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Schützen & Erhalten · Juni 2019 · Seite 90 auch diese marginale Boykottierung lässt sich schnell beheben. Nach nur wenigen Minuten haben wir die beköderten Gänge blockiert. Viel länger hat das nun nicht gedauert. Wenn man Zeit für das Suchen von Steinen hinzurechnet, dann dürften wir häufiger in der Gewinnzone liegen, als dass wir durch den zusätzlichen Materialeinsatz draufzahlen. Zeit ist nun mal Geld. Die Argumente sind wie folgt. Pro-Argumente – – Profiprodukt – gibt es nicht beim Endverbraucher = wir machen etwas anders – – Anstrich von Professionalität – – Einfach in der Handhabung – – Spart Zeit – – Unterstützt sichere Anwendung – – Durchmesser besser als gesuchte Steine auf Durchmesser von Ratten- bauten angepasst. Contra-Argumente – – Zusatzkosten – – Ein Fremdkörper im Erdboden – – Zersetzungszeit ungewiss – – Mehr Werkzeug und Teile sind bei der Behandlung zu tragen Für uns der wesentliche Punkt ist die Zersetzungszeit. Wenn wir etwa Steine bei unserer Beköderung sammeln und dem Gelände hinzufügen, so sind dies akzeptierte, ja natürliche Fremdkörper. Bei einem kunststoffartigen Köper ist das nicht der Fall. Vielleicht lässt sich ein Material finden, dass in wenigen Tagen oder maximal Wochen abgebaut ist. Auf der anderen Seite gefällt uns der verringerte Risikoansatz. Nagetiere werden wirksam bekämpft und eine Kö- derverschleppung durch das Verschließen der Gänge wird zuverlässig minimiert. Ein Aspekt, der in Zeiten von RMM und strenger Reglementierung beim Einsatz von Antikoagulantien wichtig ist. Fazit: Jeder wird andre Schwerpunkte haben, im Detail anders vorgehen und die aufgeführ- ten Vor- und Nachteile individuell anders bewerten. Ich könnte mir vorstellen, dass immer noch reichlich Kollegen über das Produkt sagen werden „ das benötige ich nicht.“ Durchaus legitim. Mir ist aber die Wahrnehmung beim Kunden wichtig. Dort professionell aufzutreten und in der Methodik anders vorzugehen als mit Baumarktprodukten, ermöglicht es, mit einer anderen Kompetenz vom Auftraggeber wahrgenommen zu werden. Der Unterschied zu hemdsärmeligen Marktteilnehmern, die Anerkennung beim Kunden und zusätzliches Material ermöglichen, höhere Preise für dieselbe Arbeit abzurechnen. Ein schöner Ansatz und ein aus- gereiftes Produkt, das in bestimmten Situationen die Arbeit erleichtert. Wir denken, dies ist ein Nischenprodukt mit Potential, dass Sie sich ruhig mal ansehen sollten. Die Testkörper wurden zur Verfügung gestellt von Lukas Bartels, Geschäftsführer der Rattex Gruppe I DIE EX-PRESS I Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes Fliegen sind Monitore S pätestens seit dem Aufstieg von Fernsehserien die den Zusatz CSI oder CIS enthalten, weiß auch der Laie, dass es eine Forensik gibt (wissen- schaftliche Untersuchung krimineller Handlungen) und dass Biologen durch die Identifizierung von Insekten an Leichen in der Lage sind, den Todes- zeitpunkt auf die Minute genau zu bestimmen. Oder zumindest in ähn- licher Näherung. Warum machen wir uns so etwas eigentlich nicht auch zu Nutze? Ok, nicht um jetzt die Liegezeit von Tierleichen zu bestimmen. Aber um Kadaver zu suchen. Keine Zeit? In den meisten Verträgen ist das wohl so, da neben anstrengendem Monitoring, eine weitere Recherche nicht einkalkuliert ist. In dem Spagat zwischen kaufmän- nischer Effizienz und Akzeptanz durch den Kunden, sollte der Mitarbeiter vor Ort aber so weit wie möglich handeln. Das Minimalziel ist ein Hinweis auf ein Hygieneproblem, wenn Fliegen in hoher Zahl vorhanden sind. Dabei ist sicherlich in den meisten Verträgen eine Schadens- oder Meldeschwelle für Monitore (UV-Lichtgeräte) festgelegt. Das Meldewesen und Ansprechpartner sind definiert. Und sicherlich ist in den meisten Verträgen keine Akti- onskaskade festgelegt, wenn Fliegen „einfach nur so“, also Abseits von Monitoren auftreten. Hand aufs Herz, in durchstrukturierten Objekten mit mehreren hundert Monitoren wird gar nicht links und rechts der dafür vorge- sehenen Monitore geschaut. Dabei ist jede Fensterbank, jede Lichtquelle von der Insekten angelockt werden können ein willkommener Zusatzmonitor. Wenn also irgendwo in dem betreuten Objekt eine Stelle schwarz von Fliegen ist, ist das ein Alarmsignal. Ein Heer von Fliegen – da stimmt was nicht Generell lassen sich folgende mögliche Ursachen unterscheiden, für die ein Fliegenbefall eine Zeigefunktion ist. Entweder, es gibt bauliche oder organi- satorische (Verhalten von Angestellten) Mängel, wodurch Fliegen ins Gebäude gelangen können. Kombiniert muss dies Fliegen finden eine Leiche bereits wenige Stunden nach dem Tod mit ihrem Geruchs­ sinn. Bildrechte: Beckmann

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