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Schützen & Erhalten · Juni 2019 · Seite 41 FACHEXKURSION I der Welt. Dem Mythos zufolge ließ Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt aufsteigen, die sich in Delphi trafen. Ab dem 8. Jhdt. v. Chr. setzte sich in Delphi dann die Verehrung des Gottes Apollon durch. Dessen göttliches Orakel, welches man dort befragen konnte, hatte einen beträchtlichen Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen in der gesamten Ägäis. Wer Rat suchte, ob bei Unternehmungen wie Kriegen, der Gründung von Kolonien oder auch ganz profanen Dingen des Alltags, bekam hier Antwort, oftmals allerdings so verschlüsselt, dass die Weissagung unabhängig der getroffenen Entscheidung in ihrem Ausgang immer gültig war. Als apollonische Weisheiten sind noch heute die am Eingang des Apollo-Tempels angebrachten Aphorismen „Erkenne dich selbst“ und „nichts im Übermaß“ bekannt. Ebenso Weltkulturerbe wie die Aus- grabungsstätten in Delhi sind die antiken Überreste von Epidaurus. Die Stätte war dem griechischen Gott der Heilung Asklepios geweiht und entwickelte sich im Laufe des 5. und 4. Jhdt. v. Chr. zu einem bedeutenden spirituellen Kurort. Während seiner Blütezeit umfasste der antike Badeort Kuranlagen der un- terschiedlichsten Art. Dazu gehörten Badehäuser, Tempel, Sportstätten und Gästehäuser. Neben diesem Ensemble erlangte jedoch vorrangig das heute noch sehr gut erhaltene Theater eine besondere Berühmtheit. Ab dem 4. Jhdt. v. Chr. in mehreren Bauabschnitten errichtet, wurde es im Laufe der Zeit von einem Fassungsvermögen von 6.000 auf 14.000 Zuschauer erweitert. Zu bewundern ist vor allem die besondere Akustik. Selbst Epidaurus: 1 Für seine Akustik berühmt, das hervor­ ragend erhaltene Theater von Epidaurus aus dem 4. Jhdt. v. Chr. 2 Besichtigung der Sanierungs- und 3 Rekonstruktionsarbeiten an den 4 Tempelanlagen von Epidaurus, des wohl bedeutendsten europäischen Kurortes der vorchristlichen Zeit 1 3 2 4

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