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Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 22 Um den Aufwand für die Erfassung zu beschrän- ken, werden diskrete Raumpunkte erfasst. Die Zwischenpunkte werden dann „freihändig“ in- terpoliert. Bei geradlinig begrenzten Baukörpern ist dies in der Regel kein Problem, da die Punkte einfach miteinander verbunden werden können. Anders ist dies bei unregelmäßig geformten, stark gegliederten Baukörpern. Hier wächst der Aufwand schnell exponentiell an. Ein Scanlaser arbeitet ähnlich aber wesent- lich komplexer. Der Laserstrahl rotiert sowohl um seine horizontale als auch um seine ver- tikale Achse (Hochachse). Dabei tastet er den Baukörper sozusagen millimetergenau ab und erzeugt aus den erfassten Punkten eine soge- nannte Punktwolke (Abb. 4). Aufgrund der vorgenannten Bewegung des Laserstrahls erfasst der Scanner alle Punkte in- nerhalb einer gedachten Halbkugel. Der Radius der Halbkugel wird dabei von der Leistungsfä- higkeit des Lasers und der Güte des reflektierten Signals bestimmt. Bei der Vermessung von Ge- bäuden liegt die Entfernung, bis zu der Signale noch einwandfrei reflektiert und erkannt werden, bei etwa 150 m. Abb. 5: Scanbereich mit „Schattenzone“ unterhalb des Scanners Je nach gewählter Auflösung kann dabei die Ge- nauigkeit auf Zehntelmillimeter gesteigert wer- den. Dabei werden jetzt nicht mehr nur ein paar diskrete Punkte, sondern Millionen von Punkten registriert. Um diese ungeheure Datenmenge zu reduzieren, kann der Scanbereich entsprechend eingeschränkt werden, indem man den horizon- talen und/oder den vertikalen Abtastwinkel ex- plizit einstellt. 4. Punktwolken Die gescannten Objekte können anschließend mithilfe entsprechender Software als einzelne Raumpunkte in Form einer sogenannten Punkt- wolke visualisiert werden. Üblicherweise besitzen die Punkte keine Far- binformationen, da es sich ja lediglich um die Reflexion des Laserstrahls handelt. Eine Farb- gebung kann man aber gezielt einsetzen, wenn zusätzliche Informationen transportiert werden sollen, z. B.: – – Intensität des Signals – – Ausrichtung der Flächennormalen – – Erhebung über Gelände – – LAS Klassifizierung (gibt den Objekttyp an, der den Laserpuls reflektiert hat) Abb. 8: Erzeugen einer Linie an der Schnittlinie von zwei planaren Ebenen Abb. 9: Erzeugen eines Punktes im Schnittpunkt von drei planaren Ebenen Fachbereiche Sachverständige Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. (TU) Frank Postel beratender Ingenieur für Statik und Bauphysik, außerdem vom TÜV zertifi- zierter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und Gebäudeinstandsetzung Kormoranweg 51 · 59071 Hamm Mobil: 0151-40060035 E-Mail: frank-postel@t-online.de Abb. 6: eingefärbte Punktwolke Abb. 7: Abmessen der wahren Breite des Balkens aus einem Foto

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