Web_S&E_2_2018_ub
Schützen & Erhalten · Juni 2018 · Seite 16 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 Stoffe und Gemische Anforderungen (Abgabe an private Endverbraucher) Erleichterte Anforderungen bei Abga- be an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender und öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- und Lehranstalten Eintrag 1 Stoffe und Gemische, die nach der Verord- nung (EG) Nr. 1272/2008 zu kennzeichnen sind mit 1. dem Gefahrenpiktogramm GHS06 ( Totenkopf mit gekreuzten Knochen) oder 2. dem Gefahrenpiktogramm GHS08 ( Gesundheitsgefahr) und dem Signalwort Gefahr und einem der Gefahrenhinwei- se H340, H350, H350i, H360, H360F, H360D, H360FD, H360Fd, H360Df ( → CMR Cat. 1A und 1B), H370 oder H372 ( → STOT Cat. 1) 1) 1. Erlaubnispflicht nach § 6 Absatz 1 Satz 1 ´ ´ Min. 1 betriebsangehöriger Sach- kundiger je Betriebsstätte (Zuver- lässigkeit, min. 18 Jahre, Wechsel mitteilungspflichtig) 2. Grundanforderungen zur Durchfüh- rung der Abgabe nach § 8 Abs. 1, 3 und 4 ´ ´ Abgabe nur durch betriebsangehöri- gen Sachkundigen 1) ´ ´ Abfrage erlaubter Verwendungs- zweck ´ ´ Unterrichtungspflicht ´ ´ Erwerber mind. 18 Jahre ´ ´ Selbstbedienungsverbot 3. Identitätsfeststellung und Doku- mentation nach § 9 Abs. 1 bis 3 ´ ´ Identitätsfeststellung und Abgabe- buch ´ ´ Abgabebuch und Empfangsscheine sind mind. 5 Jahre aufzubewahren 4. Ausschluss des Versandweges nach § 10 1. Anzeigepflicht nach § 7 Absatz 1 Satz 1 ´ ´ Mind. 1 Sachkundiger für die Anzei- ge (Zuverlässigkeit, mind. 18 Jahre, Wechsel mitteilungspflichtig) 2. Grundanforderungen zur Durchfüh- rung der Abgabe nach § 8 Abs. 2 bis 4 ´ ´ Abgabe durch Sachkundigen oder unterwiesene beauftragte Person (Zuverlässigkeit, min. 18 Jahre, jähr- liche Belehrung) ´ ´ Abfrage erlaubter Verwendungs- zweck ´ ´ Unterrichtungspflicht ´ ´ Erwerber mind. 18 Jahre ´ ´ Selbstbedienungsverbot 3. Identitätsfeststellung und Doku- mentation nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 und Abs. 4 ´ ´ Identitätsfeststellung ´ ´ Sonstige Nachweisführung (z. B. Lieferscheine); Aufbewah- rungspflicht mind. 5 Jahre Abbildung 3: Mit der CLP-Kennzeichnung verbundene Abgabebeschränkungen, Verbleibs- und Sachkundenachweise sowie Dokumentationspflichten (Quelle: [8]) Fachbereiche i Holzschutz den. Bei dieser Umstellung wurden zum Teil auch qualitätsgesicherte Studien zur Ergänzung älterer Datenlagen nachgefor- dert. Dieses Vorgehen hatte z. B. die Re- klassifizierung von Borverbindungen als „reproduktionstoxisch“, deren Aufnahme in die SVHC-Liste und alle daraus resul- tierenden Abgabe-und Verwendungsbe- schränkungen zur Folge. 3.3 Auswirkung der europäischen Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP) Die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) regelt auf der Grundlage der über REACH erfolgten Bewertung einzelner Stoffe die Einstufung und Kennzeichnung von Stoff- gemischen. Wenn die CLP beispielsweise zu einer der folgenden Einstufungen führt, dann entstehen über die REACH-Verord- nung drastische Abgabebeschränkungen, Verbleibs- und Sachkundenachweise so- wie Dokumentationspflichten insbesonde- re bei wie folgt gekennzeichneten Stoffen und Zubereitungen: 1. dem Gefahrenpiktogramm GHS06 (Totenkopf mit gekreuzten Knochen) oder 2. dem Gefahrenpiktogramm GHS08 (Gesundheitsgefahr) und dem Signalwort Gefahr und einem der Gefahrenhinweise H340, H350, H350i, H360, H360F, H360D, H360FD, H360Fd, H360Df [CMR Cat.1A und 1B], H370 oder H372 Ähnliche Beschränkungen gelten u. a. auch für Stoffe und Zubereitungen, die mit dem Gefahrenpiktogramm GHS02 oder GHS03 eingestuft werden. Eine sehr gute Darstellung aller Re- striktionen, die mit der Einstufung eines Stoffes bzw. einer Zubereitung verbunden sind, ist in [8] zusammengefasst und in Abbildung 3 verkürzt dargestellt. Literatur [1] Anonymus (1936) : Erhebungen des Verbandes öf- fentlicher Feuerversicherungen in Deutschland über den Befall des deutschen Gebäudebestandes durch den Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus L.). [2] Clausnitzer K.D. (1990) : Historischer Holzschutz. Öko- buch Verlag, Staufen bei Freiburg, ISBN3-922964-37-0 [3] UNECE, GHS (2002) : GHS (Globally Harmonized Sys- tem of Classification, Labelling and Packaging of Che- micals), Rev. 7: 2017 [4] CLP (2008) : Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung) [5] REACH (2007) : Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschrän- kung von Chemikalien (REACH-Verordnung) [6] BPD (1998) : Richtlinie (98/8/EG) über das Inverkehr- bringen und die Verwendung von Biozidprodukten (Biozid Produkt Direktive, BPD) [7] BPR (2012) : Verordnung (EG) Nr. 528/2012 über das Inverkehrbringen und die Verwendung von Biozidpro- dukten (Biozid Produkte-Gesetz, BPR) [8] Lengert A., Dettke J. (2017) : Neufassung der Chemika- lien-Verbotsverordnung. Überblick über die wichtigen Änderungen und deren Auswirkungen auf die Praxis. DEKRA Assurance Services / DEKRA Akademie https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&so urce=web&cd=12&ved=0ahUKEwjTlbrw36DZAhWM 3SwKHUb-A4M4ChAWCC8wAQ&url=https%3A% 2F%2Fwww .dekra.de %2Fmedia%2Fgeschaeftskun den%2Fmensch-und-gesundheit%2Fchemikalienrec ht%2Fdokumente-56%2Fneufassung-chemikalien- verbotsverordnung-februar-2017.pdf&usg=AOvVaw 3mFJsaFkgckWCpDRV2i2Pn
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