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Schützen & Erhalten · Juni 2020 · Seite 19 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ schichten aus Oberputz oder Farbanstrich können zum Sanierputzsystem gehören. Die Anforderungen an die Systembe- standteile sind in den Tabellen 1–4 des Merkblattes zusammengefasst. Die Prüf- verfahren mit Prüfkörperherstellung und Prüfungen am Frisch- und Festmörtel der Systembestandteile werden von der Mörtelaufbereitung bis zur Salzbestän- digkeit für Prüfinstitute beschrieben. Die Qualitätssicherung wird durch Überwa- chung und Produktionskontrolle sicher- gestellt. Die Herstellung der Produkte Spritzbewurf-WTA, Grundputz-WTA und Sanierputz-WTA unterliegen einer ständi- gen werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) und einer Fremdüberwachung (FÜ). Für die Zertifizierung muss vom Produkthersteller, neben dem unab- hängigen Nachweis der Konformität der Eigenschaften, dieser Nachweis der Eigen- und Fremdüberwachung der Produktion vorliegen. Die vom Hersteller einzureichenden Unterlagen werden von einem Zertifizierungsausschuss auf die Konformität mit dem WTA-Merkblatt 2-9 geprüft. Zertifizierte Sanierputzsysteme- WTA sind durch die WTA GmbH einseh- bar. 4) Den langjährigen praktischen Er- fahrungen mit diesem Produktsystem werden in Form von Hinweisen zur Verar- beitung und deren Anwendungsgrenzen Rechnung getragen. Die Kriterien für Beurteilungen erhärteter Sanierputze am Objekt wie Festmörtelkennwerte sind be- schrieben. Kenngrößen, Prüfmethoden und die Anforderungen an Grundputz- WTA und Sanierputz-WTA sind detailliert aufgelistet. Anwendung von Sanierputzen Sanierputzsysteme-WTA werden zum Verputz von feuchte- und salzgeschä- digten Mauerwerken angewendet. Abhängig vom Untergrund- oder Versalzungsgrad werden sie ein- oder zweilagig im Innen- und Außenbereich eingesetzt. Neben den Bestandteilen Spritzbewurf-WTA, Grundputz-WTA und Sanierputz-WTA dürfen nur systemge- rechte, Wasserdampf offene Deckschich- ten wie Feinputzmörtel und geeignete Farbanstriche als Schlussbeschichtung verwendet werden. Die Diffusionseigen- schaften des Gesamtsystems dürfen nicht beeinträchtigt werden. Deckschichten haben Anforderungen zu erfüllen, sind aber nicht Gegenstand der Zertifizierung des jeweiligen Sanierputzsystems! „Auf feuchtem Mauerwerk lassen sich mit Sa- nierputzsystemen trockene Oberflächen erzielen, wenn das Klima der Umgebung eine Austrocknung zulässt. Eine „Mauer- werksentfeuchtung“ ist ohne zusätzliche Maßnahmen weder mit Sanierputz- systemen noch mit anderen Putzen möglich.“ 5) Baustoffschädigende Salze werden schadfrei im Putzquerschnitt ein- gelagert. Die Feuchtigkeitsdiffusion wird nicht eingeschränkt oder unterbunden, das Mauerwerk „kann atmen“. Anwendungssicherheit Instandsetzungsarbeiten von feuchten und salzgeschädigten Mauerwerken müssen geplant und objektbezogen zu- und auf Maß geschnitten werden! „Dies liegt im Verantwortungsbereich des Planers bzw. Fachplaners. Liegt keine Planung vor, trägt der Verarbeiter/ Fachunternehmer die Verantwortung für die richtige Anwendung eines Sanier- putzsystems.“ 6) Folgende Untersuchungen sind unabhängig vom Objekt immer durch- zuführen: 1. Die Feuchtigkeitsursache/n gilt es zu klären und die notwendigen Abdichtungen sind vor den Putz- arbeiten durchzuführen. Feuchte- schäden können unter anderem hervorgerufen werden durch: – seitlich eindringende Feuchtigkeit, bedingt durch nicht funktionstüch- 1 Sanierputzsystem-WTA 2 Salzkristallisation auf der Bauteil oberfläche 3 Sanierputz Mindestputzdicke bei einlagiger Verarbeitung 3
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