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anzusprechen und zu unterscheiden, bevor man sich an die Bekämpfung macht. Eine falsche Bestimmung wäre hier verheerend. Sofern man genauer hinschaut und nicht pauschal jede zu groß geratene Wespe als Hornisse bezeichnet, kann man beide Arten leicht auseinanderhalten. V. velutina ist etwas kleiner als V. crabro , erscheint insgesamt dunkel bis schwarz, hat ein breites gelbes Band auf dem überwie- gend dunklen Hinterleib und hat gelbe Tarsen. Wenn man einige Exemplare der einheimischen Hornisse mal genau betrachtet hat, wird man die beiden Arten nicht verwechseln. Im Flug oder bei einem flüchtenden Tier, das man nur kurz sieht, kann das schon mal kniffliger sein. In den Situationen in denen wir gerufen werden, geht es aber um Nes- ter, Zeit die Tiere genau zu beobachten, bevor man ans Werk geht. Ebenfalls sehr unterschiedlich sind die Nistweisen und Nester der beiden Hor- nissen. Während unsere einheimische Art ein Höhlenbrüter ist, legt die Königin von V. velutina zuerst im niedrigen Gestrüpp sogenannte Strauchnester an. Diese werden später verlassen und das Volk zieht in ein neues Nest in die Baumkro- nen um. Sie können bei entsprechender Nahrungsgrundlage Durchmesser von einem Meter und mehr erreichen. Die Nester der asiatischen Hornisse sind fast rund und haben einen seitlichen Eingang. Wohingegen Nester von V. crabro ein mehr senkrecht nach unten ausgerichtetes Einflugloch haben. Bekämpfung ausdrücklich erwünscht Als Neozoa bzw. Neobiont sind diese Insekten unerwünscht. Die EU listet die Asiatische Hornisse in der Durch- führungsverordnung (EU) 2016/1141 als invasive gebietsfremde Art von unionsweiter Bedeutung. Damit ist V. velutina eine von über 60 Arten, gegen die zur Erhaltung unserer natürlichen Artenvielfalt vorgegangen werden darf. Beobachtungen und Funde sind der Oberen Naturschutzbehörde zu melden. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Initia- tiven der Bundesländer. Das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Hessen betreibt zusammen mit der Universität Marburg ein Meldeportal (siehe QR-Code) Dass man die Asiatische Hornisse so akribisch beobachtet, liegt an ihrem Nahrungsspektrum. Sie fängt eigentlich wie unsere einheimische Hornisse alles was fliegt und überwältigt werden kann, also in erster Linie andere Insekten, hat aber eine Vorliebe für Bienen. Je nach Literaturangabe können Bienen zwischen 30 und 50% ihrer Nahrung ausmachen. In Asien kann man beobachten, wie einzelne Arbeiterinnen regelrecht in der Nähe von Bienenstöcken lauern. Dieses Verhalten hat V. velutina bisher in Europa nicht so dramatisch gezeigt, wie zunächst befürchtet. Einzelne Bienenvölker können zwar schon von ihr empfindlich bejagt werden, aber so lange keine Vorschäden durch Parasiten oder Insektizide vorliegen, überlebt ein Bienenstaat diesen Aderlass recht unbeschadet. QR-Code zur Meldeseite des Hessischen Landesamtes DIE EX-PRESS Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema Nachts im Museum S o oder so ähnlich könnte der Titel eines Holywoodfilms lauten, in dem es um heimliche Bewohner von Mu- seen geht, die im Dunkeln vorsichtig durch die Gänge huschen und wertvolle Kunstgegenstände beschädigen. Wer jetzt an Ben Stiller, Robin Williams und Owen Wilson denkt, der liegt nicht ganz falsch, ist aber sprichwörtlich im falschen Film. Die nächtlichen Aktivisten die wir hier meinen, sind Vertreter der Fischchen. Genauer gesagt die Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata). Diese Tiere sind in den letzten 3–4 Jahren zu- nehmend in der Öffentlichkeit wahrge- nommen worden. Wurde bis dahin das Silberfischchen (Lepisma saccharina) als häufigster Vertreter der Ordnung Fisch- chen angetroffen und eher als Lästling denn als Schädling empfunden, hat sich diese Situation inzwischen vollständig gewandelt. Mit dem Siegeszug des Papierfisch- chens sind nun alle cellulosehaltigen Dokumente gefährdet. Dabei braucht es eine rel. Luftfeuchte von nur 50% und Temperaturen oberhalb von +20°C. Das ist deutlich trockener als die Umgebungs- bedingungen die das nah verwandte Silberfischchen benötigt. Wohlfühlzone für Papierfischchen gratis Genau solche Bedingungen finden wir z. B. in Archiven, die an bewohnten oder von Menschen anderweitig genutzten Räumen angrenzen. Gerade noch mit angenehmer Wärme versorgt, im Sommer nicht zu heiß und leicht feucht oder muffig, da selten gelüftet und über weiter Strecken vergessen. Dann ist die Überraschung und der Ärger groß, wenn man z.B. einmal im Jahr ins Lager oder ins Archiv hinauf- oder hinabsteigt um, den letzten Jahrgang Akten zu verstauen, und dann plötzlich überall herumwuselnde Papierfischchen in den Verstecken verschwinden sieht, die seit dem letzten Besuch ganze Arbeit geleistet haben. Auch gerade in Lagerräumen und Ar- chiven von Museen und naturkundlichen Sammlungen sind die Papierfischchen inzwischen zu einem echten Schädling geworden. Zuletzt wurde auf einer gemeinsamen Veranstaltung vom Deut- sche Museumsbund und dem Verband der Restauratoren im Doerner Institut München darüber berichtet, dass die Papierfischchen die Label und Etiketten eingelagerter Sammlungen, Proben und Exponate wegfressen. Wertvolle Informa- Schützen & Erhalten · März 2020 · Seite 78

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