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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Zeppelintribüne Nürnberg minimalinvasives bauklimatisches Entfeuchtungskonzept von Eva Anlauft Nürnberg ist als „Stadt der Reichsparteitage“, aber auch als Ort des Internationalen Kriegs- verbrecherprozesses wie keine zweite Stadt mit der Epoche des Nationalsozialismus und der ju- ristischen Aufarbeitung durch die Alliierten verknüpft. Die baulichen Relikte auf dem ehe- maligen Reichsparteitagsgelän- de erinnern unübersehbar an Deutschlands dunkelste Vergan- genheit. Daraus erwächst auch eine besondere Verantwortung. 1985 richtet die Kommune eine erste Ausstellung zur Geschich- te der NS-Reichsparteitage in der Halle der Zeppelintribüne ein. Seit 1973 stehen alle Bau- werke des ehemaligen Reichs- parteitagsgeländes unter Denk- malschutz. Die monumentalen NS-Hinterlassenschaften wie Zeppelinfeld, Kongressbau und Große Straße sind Zeugnisse ei- nes diktatorischen Regimes, das hier seinen Welteroberungsan- spruch zum Ausdruck brachte. Das Zeppelinfeld samt seiner Haupttribüne und den Wallan- lagen ist der einzige Komplex im Nürnberger Reichsparteitag- sareal, der von Hitlers Architekt Albert Speer konzipiert und re- alisiert wurde sowie zwischen 1935 und 1938 tatsächlich auch alljährlich Schauplatz von NS-Massenversammlungenwar. Die Zeppelintribüne und die Tür- me des Zeppelinfeldes weisen über achtzig Jahrenach ihrer Fer- tigstellung und nach Sprengung der Pfeilerkolonnaden 1967 er- hebliche bauliche Mängel auf. Nach einer fachlichen Unter- suchung und Schadenskartie- rung in den Jahren 2013/2014 wurde die exemplarische In- standsetzung an und in Mus- terflächen und –räumen im Jahr 2015 umgesetzt. Die fach- lichen Erprobungen an den Musterflächen und der so er- mittelte Finanzbedarf dienen als Basis für eine anschließend geplante bauliche Instandset- zung der gesamten Anlage. Zeppelintribüne 2016 /Hoch- bauamt Stadt Nürnberg Zeppelintribüne 2013 innen und außen (Presse- und Informationsamt Stadt Nürnberg) Zeppelintribüne 1937 („Moderne Bauformen“ Heft 4/1938) Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 60
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