web_SuE_ June_2017

Fachbereiche Bautenschutz chenspannung der Pore wird unwirk- sam und an deren Stelle tritt die Oberflächenspannung des ausrea- gierten Wirkstoffs. Eine gute Hydro- phobierung zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Porenquerschnitt durch den eingebrachten Schutzstoff praktisch nicht verringert und die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit des Baustoffs somit nicht bzw. nur ge- ring beeinflusst wird. Die optische Nachweisbarkeit hydrophobierender Imprägnierungen lässt sich anfänglich durch das Auf- setzen einzelner Wassertropfen auf die imprägnierte Baustoffoberfläche veranschaulichen. Ist diese hydro- phobiert, bildet der Tropfen zur Oberfläche einen großen Randwinkel aus, bleibt nahezu kugelförmig auf der Oberfläche stehen und perlt an dieser ab. Ist die Oberfläche hydro- phil (wasserfreundlich), bildet der Tropfen zur Oberfläche einen klei- nen Randwinkel aus, verliert seine Kugelform und legt sich flach auf den Baustoff. Der Wassertropfen spreitet von der Oberfläche ab, er wird teilweise aufgesogen. Für die Qualität der ausgeführten Hydro- phobierung wird dieser beschriebene Abperleffekt gern zur Beurteilung herangezogen, hat im Hinblick der Dauerhaftigkeit der Maßnahme aber nur eine untergeordnete Bedeutung. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr die Eindringtiefe des Wirk- stoffs in den Untergrund. Alle Baustoffe reagieren auf kli- matische Wechselbeanspruchungen mit Dehnungen bzw. Schrump- fungen. Am stärksten ausgeprägt sind diese Belastungen im oberflä- chennahen Bereich, da sich hier die größten Temperatur- und Feuchte- wechsel vollziehen. Eine Hydropho- bierung verändert die feuchtetech- nischen Materialeigenschaften. Im Übergangsbereich von behandeltem zu unbehandeltem Material können daher Spannungsspitzen entstehen, die allerdings mit zunehmender Tie- fe, d. h. mit zunehmender Eindring- tiefe des Hydrophobierungsmittels, abnehmen. Selbst bei einer qualitativ hoch- wertig ausgeführten Verfugung zweischaligem Ziegelmauerwerkes können aufgrund der Temperatur- wechselbeanspruchungen mit der Zeit Fugenflankenabrisse auftre- ten. Über diese Fehlstellen kann erneut Feuchte in die Konstrukti- on gelangen. Die auf diese Weise entstehenden Risse haben in der Regel einen mit zunehmender Tiefe verjüngenden (konischen) Verlauf. Eine hohe Eindringtiefe des Hydro- phobierungsmittels reduziert daher die Gefahr eines Wassereintrags über diese Fehlstellen. Feuchteschutz Die Hydrophobierung einer stein- sichtigen Fassade sollte als um- fassende Bautenschutzmaßnahme immer erst nach dem Ausschöpfen möglicher anderer Feuchteschutz- maßnahmen durchgeführt werden. Konstruktive Schutzmaßnahmen, die dem Regenschutz der Fassade dienen, sollten geplant und baulich umgesetzt werden. Hierzu gehören ausreichend breite Dachüberstände, Abdeckungen über stark regenbe- lasteten Bauteilen wie Mauerkro- nen, Wasserschlägen oder Gesimsen. Im Bestand gilt, dass vorhandene konstruktive Details geprüft und ge- gebenenfalls instand gesetzt wer- den müssen. Hierzu werden in der Fläche Fugenflankenabrisse, Risse allgemein oder zurück- oder aus- gewitterte Fugen gezählt. Neben den konstruktiven Maßnahmen zum Feuchteschutz ist dafür Sorge zu tragen, dass das betreffende Mau- erwerk nicht durch anderweitige Feuchtequellen, als vom Regen her- rührend, belastet ist. Die Beispiele im Bestand sind vielfältig. Angefan- gen von defekten Dachrinnen oder Fallrohren können Feuchteschäden durch nicht vorhandene oder man- gelhaft ausgeführte Sockelabdich- tungen in Erscheinung treten. Naht- los fügt sich aufsteigende Feuchte aus erdberührten Bereichen bei feh- lenden oder defekten horizontalen Abdichtungen im Gründungsbereich an. Ursachen hierfür können aber auch Leckagen an den Wasser bzw. Abwasser führenden Systemen im Gebäude oder erhöhte Salzgehalte im Mauerwerk sein. Allgemeines zum Wirkungsprinzip von Hydrophobierungen Einen Baustoff zu hydrophobie- ren bedeutet ihn wasserabweisend zu machen oder zumindest seine Wasseraufnahme zu reduzieren. Der hydrophobierende Wirkstoff belegt die inneren Poren- und Kapillar­ oberflächen und macht sie dadurch wasserabweisend. Die Poren und Kapillaren werden dabei aber nicht verschlossen, das heißt, dass die Diffusionsfähigkeit (Atmungsakti- WEBAC-Chemie GmbH Fahrenberg 22 · 22885 Barsbüttel/Hamburg Tel. +49 40 67057-0 · Fax +49 40 6703227 info@webac.de · www.webac.de Manche Leute haben Ideen. Wir haben das Know-how. Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 13

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