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Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 48 Industrie und Handel Fusion von deutscher und finnischer Markentradition Dr. Friedrich Remes zu Besuch bei der Tikkurila GmbH im mittelfränkischen Ansbach Seit 1910 ist die Marke KULBA ein be- kannter Partner in Sachen Holzschutz. Seit nunmehr 15 Jahren ist sie Teil der Tikku- rila GmbH, vormals PIGROL Farben GmbH, und somit ein Unternehmensbereich der finnischen Tikkurila Group. Dr. Friedrich Remes traf sich am Unternehmenssitz im mittelfränkischen Ansbach zum Gespräch mit Geschäftsführer von Tikkurila Deutsch- land, Thomas Söderholm. Dr. Friedrich Remes: Herr Söderholm, vor 15 Jahren wurde KULBA als neuer Unterneh- mensbereich integriert. Was bedeutete dies für die Produktpalette? Thomas Söderholm: Wir fühlen uns auch wei- terhin der großen Tradition der Marke KULBA verpflichtet und beschäftigen uns mit stetigen Produktverbesserungen und -innovationen. Still- stand ist bekanntlich Rückschritt. Bei der Tikku- rila GmbH haben wir sowohl ein eigenes Labor in Deutschland, arbeiten aber auch gruppenweit mit vielen weiteren Forschungslaboren an an- deren Standorten zusammen. Daraus resultieren oft grenzübergreifende Forschungsprojekte mit Synergien für alle Standorte. Gruppenweite Zu- sammenarbeit bei Forschung und Entwicklung ist bei Tikkurila also ein großer Pluspunkt, von dem auch KULBA ganz klar profitiert. Weiter- hin ist es uns aber auch wichtig, ein eigenes lokales Labor zu betreiben. Schließlich variie- ren Regularien und Marktvorlieben von Land zu Land – und niemand kennt diese besser als das Team vor Ort. Natürlich war, ist und wird die Kooperation mit dem DHBV ein förderlicher Teil unserer Marken- und Entwicklungsstrate- gie sein. An dieser Stelle ein herzliches Dan- keschön dafür! Dr. Friedrich Remes: Wie hat sich die Mar- ke KULBA weiterentwickelt und wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Thomas Söderholm: Die klassische KULBA-Ziel- gruppe sind Profi-Kunden aus den Bereichen des Bauhandwerks, Holzschutz und der hand- werklichen Holzverarbeitung. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage nach Produktlösungen im Bereich industrielle Holzbeschichtungen. Auch unser finnischer Mutterkonzern Tikkurila hat in diesen Bereichen eine umfangreiche und be- währte Produktpalette, um die wir das KULBA- Sortiment ergänzt und erweitert haben. Beide Marken harmonieren gut und werden in Zukunft noch näher zusammenrücken. Unsere Kunden profitieren so von der Produktvielfalt und lang- jährigen Tradition beider Marken. Dr. Friedrich Remes: Tikkurila präsentierte sich dieses Jahr auch zum ersten Mal auf der LIGNA in Hannover. Gibt es Produktneuheiten, die auch für die Holz- und Bautenschützer in- teressant sind? Thomas Söderholm: Ein Novum und zugleich Messehighlight war unser Produkt Tikkurila Fontefire WF, ein neuer, leistungsstarker Brand- schutzanstrich für Holzoberflächen. Dank seiner Dämmschicht bildenden, feuerhemmenden Eigen- schaften verbleibt ein längerer Zeitraum für die Rettung von Personen aus Gefahrenzonen. Das Produkt wurde in einem akkreditierten Prüfla- bor getestet und erhielt die Einstufung in die höchste Brandschutzklasse im Holzbau: B-s1, d0. Fontefire WF ist eine Eigenentwicklung un- serer Forschungslabore, da wir auf dem Markt kein Produkt finden konnten, das unseren An- sprüchen in puncto Qualität und Nachhaltigkeit entsprechen konnte. Dr. Friedrich Remes: Schimmelbekämpfung und -vorbeugung ist derzeit ein wichtiges Thema bei den Holz- und Bautenschützern, das mittler- weile auch Ausbildungsinhalt wurde und mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Welche Rolle spielt dieses Thema bei Tikkurila? Thomas Söderholm: Wir machen ähnliche Er- fahrungen: Schimmel ist ein Thema mit hohem Stellenwert, Tendenz steigend. Tikkurila setzt mit seiner Produktpalette zur Schimmelbekämp- fung beim eigentlichen Problem für Schimmel- bildung an: Für eine effektive und langfristige Schimmelbekämpfung beseitigen wir die Le- bensgrundlagen des Schimmelpilzes, also Feuch- tigkeit und Sekundärverschmutzungen. Unsere Beschichtungen BioRid und Grafotherm sorgen für trockene und saubere Oberflächen, und dies durch physikalische Wirkweise − Auswaschung von Wirkstoffen ist hier kein Thema, da die Wirksamkeit nicht auf bioziden oder fungizi- den Inhaltstoffen beruht. Schöner Nebeneffekt unserer Beschichtungen: Optisch unattraktive Oberflächenverschmutzungen, auch bekannt als Fogging-Effekt, welche im Wesentlichen durch elektrostatische Aufladungen entstehen, werden deutlich reduziert. Dr. Friedrich Remes: Das hört sich spannend an. Haben Sie bereits Langzeiterfahrungen mit Ihren Beschichtungen? Thomas Söderholm: Die Produkte sind bereits seit vielen Jahren erprobt. Auch und gerade im sensiblen Bereich wie beispielsweise der Lebens- mittel- und Getränkeindustrie können wir Refe- renzobjekte aufweisen, in welchen beste Lang- zeitergebnisse mit unseren Produkten erzielt werden konnten. Selbst der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure sowie der Bayerische Brauereibund empfehlen unser System. Eine ver- stärkte Nachfrage können wir auch im Bereich Windkraftanlagen feststellen. Hier gilt es kost- spieliges Equipment vor Schäden durch Feuch- tigkeit und Schimmel zu bewahren. Dr. Friedrich Remes: Das sind interessante Aspekte. Sie zeigen, dass sowohl die deutsche Marke KULBA als auch die finnische Marke Tikku- rila nicht nur eine lange und spannende Traditi- on haben, sondern auch bestens für die Zukunft gerüstet sind. Ich danke Ihnen für die Einladung nach Ansbach und das gemeinsame Gespräch. Tikkurila GmbH, Ansbach, www.tikkurila.de Thomas Söderholm, Tikkurila GmbH (l.) mit Dr. Friedrich Remes (r.)
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