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Schützen & Erhalten · März 2021 · Seite 17 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Dipl.-Ing. Ralf Kessens, Produktmanager für Betoninstandsetzungsprodukte der Remmers GmbH kommt es zum Chlorideintrag in das Bauteil. Dabei sind hohe Korrosionsraten schon bei kleinen Rissbreiten möglich. Stahlbetonbauteile unter durchlässigen Belägen müssen als besonders kritisch angesehen werden, da – konstruktions bedingt – oftmals gar nicht bzw. nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand die in den technischen Regeln geforderte Wartung und Inspektion durchgeführt werden kann. Welche der von Dir angesprochenen technischen Regeln gilt es zu berücksich- tigen und wie sehen die Empfehlungen aus? Die möglichen Ausführungsvarianten erhält der Planer über das DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ (01/2018) [1] und das DBV-Heft 42 „Ausführungs varianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten – Beispielsammlung“ [2]. Darüber hinaus gilt die Richtlinie „ Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen“ (Rili-SIB) des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb), in der auch die Eigenschaften für die anzuwendenden Produkte festgelegt sind. Anforderungen an Abdichtungen, das brauche ich Dir bestimmt nicht näher erläutern, werden durch die DIN 18533 definiert. Welche Systeme zum Schutz vor Chlo- rideintrag werden geplant und ausge- führt? Beim System 1 (Bild 1) wird die Stahlbetonstütze/Wand und das Stahlbetonfundament nur mit einem Arbeitsfugenschutz versehen. Der Schutz der Betonbauteile vor eindringenden Chloriden erfolgt hier mit Ausnahme der Arbeitsfuge durch den Stahlbeton selbst. Als Expositionsklassen werden XD2 (Stütze) bzw. XD3 (Fundament) angesetzt. Der Rechenwert für die Riss breite beträgt 0,3 mm. Die Begrenzung erfolgt in statischer Hinsicht durch zu sätzliche Rissbewehrung und im Bereich der Betontechnologie durch Anpassung der Betonrezeptur. Oft wird auch heute noch versucht, durch die Begrenzung der frühen Betonzugfestigkeit (fct,eff5d ≤ 0,5fct,m,28d) eine Reduzierung der Rissbewehrung herbeizuführen. Dies Bild 1: Bauteile ohne Schutz, Arbeitsfuge abgedichtet [2] Legende 1 Stütze/Wand (XD2) 2 Fundament (XD2 mit bzw. XD3 ohne Gefälle) 3 Arbeitsfuge 4 Dreiecks- oder Dichtungskehle (min. 30 mm) 5 Abdichtung nach DIN 18533 mit Schutzschicht oder streifenförmige WU-Fugenabdichtung mit abP 6 durchlässiger Fahrbahnbelag 7 ggf. Randstein 8 Baugrund mit Chloridbelastung Foto: Kessens
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