Referat 6 Bauphysik, München 2019, Fraunhofer IRB Verlag [2] Jeremias Stolze: Hygrometrische Langzeit-Feuchtemes- sung im Bohrloch, Institut für Steinkonservierung e. V. (IFS), IFS-Bericht Nr. 55-2018, ISSN 0945-4748 [3] H. Klopfer: Wassertransport durch Diffusion in Feststof- fen, Bauverlag Wiesbaden und Berlin 1974 [4] Hohmann, Setzer, Wehling: Bauphysikalische Formeln und Tabellen, 4. Auflage, Werner Verlag, Darmstadt 2004 Heißluftverfahren gegen Holzschädlinge oder Echten Hausschwamm Schonende Behandlung von Objekten  www.groli.de  info@groli.de  0351 - 454 15 48 0

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