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Einspruch gegen den Bescheid konnte aber ersatzlos behoben werden, da die geforderten Auflagen (wie z.B. Bettwä- sche wechseln, Schädlingsbekämpfer einschalten, Gepäck vor der Hütte lagern) gemäß Gewerbeordnung nicht haltbar waren. Ein ähnlicher Bescheid der Behör- de konnte auch bei einer weiteren Hütte abgewiesen werden. Einer Einladung zum Infotreffen folgten die Vertreter der Behörde leider nicht. Ein aktueller Bericht des Hundeführers Stefan Wellhausen folgte zum Monitoring verschiedener Berghütten, wonach die Befallsquote der untersuchten Berghütten bei knapp 60% lag. Seitens österreichischer Schädlingsbekämpfer wurde dem Bericht angefügt, dass viele Maßnahmen an der Wirksamkeit des Mittels scheitern. Ein Vortrag von Frau Dr. Vander Pan galt dem bereits diskutierten „BugBag“ von der Firma Permetex, der als per- methrinhaltiges Gewebe für Rucksäcke angeboten wird. Die Wirksamkeit sollte noch genauer überprüft werden, da weiterhin Bedenken als Schutzhülle für Bergsteigerrucksäcken bestehen. Zudem wurden die zwei in Arbeit befindlichen Flyer für Wanderer und Hüttenwirte vorgestellt. Der Ausblick zum Ende der Veranstaltung galt dem 18. Internati- onalen Hüttenfachsymposium, das am 22.-23. Februar 2019 in Benediktbeuern stattfand. Hier enthielt das Rahmenpro- gramm gleich drei Beiträge zum Thema Bettwanzen vom Gesundheitsamt Garmisch-Partenkirchen, der Sektion Heidelberg und dem Umweltbundesamt Berlin. Neben Hygienestandards auf Hütten aus Sicht der Gesundheitsbe- hörde, wurden eigene Erfahrungen mit Bettwanzen auf der Heidelberger Hütte sowie die Vorschau auf die Inhalte für den Hüttenwirt-Ratgeber und Flyer für Wanderer vorgestellt. Da das Thema „Bettwanzen auf Hüt- ten“ auch im Sommer 2019 die Alpen- vereine beschäftigte, wurde ein drittes Infotreffen im November an gleicher Stelle mit den Beteiligten und Experten aus Wissenschaft und Praxis abgehalten. Der informative Austausch zwischen Hüttenwirten/innen und den Experten aus Wissenschaft und Praxis über Er- fahrungen und bewährte Maßnahmen stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Nach einem Bettwanzenbefall 2019 und Bekämpfungsaktion durch eine Fachfir- ma konnte eine Berghütte über erste positive Erfahrungen mit präventiven Schutzmaßnahmen berichten. So müssen die Bergwanderer den mitgebrachten Hüttenschlafsack und Nachtwäsche im Mikrowellenherd bei mind. 700 Watt und mind. 1 Minute erhitzen, um eine Einschleppung zu vermeiden. Zusätzlich können Rucksäcke in einem Lagerraum über Nacht bei ca. 50°C aufbewahrt werden, der über Abwärme von Ag- gregaten verfügt. Dem Gast wird eine transparente Aufbewahrungsbox zur Verfügung gestellt, wo er seine Sachen mit ins Zimmer nehmen kann. Sämtliche Schutzmaßnahmen werden den Gästen bereits in der Homepage präsentiert, um mögliche Beschwerden bei Stichen vorzubeugen. Diese Maßnahmen werden durch den mittlerweile veröffentlichten Flyer „Bettwanzen wandern mit“ unter- stützt, der unter dem Link https://www. umweltbundesamt.de/publikationen/ bettwanzen-wandern im Internet zur Verfügung steht. Der frisch gedruckte Leitfaden für Hüttenwirte wurde von Frau Dr. Vander Pan (jetzt ArthroScience) vorgetragen und ein Monitoring-Projekt in Zusammenarbeit mit den Alpenverei- nen für 2020 vorgestellt. Ein Vortrag vom TÜV-Austria brachte viele Fragezeichen, nachdem eine wirksa- me Vernebelungsmethode angekündigt wurde, die noch ohne Nennung näherer Details (Wirkstoff, Anwendung, Technik) im Raum steht, da sich das Projekt erst noch in Planung befindet. Das Ziel wäre eine regelmäßige vorbeugende Behand- lung für eine bettwanzenfreie Berghütte mit TÜV-Siegel. Zusammenfassend kann gesagt wer- den, dass das Thema „Bettwanzen auf Berghütten“ durch hohe Reisemobilität und zunehmende Übernachtungszahlen in den Alpen weiter zum Tagesgeschäft der Hüttenwirte und den Schädlingsbe- kämpfern gehören wird. Durch die Auf- klärung, Bewusstseinsbildung und breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit gehen die Alpenvereine bereits vorbildlich in die richtige Richtung. Die Zusammenarbeit mit Experten aus Praxis und Wissenschaft führt zu wirksamen Schutzmaßnahmen, die man vielleicht auch als „Standard“ in der Zukunft für alle Vereinshütten einführt. Erste Bettwanzen-Schulungen über die Biologie, Bekämpfung und Prävention wurden für Hüttenwirte bereits über die Alpenvereine und Sek- tionen durchgeführt, damit man nicht „links von den Bettwanzen überholt wird“, wie es ein Beitrag auf der DAV- Homepage beschreibt. https://www. alpenverein.de/huetten-wege-touren/ wir-werden-von-den-bettwanzen-links- ueberholt_aid_34444.html Gastartikel, Dipl.-Ing. (FH) Stephan Biebl, Ingenieurbüro für Holzschutz DIE EX-PRESS Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema Hüttenbegasung Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 76

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