web_SuE_ June_2017
Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 21 Fachbereiche Sachverständige 3D-Scanlaser Abb. 1: Entfernungsmessung mit gepulstem Laserlicht Abb. 2: Bestimmung der Raumkoordinaten des Punktes P1 (Rot) P1 (0|0|0) P2 (0|0|6,75) P3 (0|12,25|0) : P14(5,35|12,25|10,25) Abb. 3: Erfassung der Gebäudegeometrie mithilfe der Tachymetrie Abb. 4: Rotation des Scanners 1. Einsatzmöglichkeiten und Verwendungszweck Der 3D-Scanlaser (auch Laserscan- ner genannt) kann eingesetzt wer- den u. a. bei der/dem: – – Erfassung von Bestandsgebäu- den (Erstellen von Regelzeich- nungen aus der Punktwolke) – – Erfassung von historischen, denkmalgeschützten Gebäu- den (verformungsgerechtes Aufmaß) – – Soll-Ist Vergleich (Abgleich der gebauten Wirklichkeit mit der Planung) – – Gebäudedatenmodellierung für die Nutzung unter BIM (Buil- ding Information Modeling) – – Erfassung des Ist-Zustandes (z. B. nach Unfällen, Bränden) 2. Allgemeines zum 3D-Scanlaser Das 3D-Laserscannen beruht auf dem Prinzip der Strahlverfolgung bzw. dem Entfernungsmessen mit- tels Laserstrahl. Der Scanner sendet in äußerst kurzen Zeitabständen La- serimpulse aus. Die gepulsten Pho- tonen besitzen eine hohe Energie. Sie werden vom anvisierten Gegen- stand reflektiert und im Sender wie- der detektiert (Abb. 1). Da die Lichtgeschwindigkeit bekannt ist, kann die Strecke aus der Laufzeitmessung berech- net werden. Die Raumkoordinaten eines anvisierten Punktes, bezogen auf den Standpunkt des Scanners, können leicht berechnet werden, da Horizontal- und Höhenwinkel implizit gemessen werden (Abb. 2). 3. Tachymetrie als Vorstufe zum Scannen mit dem Laser Bei einer Bauaufnahme mithilfe der Tachymetrie könnte ein Objekt durch explizite Aufnahme von dis- kreten Raumpunkten beschrieben werden. Im Beispiel sind 14 Raum- punkte angezeigt (Abb. 3). Der Nachteil ist offensichtlich: Verformungsgerechtes Aufmaß mit dem 3D-Scanlaser Für Studenten des Studienganges „Bauen im Bestand“ in Münster gehört das zur Ausbildung. Dass der Studiengang „Bauen im Bestand“ an sich schon, aufgrund sei- ner Thematik viele reizvolle und spannende Ausbildungsthemen aus der Architektur und dem Bauingenieurwesen beinhaltet, ist mittlerweile hin- länglich bekannt. Im nachfolgenden Artikel geht Dipl.-Ing. Frank Postel auf ein besonderes Untersuchungsgerät, den 3D-Scanlaser, näher ein. Ein solches Gerät wird von den Studentinnen und Studenten im o. g. Studiengang für die Erstellung von verformungsgerechten Aufmaßen eingesetzt. Aktuell lernen sie dieses praxisbezogen bei der Aufmaßer- stellung von Teilen des Schlosses Senden (bei Münster) (S&E berichtete in Ausgabe 3/2015 darüber; Anm. d. Red.). Der Autor Frank Postel hat Ingenieurhochbau an der Uni Dortmund studiert. Er ist seit 1989 selbstständig als beratender Ingenieur für Sta- tik und Bauphysik und auch genauso lange als Referent an der Hand- werkskammer Münster tätig. Seit 2011 ist er dort als Dozent fest ange- stellt und ist u. a. auch intensiv in die Lehrtätigkeit des Studienganges „Bauen im Bestand“ eingebunden. Am 1. Juni 2017 hat er von Hellmut Himpe die Leitung der Abteilung Bau des Handwerkskammer Bildungs- zentrums Münster (HBZ) übernommen. Er wird in dieser Funktion zukünf- tig für den DHBV der Hauptansprechpartner bei der HWK Münster sein. Die von Seiten der HWK durch Hellmut Himpe so erfolgreich aufgebaute Partnerschaft mit dem DHBV soll somit lückenlos weitergeführt werden. Wir wünschen Frank Postel für seine neuen Aufgaben einen guten Start. Bei Hellmut bedanken wir uns für die vielen gemeinsamen Projekte und die neuen Wege, die wir gemeinsam eingeschlagen haben und wün- schen ihm einen verdienten (Un)Ruhestand. Natürlich gehen wir davon aus, dass Hellmut als Verbandssenior auch weiterhin dem DHBV treu sein wird und uns auf vielen Veranstaltungen und Fahrten begleitet.
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=