web_S&E_01_2021_ub
Schützen & Erhalten · März 2021 · Seite 56 INDUSTRIE UND HANDELI So blieben im Rahmen der Sanierung insbesondere die Fassade der Kirche, der Kreuzgang sowie der Ostgebäudeflügel und der Keller erhalten. Die Nutzung der Bestandsgebäude geht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Ab dem Jahr 1841 wurde der Komplex als Landeshospital genutzt, im zweiten Weltkrieg allerdings schwer beschädigt, es erfolgte im Rahmen der damaligen Sanierung eine rigorose Veränderung des Ensembles, auch in seiner Kubatur – wenig Authentisches blieb seinerzeit sichtbar. Wenngleich die Klostergebäude rein äußerlich ihrem Ursprung wieder nähergebracht werden sollten, galt es im Innenraum doch einen Standard zu erzielen, der heutigen Ansprüchen an moderne Büroarbeit gerecht wird. Energetische und ökologische Standards wurden dabei nicht außer Acht gelassen und so erfolgte die Innendämmung mittels einer raumseitig grundierten, mineralischen Wärmedämmplatte aus Kalziumsilikat. Das mineralische Clima Redboard pro wurde nach dem Verputzen der Innenwände angebracht und über einen feuchteregulierenden Dünnbettmörtel, der von redstone spe- ziell auf die Produkteigenschaften der Platte abgestimmt wurde, mit diesen verbunden. Die Platte integriert sich nicht nur optisch in den Raum, sondern wirkt außerdem feuchteregulierend und damit schimmelhemmend. Überdies zählen zu ihren Vorzügen z. B. eine gute Wärme- dämmung sowie Umweltverträglichkeit. Nicht zuletzt ist das Material nicht brenn- bar und trägt so dazu bei, die hohen Anforderungen an den Brandschutz mit den ästhetischen Vorstellungen der Architekten sowie den denkmalbe- hördlichen Vorgaben zu vereinen. Nach Anbringung der klimaregulierenden Platten erfolgte die Begradigung und Grundierung mittels eines ebenfalls von redstone vertriebenen Kalkinnenputzes, auf den später die mineralische Wandfar- be aufgebracht wurde. Nachhaltige Architektur standards integrieren Bauherrn und Architekten war es wich- tig, nicht nur ein Statement über eine besondere Architektursprache zu setzen, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit Innovationsgeist zu beweisen. Zur Ver- meidung einer flächendeckenden Kli- maanlage mit hohem Energieverbrauch wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Klimaregulierung im Innenraum ergriffen. So kommt das Wasser aus der angrenzenden Pader zum Einsatz, um mittels einer Wärmepumpe Energie zu gewinnen. Die Kühlung im Sommer er- folgt über eine Betonkernaktivierung, die Erwärmung im Winter mittels einer Fuß- bodenheizung. In das nachhaltige Kon- zept integriert sich das Clima Redboard pro, das eine zu hohe Raumluftfeuchte verhindert und so für ein angenehmes Raumklima sorgt. Mittels kapillaraktiver Mikroporen wird überschüssige Feuch- tigkeit im Raum aufgenommen und eine Kondenswasserbildung verhindert. Die Clima Redboard pro besteht aus natürlichen Rohstoffen und sorgt damit für ein angenehmes Wohn- und Arbeitsklima und fördert mit ihren Eigen- schaften eine gesunde Raumluftqualität. Atrium als Innenhof Das Mauerwerk von Teilen des Klosters wur de beim Rückbau des Landeshospitals wie dergefunden und in das Architekturkonzept von Chipperfield übernommen. Ehemaliges Landeshospital Der Zustand der Hauptfassade vor dem Baubeginn im Jahr 2014. Bild © David Chipperfield Architects Bild © Simon Menges
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=