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Schützen & Erhalten · Juni 2018 · Seite 47 Fachexkursion dann in den Entwurf der Basilika, die er im Stil der Neo-Romanik und des Neo- Byzantismus erbauen ließ. Von außen erinnert das Bauwerk mit seinen vier oktogonalen Ecktürmen an eine mittelalterliche Burg, während die überreiche, fast überladene Innenaus- stattung, deren Fertigstellung nach der Weihe im Jahr 1884 noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen sollte, aufwendig mit Kapitellen, Friesen, Gesimsen und gold- glänzenden Mosaiken und Malereien de- koriert ist. Zentrum aller Dekorationen ist die Jungfrau Maria. Der Ursprung der Marienverehrung geht auf eine Pest-Epi- demie im Jahr 1643 zurück, als man die Gottesmutter um Hilfe anflehte. Als Dank, dass Lyon von der Pest verschont wurde, errichtete man auf dem Gipfel des Berges Fourvière eine Marienkapelle. Schon bald machte die ständig wachsende Zahl der Pilger den Bau einer größeren Kirche er- forderlich. Doch erst nach einemweiterem Gelübde in der Zeit des preußisch-franzö- sischen Krieges 1870/71, als die Bewoh- ner Lyons der Jungfrau schwuren, ihr zu Ehren auf dem Hügel ein Heiligtum zu er- richten, wenn die preußischen Soldaten Lyon verschonen würden, begann man direkt nach Kriegsende mit dem Bau der heutigen Kirche. Besonders interessant für den Bautenschützer und deshalb auch ein wichtiger Programmpunkt der Exkur- sion: 2007 musste das gesamte Gebäude aufgrund zahlreicher Feuchteschäden in einer sechsjährigen Bauphase aufwendig saniert werden. Vieux Lyon, das Alte Lyon Die Lyoner Altstadt umfasst das im Mit- telalter und der Renaissance entstandene Viertel zwischen dem Fuß des Berges Fourvière und der Saône und umfasst drei Quartiere: Saint-Paul, Saint-Jean und Saint Georges. Heute sind diese Quartiere zu einem städtebaulichen Gesamtensemble zusammengewachsen und dennoch hat jedes seine eigene Geschichte und damit auch seine eigenen architektonischen Spuren hinterlassen. Saint Georges im Süden ist das alte Viertel der Seidenweber und der Hand- werker. Hier entstanden die ersten Tra- boules, ohne deren Besuch man nicht sagen kann, Lyon entdeckt zu haben. Saint Jean war das Viertel des Klerus und damit das Zentrum politischer und religiöser Macht. Hier steht die Kathedrale der Stadt. Viele Gebäude stammen noch aus der Zeit der Gotik. In Saint Paul im Norden lag das Wirt- schafts- und Finanzzentrum. Hier lebten die Bankkaufleute, vornämlich aus Italien stammend, und die städtische Bourgeoi- sie in ihren Residenzen. Die wohl allen Besuchern gestellte Fra- Die Lyoner sagen, es gäbe drei Flüsse in Lyon: Die Saône, die Rhône und den Beaujoulais. Ein Ausflug ins Umland von Lyon beweist die Richtigkeit dieser Aussage: Wein so weit das Auge blickt. Das römische Amphitheater, gebaut 15 v. Chr., gilt als das älteste Theater Galliens. Thront geradezu majestätisch über der Stadt − Notre-Dame de Fourvière, Weltkulturerbe und Wahrzeichen Lyons. Fast schon überladen – der mit Mosaiken und Gemälden im neo-byzantinischen Stil gestalte- te Innenraum von Notre-Dame de Fourvière.

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