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Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 46 Landesverbände Hamburg/Schleswig-Holstein & Mecklenburg-Vorpommern Frühjahrstagung im „Versailles des Nordens“ Am 05. und 06. Mai fand die gemeinsame Frühjahrstagung der Landesverbände Ham- burg/Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern in Ludwigslust statt. Als Tagungsort hatten wir uns das Hotel de Weimar ausgesucht, welches als Gästehaus für das Schloss erbaut worden war. In diesem sehr gut erhaltenen historischen Gebäude konnten die Landesverbände jeweils 13 Mitglieder zur Mitgliederver- sammlung begrüßen. Am Freitagnachmittag fanden die Mitgliederver- sammlungen statt. Hier wurde noch einmal die Herbsttagung ausgewertet, die vor allem für den Landesverband Mecklenburg-Vorpommern viele positive Effekte hatte. So war der Praxistag Schimmelpilze ein gro- ßer Erfolg mit 65 zahlenden Gästen und auch finanziell mit Unterstützung der Industrie eine gelungene Veranstaltung. Dafür noch einmal der Dank an die beteiligten Aussteller und Re- ferenten. Es gab durchweg positive Rückmel- dungen der Gäste und Referenten. Auch wenn die Vorbereitung eine große He- rausforderung und sehr zeitaufwändig ist, haben wir beschlossen eine nächste Veranstaltung für 2018 mit vertiefenden Themen zu planen und vorzubereiten. Unsere Mitglieder sind hierbei aufgefordert, Themen einzubringen und uns bei der Vorbereitung tatkräftig zu unterstützen. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung haben wir noch eine besondere Ehrung vorneh- men können und uns bei unserem engagierten Mitglied Wolfgang Böttcher für seine langjäh- rige Mitarbeit im Vorstand bedankt. Er hat die Entwicklung des Landesverbandes maßgeblich positiv beeinflusst und wird uns auch weiterhin im Landesverband als tatkräftige Unterstützung erhalten bleiben. Die Fachtagung am Sonnabend war schwer- punktmäßig auf den Baustoff Holz aus archäo- logischer, konstruktiver und kurativer Sicht mit drei Referenten ausgerichtet. Der Bogen spannte sich von der teilweise sehr guten Erhaltung von Holzbauteilen und der dadurch möglichen Alters- bestimmung des Holzes, welche uns darüber hi- naus viele Erkenntnisse über unsere Vorfahren vor tausenden Jahren liefert. Der Vortrag von Dr. Sebastian Messal war sehr informativ und spannend und zeigte, wie wertvoll der Baustoff Holz war und ist. Im nächsten Vortrag berichtete Detlef Krause dann wieder einmal über Schäden an Holz hier an Bootssteganlagen, die trotz oder auch wegen des unbedarften Einsatzes von Lärchenholz zu starken Schäden führten. Neben dem konstruk- tiven Schutz des Holzes ist auch die Einordnung in die richtige Gebrauchsklasse und die Auswahl der geeigneten Holzart entscheidend für die Halt- barkeit von Holzkonstruktionen. Der Fachbereichsleiter Holzschutz Ekkehard Flohr stellte uns begleitende Maßnahmen bei der Schwammbekämpfung und Mauerwerksentfeuch- tung vor, um den Schwammbefall dauerhaft vom Gebäude fern zu halten. Nach dem Mittag folgte ein Besuch des Schlosses Ludwigslust – „Versailles des Nor- dens“. Das Schloss bildet den Mittelpunkt einer spätbarocken Stadtanlage, zusammen mit der ehemaligen Hofkirche und einem der schönsten englischen Landschaftsparks. Auf unserem Brü- ckengang am späten Abend zuvor, hatten wir bei nächtlicher Beleuchtung die auch in ihrer Größe beeindruckende Anlage bereits bewundert. Wir erhielten eine ganz spezielle Führung durch die Vertreterin des Auftraggebers des Be- triebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg- Vorpommern, Frau Dahl. Dieser ist für die denkmalgerechte Restaurie- rung und bauliche Betreuung der Schlossanlagen verantwortlich. Frau Dahl als Projektleiterin be- gleitet bereits über Jahre die Sanierung und Re- staurierung und konnte uns sozusagen aus erster Hand über die Schwierigkeiten aber auch über die Erfolge berichten. Fachkundig unterstützt wurde sie dabei durch Dr. Schümann, der bereits seit Beginn der Planung der Sanierung diese aus holzschutztechnischer Sicht begleitet, wodurch er uns auf einige Besonderheiten und Schwie- rigkeiten bei der Sanierung hinweisen konnte. Im Schloss Ludwigslust ist der Ostflügel bereits teilsaniert und den Besuchern wieder zugänglich. Frau Dahl informierte uns über die Schwierigkeiten bei der denkmalgerechten Sa- nierung und gab uns einen Einblick darüber, wie schwierig es ist, für die Restaurierung z. B. der historischen Tapeten geeignete Restaura- toren überhaupt zu finden. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Im Schloss gibt es viele wunderbar gestaltete Holzfußböden, die beeindruckend mit der Licht- und Schattenwir- kung sowie dem jeweiligen Blickwinkel spielen. Als Gegensatz zur gelungenen Restaurierung des einen Flügels des Schlosses konnten wir auch noch den nicht restaurierten Westteil des Schlos- ses sehen. Hier wartet noch viel Arbeit und es wird noch einige Jahre beanspruchen, bis auch dieser Teil wieder erstrahlt. Die Planungen ha- ben bereits begonnen. Nicht unerwähnt bleiben soll auch der wun- derschön angelegte Landschaftspark mit seinen Gebäuden und Wassersprüngen, der zu mehr als einem Sparziergang einlädt. Nach einer span- nenden und sehr informationsreichen Führung durch das Schloss endete unsere Frühjahrsta- gung vor dem Schloss und der großen Kaskade. Die kommende Herbsttagung in Stralsund unter dem Thema - Schäden sanieren, dabei juristische Fallstricke vermeiden - ist für den 13.–14. Oktober geplant. Sabine Werner Schloss Ludwigslust – „Versailles des Nordens“ Fachbereichsleiter Holzschutz Ekkehard Flohr stellte begleitende Maßnahmen bei der Schwammbekämpfung und Mauerwerksentfeuchtung vor, um den Schwammbefall dauerhaft vom Gebäude fern zu halten. Wolfgang Böttcher wurde für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand geehrt (l.: Landesvorsitzende Sabine Werner; r.: 2. Vorsitzende Dr. Constanze Messal). Er hat die Entwicklung des Landesverbandes maßgeblich positiv beeinflusst und wird den Landesverband auch weiterhin tatkräftig unterstützen.

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