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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Die Naturschieferdeckung des Da- ches zeigte nach der etwa 100-jäh- rigen Nutzungsdauer Schäden und war erneuerungsbedürftig. Raumseitig waren die Oberflächen im Dachgeschoss mit Holzwol- le-Leichtbauplatten bekleidet und verputzt. Die Belichtung erfolgte sparsam über Fenster in drei klei- nen Schleppgauben. Durch die, zwi- schen den Mittelpfetten eingebau- te, Decke zum Spitzboden wirkten die großen Räume vergleichsweise niedrig und dunkel. Der Dachausbau: Um höhere Räume zu erreichen wurde die Decke zwischen Dachge- schoss und Spitzboden ausgebaut, gleichzeitig wurde die Belichtung durch Dachverglasungen im oberen Bereich verbessert. Durch zwei zu- sätzliche Schleppgauben an der Ge- bäuderückseite konnte die Raum- nutzung optimiert werden, die beiden Sanitärräume an der Rück- seite wurden jeweils mit Dachfens- tern zur Belichtung ausgestattet. Im Vorfeld wurde die Tragfähigkeit der Dach- und Deckenkonstrukti- on untersucht. Die Doppel-Hänge- Sprengwerke und die Pfetten waren ausreichend dimensioniert, um die Lasten des geplanten Dachausbaus aufzunehmen. Lediglich die Dach- sparren im Format 90/110 mm wa- ren zu schwach dimensioniert und sollen durch seitlich angebrachte Verstärkungen 60/140 ertüchtigt werden. Das Luftdichtheitskonzept: Der eigentlich technisch richtige Weg, um die Dachkonstruktion luft- dicht auszubilden, wäre eine neue luftdichtende Schicht außenseitig des Tragwerks gewesen, welche die Deckenbalken überdeckt und an das obere Rähm der Fachwerkau- ßenwände anschließt. Dies kam bei dem Objekt nicht in Frage, da die Sichtbalkenköpfe und die Ausmau- erungen aus Gründen des Denk- malschutzes erhalten werden muss- ten. Daher blieb nur die Ausbildung einer luftdichtenden Ebene auf der Raumseite mit allen Schwierigkei- ten und Problembereichen. Um diese Aufgabe bestmöglich umzu- setzen, wurden alle wesentlichen Anschlüsse und Durchdringungen detailliert geplant. Als luftdichtende Ebene und als Dampfbremse wurde eine OSB- Beplankung eingesetzt. Bereits vor Ausführung der Beplankung wur- den die Sichthölzer geschliffen und beschichtet, um einen opti- malen Untergrund für die teilwei- se schwierigen Verklebungen zu erreichen. Ein erstes Klebeband für den Anschluss an die Pfetten wurde vor der Montage der Beplankung lagerichtig auf die Pfetten geklebt, um eine ausreichende Klebebreite zu erzielen. Dadurch konnten Riss- bildungen, Balkenstöße etc. auf der Rückseite der Pfetten, im nicht sichtbaren Bereich, geschlossen werden. In einem weiteren Arbeits- gang wurde auf dieses Klebeband der Anschluss von der OSB-Beplan- kung mit einem Winkel-Klebeband hergestellt. Die Beplankung wurde direkt mit Gipskarton bekleidet, um die Restinfiltration durch die Platten zu minimieren. Die Elektroinstallati- on in den Dachschrägen wurde vom Bauherrn in Eigenleistung ohne Ins- tallationsebene als luftdichte Instal- lation in die OSB-Beplankung sorg- fältig eingebaut. Die rückseitige Giebelaußenwand als Fachwerkwand wurde mit einem Innenputz luftdicht abgeschlossen. Am Anschluss der Dachkonstrukti- on an die aufsteigende Giebelwand des Verwaltungsgebäudes wurde Bild 4: Als Lager genutzte Räume im DG mit den Hänge- Sprengwerken und einer Schleppgaube Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 65

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