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Schützen & Erhalten · März 2021 · Seite 26 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Was zeichnet Dich im Vergleich zu Dei- nen Mitbewerbern aus? Wie ich ja gerade dargelegt habe, lege ich besonderen Wert auf die Aus- und Weiterbildung meiner Mitarbeiter, bin ebenso ein Vorbild für „lebenslanges Lernen“. Die öffentliche Bestellung und Vereidigung der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld ist auf jeden Fall in meinem Gewerk eine Besonderheit. Damit ist auch eine stetige Wissenserwei­ terung durch Fort- und Weiterbildungen verbunden. Auch mein Meisterbrief im Holz- und Bautenschützer-Handwerk ist eine Besonderheit unter den Mit­ bewerbern meiner Region, sowie auch die Anzahl und Verschiedenartigkeit meiner angestellten Handwerksmeister. In meinem Unternehmen sind derzeit zwei Zentralheizungs- und Lüftungsbau­ ermeister, ein Meister im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk, ein Maurer- und Betonbaumeister, ein Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, ein Diplom Ingenieur (FH) Holztechnik sowie weitere Gesellen und ausgebil­ dete Kaufleute beschäftigt. Weitere Mitarbeiter befinden sich derzeit in der Weiterbildung zum Zimmerer-Meister und Techniker (Fachrichtung Hochbau). Eine weitere Besonderheit ist sicherlich mein gesellschaftliches Enga­ gement, was mit einer entsprechenden Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen einhergeht. Neben meiner Abschlussarbeit zum staatl. gepr. Betriebswirt zum Thema Wirtschaftsethik, hat ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung im Jahr 2003 zum Thema CSR (Corporate Social Responsibi­ lity / Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen) mir den schlussendlichen Anstoß gegeben, das firmeneigene gemeinnützige Projekt „Michael Grübel helfende Hände“ ins Leben zu rufen: www.Gruebel-Helfende-Haende.de. Unter diesem Titel laufen bis heute drei Subprojekte: – „Hilfe durch Handwerk“ – „Zeit im Alter“ – „DryArt“ In diesen Projekten wurden mehr als 110 gemeinnützige Aktionen durchgeführt, bei denen sich alle Mitarbeiter und Mitar­ beiterinnen – von mir als Geschäftsführer bis zu den Auszubildenden – eingebracht haben. Die Aktionen werden von mir finanziert und die MitarbeiterInnen freigestellt. Dafür habe ich einige Auszeichnun­ gen erhalten, wie z. B. den CSR-Preis OWL 2016, den Hermann Schmidt Preis / Sonderpreis des Bundesministeri­ ums für Wirtschaft und Energie 2015, die Auszeichnung „Mein gutes Beispiel“ der Bertelsmann-Stiftung 2011, 2.Preisträger beim Deutschen Bürgerpreis 2010, den Robert Jungk Preis 2007 für Bürger­ engagement, „Ausgezeichnet. Engagiert im sozialen Ehrenamt“ 2006 und den Handwerks-Preis 2005 des ZDH und der Bertelsmann-Stiftung. Wie gehst Du mit der einschneidenden Veränderung der heutigen Zeit um? Man hat sich den Veränderungen vielfach zu stellen, das geht ja allen Unterneh­ mern so. Wir haben in den letzten Wo­ chen einiges organisatorisch verändert und einzelne Prozessschritte hinterfragt. Gerade im Bereich Homeoffice haben wir uns weiterentwickelt. Dies ist auch in dem Sinne unseres Ziels „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ein guter Schritt und wird von den Mitarbeitern begrüßt. Manche als vorübergehend angedachte Veränderungen werden vielleicht dauer­ haft bleiben. Michael, schildre unseren Lesern doch bitte Deine Erfahrungen mit dem DHBV und ggf. Deine Mitarbeit in weiteren Interessenvertretungen. Neben meiner Mitgliedschaft im DHBV bin ich Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld und stellvertretender Geschäftsführer der Sachverständigengesellschaft des Bauhandwerks Bielefeld bR. Als weitere ehrenamtliche Aufgabe habe ich im Jahr 2011 die Benennung zum Handelsrichter am Landgericht Bielefeld angenommen. Grundsätzlich ist die ehrenamtliche Arbeit bereichernd und erweitert den beruflichen Horizont. Gerade auch in Zeiten von Corona ist mir der DHBV mit den gut aufgebauten Mails und der zeitigen Informationsweitergabe eine große Hilfestellung bei meiner täglichen Arbeit gewesen. Spannend finde ich noch, was Ihr aus Deiner Erfahrung für Bautenschutzweis- heiten unseren Lesern mit auf den Weg geben könnt? Hier möchte ich zum einen das Zitat von Holger Schwannecke (Generalsekretär des ZDH) anfügen, der die Wertigkeit des Handwerks unterstreicht: „Ein Hand­ werksmeister ist nicht weniger wert als ein Herzchirurg“. Weiterhin aber auch ein Bezugszitat zu meinem aktuellen Fachbuch „Wasser- und Feuchteschäden an Gebäuden – Schadensfälle aus der Gutachterpraxis“: „Die Mauerlatte als Schwammautobahn ist für den Pilz ein mautfreies Vergnügen“. Danke für das Gespräch, Michael. Technische Trocknung eines schwim­ menden Estrichs über Randfugen Fotos: Grübel

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