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Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 69 WTA-Informationen Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Kornelia Horn Wissenschaftlich- Technische Arbeits- gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA) Mobil: (0172) 7956325 E-Mail: kornelia.horn@ wta.de WTA-Geschäftsstelle Ingolstädter Straße 102 · 85276 Pfaffenhofen Telefon: (089) 57869727 Fax: (089) 57869729 E-Mail: wta@wta.de Internet: www.wta.de Veranstaltungen/Seminare der WTA Die nationalen Gruppen der WTA organi- sieren eigene fachspezifische Seminare mit oftmals thematisch nationalem bzw. regionalem Bezug. Hierbei hat sich eine kooperative Zusammenarbeit mit ent- sprechenden Institutionen und Weiterbil- dungseinrichtungen bewährt. So kann die WTA-Gruppe der Schweiz wieder auf eine gelungene Weiterbildungsveranstaltung zurückblicken. Neue (alte) Materialien − neue Reparaturmethoden Unter diesem Titel führte die WTA Schweiz am 29. Juni 2017 ein Halbtagesseminar zu Denk- malpflege und Bauwerkserhaltung durch. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Denkmalpflege des Kantons Aargau (Dr. Isabel Haupt) organisiert. Der Veranstaltungsort, die Fachhochschule Burgdorf (Schirmherr Dr. Dieter Schnell) knapp 30 km nordöstlich von Bern, bot allen 42 Teilnehmern ein sehr gastfreundliches Ambiente. Der Titel des Seminars illustriert das Kern- thema der neuen Herausforderungen, dem sich die Denkmalpflege und Bauwerkserhaltung stel- len müssen. Wie Isabel Haupt im Einführungs- vortag „Neue Materialien, neue Reparaturmetho- den? − Anmerkungen aus denkmalpflegerischer Sicht“ eindrücklich darlegte, wirft die Erhaltung von neuen (alten) Bauwerken viele neue Fragen auf. Der vielschichtige und rasante Wandel im Bauwesen in den letzten 100 Jahren erfordert daher auch neue Methoden im Umgang sowie bei der Identifizierung und Verifizierung des Baube- standes. Da diese Thematik sehr breit betrachtet werden muss, beleuchteten die weiteren Semi- narvorträge sehr unterschiedliche Bereiche an- hand von Fallstudien. Die 1857–59 erbaute Brücke Koblenz–Walds- hut und ihre zugehörige Vorbrücke auf Schwei- zer Seite gelten als älteste immer noch genutzte Eisenbahnbrücke über den Rhein. Die Schweize- rischen Bundesbahnen SBB haben in den letzten Jahren diverse Maßnahmen zum Erhalt der Git- tertragwerkbrücke aus Puddelstahl und der Ge- länderkonstruktion der Vorbrücke aus Grauguss durchgeführt. Jakob Riediker, Projektleiter bei der SBB, erläuterte in seinem Vortrag „Die Ei- senbahnbrücke Koblenz–Waldshut: Maßnahmen zu ihrem Erhalt“ die Realität der vielfältigen Maßnahmen zum Erhalt der Brücke und berich- tete insbesondere über die guten Erfahrungen bei der Reparatur von Grauguss-Pfosten mittels Gaspulverschweißen. „Fällt der Vorhang für die Curtain Wall? − Eine Sanierung auf der Grundlage einer Ge- samtbetrachtung“ war der Titel des Vortrags von Architekt Philipp Husistein. Eigentlich schon abgeschrieben, konnte die Gebäudehülle eines Schulgebäudes aus den 1970er-Jahren dank einer Systembetrachtung erhalten und saniert werden. Der Vortrag zeigte ein Beispiel dafür, wie zentral die gesamtheitliche Betrachtung des Objektes ist. Stefan Trümpler und Sophie Wolf vom Vi- trocentre Romont boten mit ihrem Beitrag „Neue Materialien der Glasgestaltung und ihre Konser- vierung im Spannungsfeld von Kunstwerk und Bau“ einen Rundblick über traditionelle Glas- malerei, Betonverglasungen und moderne Glas- kunst, bis hin zu modernen Konservierungsma- terialien und Schutzverglasungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Abschluss bot das Seminarthema die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Entwick- lungen in Denkmalpflege und Bauwerkserhal- tung auch am Beispiel der Entwicklung der WTA darzustellen. Der Vortrag von Susanne Mühlhaus (Vorstandsmitglied der WTA Schweiz) mit dem Titel „Wissenschaftliche Zustandsanalyse und Analytik versus praktische Planung und Quali- tätskontrolle auf der Baustelle − Rückblick und Ausblick“ gab eine Kurzübersicht über die un- terschiedlichen Forschungsinstitute, Fachvereine und Stiftungen, die im Umfeld der Denkmalpfle- ge entstanden sind. Das Thema fand bei den Teilnehmern großes Interesse, was sich bereits an der regen Diskus- sion während der Vortragszeit zeigte, sodass die eingeplante Zeit für die anschließende Diskussi- onsrunde recht knapp wurde. Insgesamt ist einzu- schätzen, die Veranstaltung hat in vieler Hinsicht informiert, inspiriert und Anregungen geboten. Der Beitrag wurde von Susanne Mühlhaus (WTA Schweiz) verfasst und redaktionell etwas gekürzt. Fachhochschule Burgdorf, Blick auf den Vorplatz von Gebäude B Foto: Ramona Cattaneo, Fachhochschule Burgdorf

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