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Schützen & Erhalten · Juni 2019 · Seite 60 WTA-INFORMATIONEN Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Kornelia Horn Wissenschaftlich- Technische Arbeits­ gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA) Mobil: +49 172 7956325 E-Mail: kornelia.horn@ wta.de WTA-Geschäftsstelle Ingolstädter Str. 102 · D-85276 Pfaffenhofen Telefon: +49 89 57869727 Fax: +49 89 57869729 E-Mail: wta@wta.de Internet: www.wta-international.org Der WTA-Preis 2019 D ie Wissenschaftlich-Technische Ar­ beitsgemeinschaft für Bauwerks­ erhaltung und Denkmalpflege e.V. (WTA) verleiht jährlich den WTA-Preis für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Forschung und Praxis der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege. An den WTA-Tagen 2019 in Leuven (Belgien) wurde Herrn Lukas Berner M.Sc. für seine Masterarbeit „Sitterbrücke in Appenzell – Zustandsanalyse und Erhaltungsmaßnahmen“ der WTA-Preis 2019 verliehen. Laudatio Die im Jahre 1971 erstellte Sitterbrücke ist Teil der Umfahrungsstraße Appenzell. Die Spannweite beträgt rund 33 m und die Breite ca. 17 m. Die Stahlbetonkons- truktion besteht aus drei vorgespannten Längsträgern, die mit der darüber liegenden Stahlbetonplatte monolithisch verbunden sind. Bei den Auflagern und in Feldmitte weist die Plattenbalkenbrücke zusätzlich versteifende Querträger auf. Die Auflagerachsen sind in einem Winkel von rund 70° zur Brückenlängsachse schief angeordnet. Im Jahre 1991 wur- den Abdichtung und Belag sowie ein Fahrbahnübergang ersetzt. Aktuell weist die Brücke bei den Widerlagern Schäden in der Stahlbetonsubstanz, bei den Längsträgern Feuchtigkeitsspuren und beim Geländer Korrosion auf. Im Rahmen seiner Masterarbeit erarbeitete Herr Lukas Berner basierend auf einem Aktenstudium ein ausführliches Untersuchungsprogramm, organisier- te und koordinierte eigenständig die durchzuführenden Untersuchungen und führte mehrere Zustandsmessungen selbständig durch. Mit den erhobenen Zustandsdaten und einer ausführlichen Tragsicherheitsanalyse beurteilte er den aktuellen Zustand der Brücke. Sie weist unter anderem Defizite bei den Querkraftwiderständen der Längsträger sowie eine hohe Chloridkontamination der Widerlager auf. Sämtliche Daten der Brücke wurden in einer BIM-Datei digital erfasst. In einer letzten Phase befasste sich Herr Berner mit dem Instandsetzungs- und Verstärkungsprojekt der Brücke. Durch eine optimierte Verkleinerung der Brückenbreite können die Verstärkungs- maßnahmen auf Eingriffe zur Erhöhung des Querkraftwiderstandes reduziert werden. Weiter sind die Erneuerung von Entwässerung, Abdichtung, Belag, Fahr- bahnübergänge, Lager und Beleuchtung sowie eine Instandsetzung der Widerlager vorgesehen. Die Maßnahmen wurden WTA-Preis 2020 A uch im Jahr 2020 wird ein WTA- Preis ausgelobt. Die Wissenschaft- lich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA) verleiht diesen Preis jährlich für herausragende Leistungen auf den Gebieten der Forschung und Praxis der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege. Für diesen Preis kann in zwei Katego- rien eingereicht werden und zwar in der Kategorie „Wissenschaft & Forschung“ und in der Kategorie „Handwerk & Ausführung“. Der Preis würdigt baupraktische und/ oder theoretische Arbeiten, die eine kreative, auf Nachhaltigkeit und Gesamt- heitlichkeit ausgerichtete Herangehens- weise an das Thema Bauwerkserhaltung und/oder Denkmalpflege unter Beweis stellen, sei es als Teil- oder Gesamtlösung. Bewertungskriterien sind ebenso die Qualität, der Umgang mit dem Altbestand und die Umsetzung. Bevorzugt sollen junge engagierte Fachleute für ihre außergewöhnliche Leistung mit dem WTA-Preis ausgezeich- net werden. Eingereicht werden können Bakkalaureats-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten, Projektbearbeitungen besonders gelungener Instandset- zungen, aber auch Entwicklungen neuer Werkstoffe oder Methoden auf dem Gebiet der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege. In Ausnahmefällen kann der Preis auch für besondere Leistungen und Verdienste auf diesem Gebiet verliehen werden. Der WTA-Preis wird am 19. März 2020 anlässlich der WTA-Tage 2020 in der österreichischen Hauptstadt Wien verliehen. Dem Preisträger wird dabei die Gelegenheit gegeben, in einem Vortrag die wichtigsten Ergebnisse seiner Arbeit vorzutragen. Einreichungsschluss für den WTA-Preis ist der 02. Januar 2020. sowohl bezüglich Kosten und Termine analysiert und bewertet. Herr Lukas Berner hat eine ausführ- liche und sehr sorgfältig durchgeführte Masterthesis abgelegt. Dabei ist er sehr zielorientiert, effizient und selbständig vorgegangen. Die Arbeit erfüllt höchste Ansprüche und bestätigt die hohe Professionalität des Absolvierenden. Die Laudatio verfasste Herr Prof. Felix Wenk von der Hochschule für Technik Rapperswil, Schweiz.

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