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Schützen & Erhalten · März 2021 · Seite 36 FACHBEREICHE I SCHIMMELPILZE Typische beim Verbrennen von halo- genorganischen Verbindungen wie PVC oder flammschutzmittelhaltigen Kunst- stoffe entstandene Verbindungen sind Chlorwasserstoff (HCl) und Bromwasser- stoff (HBr), die auf Metallen aber auch auf mineralischen Baustoffen Korrosion auslösen können. Gesundheitliche Ge- fährdungen können von den reizenden Eigenschaften ausgehen. Beim Verbrennen von Kunststoffen können Dioxine entstehen. Dioxine umfassen eine sehr große Stoffgruppe aus polyhalogenierten Dibenzo-p-dioxine (PHDD) sowie polyhalogenierte Dibenzo- furane (PHDF), die immer als Stoffgemisch auftreten. Augenmerk liegt dabei auf den polychlorierten (PCDD/PCDF) und poly bromierten (PBDD/PBDF) Verbindungen, die Leberschäden, Stoffwechselstörungen bis hin zu Krebs auslösen können. Zu finden sind diese Brandfolgeprodukte als Kondensat auf Oberflächen häufig an Rußpartikelchen gebunden. Polyzyklische aromatische Kohlen- wasserstoffe (PAK) können sowohl beim Brandschaden entstehen als auch schon als Gebäudeschadstoffe vor dem Brand vorhanden sein, z. B. als Dachpappe oder Holzschutzmittel. Im Brandschaden freigesetzt, binden die PAK stark an Rußpartikel und andere Brandrückstände, können aber auch in der Raumluft nachgewiesen werden. PAK sind kritisch zu bewerten, da viele Ver- bindungen als krebserregend eingestuft sind. Benzo(a)pyren (BaP) gilt hierbei als Leitsubstanz. Auch die Polychlorierten Bipheny- le (PCB) sind als Gebäudeschadstoffe schon vor dem Brand vorhanden, ins- besondere wenn die Gebäude vor 1983 erbaut wurden und können aus dauere- lastischen Dichtungsmassen, Anstrichen aber auch aus elektronischen Bauteilen freigesetzt werden. Bei hohen Tempe- raturen kommt es zur Verdampfung der PCB, die anschließend wieder auf Ober- flächen kondensieren. Auch PCB sind in der Raumluft nachweisbar. PCB werden als fruchtschädigend und chronisch to- xisch eingestuft. Brandbedingt können zudem auch Asbest- oder KMF-Fasern aber auch Schwermetalle freigesetzt werden. Auch Biostoffe zählen zu den Brandfolgeprodukten. Dabei wird unter- schieden, ob diese durch den Schaden freigesetzt werden wie beispielsweise Legionellen aus einem zerborstenen Wasserbehälter. Oder erst durch den Brand bzw. den Löschwassereinsatz entstehen wie Schimmelpilzwachstum auf durchfeuchteten Bauteiloberflächen. Bild 5: Brennen Dachkonstruk tionen von Bestandsgebäuden ab, so darf man eine Reihe von Gebäudeschadstoffen und deren Verbrennungsprodukte erwarten: PAK, Holzschutzmittel, Asbest aus Dachplatten, verbrannte Elektroin stallationen und vieles mehr. Bild 6: Verbrennen elektronische Geräte und Bauteile, können eine Reihe von Schadstoffen wie Dioxine oder PCB freigesetzt werden. Mit dem Löschwasser kann dann nicht nur die Brandstelle, sondern auch der Boden kontaminiert werden. Bild 7: Faserstäube können direkt beim Brandschaden freigesetzt werden, z. B. wenn Dachwellplatten zerbersten oder GFK-Platten verschmoren. Ebenso ist eine Freisetzung bei der Sanierung zu berücksichtigen. Daher ist es notwendig, die Schadstoffe zu erfassen und die Schutzmaßnahmen anzupassen.
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