web_SuE_ June_2017

Tabelle K.1: Nutzungsklassen und deren wahrscheinlichste entsprechende Gebrauchsklassen Nutzungsklasse nach EN 1995-1-1 Wahrscheinlichste entsprechende Gebrauchsklasse nach DIN 68800-1 Nutzungsklasse 1 Gebrauchsklasse 0, in Ausnahmefällen Gebrauchsklasse 1 Nutzungsklasse 2 Gebrauchsklasse 0 oder Gebrauchsklasse 1 Gebrauchsklasse 2, sofern das Bauteil einer gelegentlichen Be- feuchtung, z. B. durch Kondensation, ausgesetzt sein kann. Nutzungsklasse 3 Gebrauchsklasse 2 Gebrauchsklasse 3 oder höher, sofern im Außenbereich verwendet. Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de den das Splintholz, welches in 2 Klassifikationen (DC D = dauerhaft und DC S = nicht dauerhaft) eingeteilt wird. Für Termiten und marine Organismen (Bohr- muscheln) existieren dreistufige Klassifikationen (DC D = dauerhaft, DC M = mäßig dauerhaft, DC S = nicht dauerhaft). Da die natürliche Dauerhaftigkeit des Holzes durch toxische Bestandteile, anatomische Beson- derheiten, Zusammensetzung der Holzprodukte und örtliche Gegebenheiten beeinflusst wird, kann eine genaue Gebrauchsdauer nie festgelegt werden. Hierbei handelt es sich immer um rela- tive Einschätzungen, bei der sich bei vergleich- baren Einsatzbedingungen zwei Holzarten mit gleicher Dauerhaftigkeitsklasse ähnlich verhalten. Nutzungsklasse Diese Klassifizierung (DIN EN 1995-1-1, Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten – Allgemeines) dient im Wesentlichen der Zuord- nung von Festigkeitswerten in Abhängigkeit der Holzfeuchte. Es gibt 3 Nutzungsklassen: – – Nutzungsklasse 1 : 20 °C, 65% rel. Luft- feuchte (entspricht ca. 12% Holzaus- gleichsfeuchte bei Nadelholz) und wird nur wenige Wochen im Jahr überschritten. – – Nutzungsklasse 2 : 20 °C, 85% rel. Luft- feuchte (entspricht ca. 20% Holzaus- gleichsfeuchte bei Nadelholz) und wird nur wenige Wochen im Jahr überschritten. – – Nutzungsklasse 3 : 20 °C, > 85% rel. Luft- feuchte. Einen etwaigen Bezug zwischen Nutzungsklas- se und Gebrauchsklasse ist Tabelle K.1 zu ent- nehmen. Da die Gebrauchsklasse sich auf Holzschäd- linge und die Nutzungsklasse auf Tragfähigkeits- beurteilungen bezieht und beide Klassifikati- onssysteme vom Holzfeuchtegehalt beeinflusst werden, kann der o.g. Bezug hergestellt werden, GK Holzfeuchte/ Exposition ab Allgemeine Gebrauchssituation a Gefärdung durch Auswasch- beanspru- chung Insekten Pilze Moder- fäule Holzschäd- linge im Meerwasser 1 2 3 4 5 6 7 8 0 trocken (ständig ≤20%) mittlere relative Luftfeuchte bis 85% d Holz oder Holzprodukt unter Dach, nicht der Be- witterung und keiner Befeuchtung ausgesetzt, die Gefahr von Bauschäden durch Insekten kann entsprechend 5.2.1 ausgeschlossen werden Nein Nein Nein Nein Nein 1 trocken (ständig ≤20%) mittlere relative Luftfeuchte bis 85% d Holz oder Holzprodukt unter Dach, nicht der Bewit- terung und keiner Befeuchtung ausgesetzt Ja Nein Nein Nein Nein 2 gelegentlich feucht (>20%) mittlere relative Luftfeuchte über 85% d oder zeitweise Befeuchtung durch Kondensation Holz oder Holzprodukt unter Dach, nicht der Bewit- terung ausgesetzt, eine hohe Umgebungsfeuchte kann zu gelegentlicher, aber nicht dauernder Be- feuchtung führen Ja Ja Nein Nein Nein 3a gelegentlich feucht (>20%) Anreicherung von Wasser im Holz, auch räumlich begrenzt, nicht zu erwarten Holz oder Holzprodukt nicht unter Dach, mit Bewitterung, aber ohne ständigen Erd- oder Was- serkontakt, Anreicherung von Wasser im Holz, auch räumlich begrenzt, ist aufgrund rascher Rücktrock- nung nicht zu erwarten Ja Ja Nein Nein Ja 3b häufig feucht (>20%) Anreicherung von Wasser im Holz, auch räumlich begrenzt, zu er- warten Holz oder Holzprodukt nicht unter Dach, mit Bewitterung, aber ohne ständigen Erd- oder Was- serkontakt, Anreicherung von Wasser im Holz, auch räumlich begrenzt, zu erwarten e Ja Ja Nein Nein Ja 4 vorwiegend bis ständig feucht (>20%) Holz oder Holzprodukt in Kontakt mit Erde oder Süßwasser und so bei mäßiger bis starker f Beanspruchung vorwiegend bis ständig einer Be- feuchtung ausgesetzt Ja Ja Ja Nein Ja 5 ständig feucht (>20%) Holz oder Holzprodukt ständig Meerwasser ausge- setzt Ja Ja Ja Ja Ja a Die Begriffe „gelegentlich“, „häufig“, „vorwiegend“ und „ständig“ zeigen eine zunehmende Beanspruchung an, ohne dass hierfür wegen der sehr unterschiedlichen Einflussgrößen genaue Zahlenangaben möglich sind. b Der Wert von 20% enthält eine Sicherheitsmarge (siehe 4.2.2, Anmerkung 1). c Holz zerstörende Basidiomyzeten (siehe 4.2.2, Anmerkung 2) sowie Holz verfärbende Pilze (siehe 4.2.3). d Maßgebend für die Zuordnung von Holzbauteilen zu einer Gebrauchsklasse ist die jeweilige Holzfeuchte. e Bauteile, bei denen über mehrere Monate Ablagerungen von Schmutz, Erde, Laub u.ä. zu erwarten sind sowie Bauteile mit besonderer Beanspruchung, z. B. durch Spritzwasser, sind in GK 4 einzustufen. f „Mäßige“ bzw. „starke“ Beanspruchung bezieht sich auf das Gefährdungspotential für einen Pilzbefall (Feuchteverhältnisse, Bodenbeschaffenheit) sowie die Intensität einer Auswasch- beanspruchung. Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 8 Fachbereiche Holzschutz

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