web_SuE_ June_2017
Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 12 Fachbereiche Bautenschutz von mittleren Jahresniederschlagsmengen und der Windbelastung, auf der Grundlage der Wet- terdaten des Deutschen Wetterdienstes in fol- gende drei Beanspruchungsgruppen aufgeteilt: – – Beanspruchungsgruppe I – für geringe Schlagregenbeanspruchung: Gebiete mit einer Jahresniederschlagsmen- ge unter 600 mm und für besonders wind- geschützte Lagen – – Beanspruchungsgruppe II – für mittlere Schlagregenbeanspruchung: Gebiete mit Jahresniederschlagsmengen von 600 mm bis 800 mm, windgeschütz- te Lagen in Gebieten mit größerer Nieder- schlagsmenge und für Hochhäuser in ex- ponierter Lage in Gebieten mit wenig Nie- derschlag – – Beanspruchungsgruppe III – für starke Schlagregenbeanspruchung: Gebiete mit Jahresniederschlagsmengen über 800 mm und starkem Wind und Hoch- häusern in exponierter Lage in Gebieten mit mittlerer Schlagregenbeanspruchung Neben der ersten Einschätzung der geografischen Lage ist es ratsam die örtlichen Besonderheiten, wie die bauliche Situation, Ausrichtung des Ge- bäudes zur vornehmlichen Windrichtung und die regionalen klimatischen Bedingungen zu berück- sichtigen. Die Bewertung kann selbstverständ- lich zur Höherstufung in der Beanspruchungs- gruppe führen. Erfahrungsgemäß werden durch den Planer objektbezogen folgende Festlegungen getroffen: 1. Gebäude in Gebieten der Schlagregengrup- pe I sind nicht pauschal als unkritisch zu betrachten, bedürfen jedoch einer ge- nauen Analyse hinsichtlich ihrer Exposi- tion. Berechnungen zeigen, dass langan- haltender „Nieselregen“ – gemeinhin als eher unkritisch eingeschätzt – ggf. zu hö- heren Feuchtegehalten in den betroffenen Baustoffen führt, als „heftige“, d. h. von starkem Wind getriebene, aber kürzer ein- wirkende Schlagregenbelastungen. 2. Steinsichtige Fassaden in Gebieten der Schlagregengruppen II und III sollten un- bedingt mit einem geeigneten Schlagre- genschutz versehen werden. Schlagregenschutz durch hydrophobierende Imprägnierungen Das Wirken einer hydrophobierenden Imprägnie- rung liegt darin, den Baustoff in seiner Wasser- aufnahme stark herabzusetzen. . Erreicht wird dies durch eine Veränderung der Oberflächen- spannung der Baustoffoberfläche sowie der Po- renoberflächen innerhalb des Baustoffs. Bei den heute überwiegend eingesetzten Wirkstoffen wie Silane und Siloxane legt sich nach dem Ein- dringen in den Baustoff eine ein Molekül dicke Schicht auf die Porenwandungen. Die Oberflä- 1 Die norddeutsche Lösung 2 Feuchtigkeitseinwirkungen 3 Feuchtigkeitsaufnahme im Übergangsbereich 4 Ziegelsockel 1 2 4 3
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=