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FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Fichte errichteten Fachwerkkonstruktio- nen besitzen oftmals einen beachtlichen Splintholzanteil (durchschnittlich 3 bis 8 cm, mitunter größer). Gerade an den kleineren und untergeordneten Bauteilen, wie Brüstungs-, Feld- oder Sturzriegel, ist dies zu beobachten. Kommt es hier zu umfangreichen Hausbockschäden (Bil- der 13 und 14), wird dadurch der Verbund zwischen Gefachefeld und Fachwerkholz reduziert und es kann zu Schiefstellung bzw. Absturz ganzer Gefachefelder (Bild 15) kommen. Nicht immer korreliert die Anzahl der von außen erkennbaren Fluglöchern mit der Schadintensität. Es ist durchaus möglich, dass an der bewitterten Flanke, entgegen der üblichen „papierdünnen“ Holzschicht, mehrere Zentimeter feste Splintholzsubstanz vorhanden ist. Hier kann man das Holz nach gründlicher Prü- fung erhalten. Ähnlich kann verfahren werden, wenn an großdimensionierten Fachwerkbauteilen lediglich die Kanten aus Splintholz bestehen und vom Insekt vermulmt sind (Bild 16). Genau wie innerhalb eines Gebäu- des ist auch an der Fachwerkwand die Klärung einer Insektenaktivität von entscheidender Bedeutung. Sofern sich auf der Außenseite ältere Anstriche be- finden, kann diese Frage relativ einfach beantwortet werden. Mit Anstrichfarbe gefüllte Fluglöcher (Bild 17) sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Altschaden vorliegt. Handelt es sich jedoch um eine Insektenaktivität, so muss neben der konstruktiv-statischen Sicherung der Fachwerkwand auch die Bekämpfung der Insekten betrachtet werden. Der Einsatz von bekämpfenden Holzschutzmitteln stößt dabei schnell an Grenzen. Es müssen nämlich mindestens die Außen- und Innenseiten der Fach- werkkonstruktion von Anstrichen bzw. Putz befreit werden, um eine Imprägnie- rung vornehmen zu können. Besser wäre die Entkernung der Fachwerkwand um eine 4-seitige Zugänglichkeit der Hölzer zu erhalten. Zudem kann die zeitver- setzte Wirksamkeit der Holzschutzmittel (schnell wirkende 12 Wochen, langsam wirkende 24 Wochen und verzögert wirkende 52 Wochen) nicht im Einklang mit einer sanierten Außenfassade ge- bracht werden. Es ist durchaus möglich, dass sich neue Fluglöcher auf den frisch gestrichenen Fachwerkhölzern abzeich- nen. Baurechtlich ist dies tolerierbar, werkvertragsrechtlich jedoch nicht, da sich hieraus ein Mangelanspruch ableiten ließe. Die Forderung in der Holzschutz- norm, stark vermulmte Holzschichten vor dem Aufbringen von Holzschutz- mitteln zu entfernen, steht außerdem im krassen Gegensatz zum Anspruch eines Sichtfachwerks. Wer möchte schon nahezu halbrunde Holzbauteile tolerieren? Durch Aufdopplungen mit Bohlen und Brettern kann man dieses Problem lösen (Bilder 18). Gleichzeitig entstehen jedoch andere Probleme. Es müssen Verbindungsmittel verdeckt werden, die Verformung ist mit einzukal- kulieren und eindringende Feuchte kann zur verdeckten Fäulnis führen (Bild 19). Aus diesem Grund kann eine thermische Der Profi-Schutz fürs Lebenswerk Wir machen Holz stark. Seit 1948: Kurt Obermeier GmbH & Co. KG www.kora-holzschutz.de Schloss Moritzburg Nur für den berufsmäßigen Verwender. Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen. Unsere praxiserprobten Produkte bekämpfen wirksam holzzerstörende Insekten sowie Hausschwamm im Mauerwerk und schützen gleichzeitig zuverlässig vor Neubefall. Mehr unter www.kora-holzschutz.de oder telefonisch unter +49 2751 524-0.
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