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Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 75 WTA-Informationen Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Kornelia Horn Wissenschaftlich- Technische Arbeits gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA) Mobil: (0172) 7956325 E-Mail: kornelia.horn@ wta.de WTA-Geschäftsstelle Ingolstädter Straße 102 · 85276 Pfaffenhofen Telefon: (089) 57869727 Fax: (089) 57869729 E-Mail: wta@wta.de Internet: www.wta.de WTA-Tag 2017 Der alljährliche WTA-Tag fand in diesem Jahr vom 02. bis 03. März an der Hoch- schule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft University of Applied Sciences statt. Begonnen wurde am 02. März mit der Mitglie- derversammlung der WTA. Auf dem Programm standen u. a. ausführliche Erörterungen zur zu- künftigen Vereinsstruktur und die Neuwahlen des Präsidiums. Frau Dipl.-Ing. Susanne Mühlhaus schied aus dem Präsidium aus. Aus Zeitgründen konnte sie sich leider nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Für sie verstärkt nun Herr Dr. Johannes Maier das Team. Das neue Präsidium setzt sich wie folgt zusammen: Präsident: Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht Vize-Präsident: Dr.-Ing. Clemens Hecht Vize-Präsident für Finanzen: Prof. Dr.-Ing. Heinrich Wigger Vize-Präsident für Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Johannes Maier Am Nachmittag erfolgte die Verleihung des WTA-Preises 2017 an Frau ir. Lida Barou für ihre Masterarbeit „Transparente Restauration“. In einer Kurzpräsentation stellte Frau Barou die Schwerpunkte ihrer Arbeit vor. Hier eine Kurzfassung der Masterarbeit, die vollständig auf den Seiten der TU Delft veröf- fentlicht wurde: Ziel der Forschung ist es, den gemeinsamen Grund zwischen den Restaurierungspraktiken und der strukturellen Glastechnologie zu erforschen als neue Methodik, um unser Erbe zu nutzen; ein un- terscheidbarer, aber diskreter Wiederherstellungs- ansatz. Die Transparenz wird durch Strukturglas eingeführt, um das Bild des Denkmals wiederher- zustellen, was eine gleichzeitige Wahrnehmung sowohl des ursprünglichen als auch des ruinösen Staates ermöglicht. Das Design konzentriert sich auf eine neue Glasfassade als Restaurationsbe- handlung für die Fallstudie eines alten Turms in Griechenland. Gussglas-Einheiten werden in Be- zug auf die bestehenden Mauerwerk Bautech- niken und die Ästhetik der ursprünglichen Struk- tur vorgeschlagen. Um eine reversible Lösung zu erreichen, wie in den Restaurationsrichtlinien vorgeschlagen, werden Trockenverbindungen in Kombination mit ineinandergreifenden Geome- trien für die Glaseinheiten vorgeschlagen, um die Gesamtstabilität zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Forschung wurden Aspekte im Zusammen- hang mit Sanierungsprinzipien, Fertigungsspezi- fikationen, Montage- und Konstruktionsfähigkeit, mechanisches Verhalten der Materialien und Kom- patibilität ebenfalls untersucht. Hinweis: Einreichungsschluss für den WTA- Preis 2018 ist der 2. Januar 2018, 9.00 Uhr, der jährlich durch die WTA e. V. für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Forschung und Praxis der Bauwerkserhaltung und Denkmalpfle- ge verliehen wird. Am Abend trafen sich die Mitglieder und ge- ladenen Gäste zum traditionellen WTA-Event im Sandkorn-Theater. Das Ensemble des Theaters bereitete einen kurzweiligen Abend mit Sket- chen von Loriot. Mit einem leckeren Buffet war natürlich auch für das leibliche Wohl gesorgt, sodass der Abend bei netten Gesprächen seinen Ausklang fand. Am zweiten Tag fand das 33. WTA-Kolloquium zum Thema „Leben mit Naturkatastrophen − Neue Anforderungen an das Bauen“ statt. Die Teilnehmer wurden durch den Präsidenten der WTA e.V., Prof. Harald Garrecht, begrüßt und durch Prof. Dr.-Ing. Erwin Schwing, Dekan der Fakultät für Architektur und Bauwesen, in das Thema eingeführt. Anschließend folgten die verschiedensten Fachvorträge, in denen internationale Experten über ihre Erfahrungen aus der Praxis und aus der Forschung berichteten und mögliche Lösungen und Konsequenzen rund um das „Bauen unter dem Einfluss von Erdbeben, Klima und Wetter“ aufzeigten . Denn geologische und klimatische Naturkatastrophen sind globale Phänomene. Sie gefährden zunehmend die Menschen und die Umwelt. Das haben gerade die letzten Jah- re deutlich gemacht, wo zum Teil starke Erdbe- ben, Vulkanausbrüche, die extremen Tsunamis, Lawinen, Unwetter mit Hagel, Sturm und nach- folgendem Hochwasser, aber auch Eisregen und Dürren Menschenleben forderten und ganze Landstriche vernichteten. Das bedeutet, die dadurch entstandenen Schäden an Gebäuden zu beheben, diese wieder bewohnbar und sicher zu machen sowie Baudenk- mäler und kulturhistorisch wertvolle Bausubstanz zu schützen und zu erhalten. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. So befassten sich die Vorträge u. a. mit dem Ermüdungsverhalten von Sandstein als Folgen für klimatisch wechselbeanspruchte Naturstein- oberflächen oder auch der Erdbebenertüchtigung eines denkmalgeschützten Mauerwerksgebäudes in Istanbul. Zudem wurden die Forschungsergeb- nisse zum Bauen mit Lehm in Erdbebenregionen, einem studentischen Praxisprojekt der TU Berlin in Oaxaca, Mexiko vorgestellt. Herr Prof. Garrecht (Präsident der WTA e. V.) bei der Preisübergabe an Frau Barou.
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