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Schützen & Erhalten · Juni 2019 · Seite 42 auf den obersten Rängen sind die Worte der Schauspieler deutlich zu verstehen. Man hört von dort, der Beweis wurde angetreten, sogar das Geräusch einer auf die Bühne fallenden Münze. Nicht Zeus, dem Herrscher im Olymp, sondern seiner Tochter Athene, der Göttin der Weisheit, der Kunst und des Handwerks ist der bedeutendste aller griechischen Tempel geweiht. Und betrachtet man den Parthenon, das berühmteste Baudenkmal Griechenlands, so zeigt dieser selbst als Ruine, dass es all derer unter dem Schutz der Athene stehenden Fertigkeiten bedurfte, um ein Gebäude dieser Perfektion und Schönheit zu errichten. Erbaut als Dank der Stadt für den Sieg der Griechen über die Perser prägt der Parthenon seit fast 2.500 Jahren die Athe- ner Akropolis. Er gilt als der perfekteste dorische Tempel, der je errichtet wurde und so wundert es nicht, ihn weltweit in zahlreichen öffentlichen Bauten kopiert vorzufinden, so zum Beispiel auch bei der Walhalla, dem im 19. Jhdt. erbauten Ruhmestempel der Deutschen in der Nähe von Regensburg. Nachdem im Zuge der Kriegshandlun- gen die Perser im Jahre 480 v. Chr. alle Bauwerke auf der Akropolis vernichtet hatten, beauftragte Perikles den Bau eines neuen Parthenons auf den Grundmauern des zerstörten Vorgängerbaus. Ähnlich wie 2.000 Jahre später in Rom Papst Paul III. Michelangelo, dem berühm- testen Künstler seiner Zeit, den Bau des Petersdoms anvertrauen sollte, so beauftragte auch Perikles mit Phidias den bedeutendsten Architekten und Bildhauer Griechenlands, die Leitung des Tempelbaus zu übernehmen. Die Bauarbeiten, die im Jahre 447 v. Chr. begannen, wurden bereits neun Jahre später abgeschlossen. Allerdings setzte Phidias bis 432 v. Chr. seine Arbeiten an den Statuen und Reliefs des Tempels fort. Allein die Dreiecksgiebel schmückten über 50 Statuen. Die meisten von ihnen werden heute im British Museum in London ausgestellt, wenige andere im 2009 FACHEXKURSION I Korinth: 1 Heute vorallem durch seinen 2 Kanal bekannt, war Korinth im Altertum ein bedeutendes und reiches Handelszentrum, was sich in den Ausgrabungen und Tempelruinen widerspiegelt. Besonders imposant der Apollon- Tempel im Hintergrund des Gruppenbildes. Delphi: 3 Galt im antiken Griechenland als Mittelpunkt der Welt, der Tem­ pelbezirk des Orakels von Delphi. Olympia: 4 Ein Ort, dessen Bedeutung keiner Erklärung bedarf: Olympia. 5 Überreste der Werkstatt des Phi­ dias, die eigens für die Erstellung der Zeus-Staute errichtet wurde. 6 Nur noch als Bild erhalten, die Zeus-Statue des Phidias, eines der sieben Weltwunder der Antike. 1 2 3

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