Web_SuE_3_2017_ub
Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News wicklung eines bauklimatischen Konzepts durch das Hochbau- amt der Stadt Nürnberg. Die seit 2014 in den Räumen erfass- ten Klimadaten zeigen, dass sich sehr hohe relative Raumluft- feuchten einstellen, die einen schädigenden Einfluss auf die historische Bausubstanz hatten und haben. Basierend auf diesen Daten wurde ein minimalinvasi- ves bauklimatisches Konzept zur Entfeuchtung entwickelt. Die dafür zu planenden Maßnah- men sollten denkmalverträglich, wirtschaftlich und nachhaltig sein. Bild 5 zeigt Messwerte der absoluten Feuchte in mehreren Räumen des Mustersanierungs- abschnitts der Zeppelintribüne Kernbestandteil des Konzeptes ist eine kontrolliert gesteuer- te Lüftung, um so Trocknungs- prozesse in der Bausubstanz zu induzieren und die Feuchtelast im Mauerwerk mittel- bis lang- fristig auf ein geringeres, die Bausubstanz nicht weiter ge- fährdendes Feuchteniveau zu führen. Dies ermöglicht gleich- zeitig auch die Durchführung von Instandsetzungsmaßnah- men im Innenbereich, insbe- sondere an den Stahlbetonde- cken und im Außenbereich an den Kalksteinfassadenplatten. Wesentliche Elemente des im Mustersanierungsabschnitt um- gesetzten Konzepts sind: horizontales Abdichten der Baukörper gegen eindrin- gendes Regenwasser durch gezieltes Entwässern und Ableiten des Regenwassers ohne weitere Schädigung der Bausubstanz, gesteuert zu öffnende und zu schließende Öffnungen in der Gebäudehülle (ungeregelte Außenluftabhänigkeit mini- mieren), gezieltes Absenken der relati- ven und absoluten Feuch- tewerte durch Nutzung des Transportweges Luft, also gezieltes Lüften zum Ent- feuchten der Raumluft und der Materialfeuchte. EinegezielteLuftdurchströmung wird durch eine Außenluftöff- nung und Dachventilatoren sowie im Innenbereich mit zu- sätzlichen Rohrventilatoren her- gestellt. Die Lufteinströmung er- folgt über motorisch gesteuerte Jalousieklappen. Eine Regelung übernimmt den Vergleich der Innen- und Außenklimabedin- gungen und steuert das Schlie- ßen und Öffnen entsprechend. Zuluft mit Jalousieklappen, geregelte Luftabsaugung im Inneren, Dachventilator für Ab- luft (Hochbauamt der Stadt Nürnberg) von März 2014 bis Anfang 2017. Die farbig unterlegten Berei- che kennzeichnen die Abdich- tung des Daches. Ab Februar 2016 war zudem das Entfeuch- tungskonzept wirksam. Die Re- duzierung der Feuchtemess- werte ist deutlich erkennbar. Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 62
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