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Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 80 Die ex-Press Berufsinformation des DsV e.V. | Aus dem Verband Das Gewinnerfoto Sie haben unsere Ausschreibung in der letzten S&E gelesen, dass wir Fotos des täglichen Einsatzes suchen und das beste Foto mit einer nützlichen Stabtaschen- lampe belohnen. Die Lampe hat eine Teleskopfunktion um in kleine Hohlräume hineinzuleuchten und ist an der Spitze magnetisch um z.B. kleine Schrauben oder andere Metallteile aufzusammeln. Gewinner des besten Fotos ist die Fa. Marni aus Wiesbaden mit Hornissen ( Vespa crabro ) am Vo- gelkasten (Bild 01). An diesem Foto haben uns die gesamte Komposition, Farbgebung und ab- gebildeten Insekten gefallen. Auch maßgebend für unsere Entscheidung war, dass es sich zwar um eine normale Auftragssituation handelt, die dann aber doch nicht jeden Tag zu beobachtend ist. Wir wünschen dem Fotografen viel Spaß mit seiner neuen Taschenlampe. Wenn Sie jetzt sagen „so ein Foto hätte ich auch machen können“, dann beweisen sie es uns. Bei weiteren beeindruckenden Fotos wer- den wir diese ebenfalls mit einer Pest-Protect gebrandeten Taschenlampe belohnen und die Fotos nach und nach in der Schützen und Er- halten veröffentlichen. Hornissen unterscheiden können An dieser Stelle möchten wir dann aber auf die Verwechselungsmöglichkeit mit der eingeschlepp- ten und in Süddeutschland immer häufiger beo- bachteten Asiatischen Hornisse ( Vespa velutina , Bild 02) hinweisen. Die inzwischen in Frankreich ganzflächig etablierte Art wandert über das tief- liegende Flußtal am Kaiserstuhl vermehrt nach Deutschland ein. Bemerkenswert sind die Nester, die oft hoch in Bäumen oder an Fassaden der oberen Stockwerke angelegt werden. Dabei er- reicht das Nest Druchmesser um 60 cm und eine Höhe von bis zu einem Meter. Die Asiatische Hornisse wird nicht ganz so groß wie unsere einheimische Hornisse, Die Un- terschiede sind aber nur wenige Millimeter. Im Gegensatz zur Vespa crabro ist Vespa velutina nicht nachtaktiv. Dafür ist sie aber am Nest ag- gressiver und hat ein ausgeprägtes Revierver- halten, das keine anderen Wespennester in der Umgebung duldet. Gegenüber dem Menschen sind die Wespen jedoch wenig bis gar nicht ag- gressiv. Ein Nest kann aus wenigen Metern Ent- fernung ruhig beobachtet werden. Das erste in Deutschland dokumentierte Nest war an der In- nenseite an der Holzwand eines Vereinsheimes direkt über der Eingangstür angelegt. Reges Öff- nen der Tür und ein- und ausgehende Gäste wur- den ignoriert. Die Nahrung besteht aus anderen Insekten und ja, es gehören auch Honigbienen dazu. Die Befürchtung, dass wie im Heimatland ganze Bienenstöcke geplündert werden, ist bis- her nicht eingetreten. Farben sind nicht das beste Merkmal um Wes- penarten zu unterscheiden. Bei den beiden Hor- nissen ist aber die Musterverteilung recht cha- rakteristisch. So ist die einheimische Hornisse insgesamt recht hell, mit deutlichen Gelbanteilen am Kopf und am Abdomen. Wangen, der Thorax und das erste Tergit des Abdomens sind bei ihr in der Regel rostfarben bis rotbraun. Bei Vespa velutina hingegen sind die Hinter- seite des Kopfes, Thorax und die ersten drei Ter- gite des Abdomens fast schwarz. Charakteristisch ist dabei eine dünne gelbe Binde hinter dem er- sten Tergit. Dies ist das beste Unterscheidungs- merkmal zur „Deutschen“ Hornisse. Der Rest des Abdomens ist gelb bis rotbraun gefärbt. Auch das Gesicht ist von vorne recht hell gelb mit leich- tem Anflug von orange gefärbt. Sie sieht dort ähnlich aus, wie die einheimische Art. Sollten Sie nicht sicher sein, welche Hornisse vorliegt, informieren Sie am besten lokale Insek- tenkundler oder ggf. auch uns. Beobachtungen zur Ausbreitung werden in Deutschland noch von Hobby-Entomologen zusammengetragen. Dies sind aber wichtige Daten für die Bewertung des Fortschreitens der Invasion durch die neue Art. Bild 01: Hornissen am Nest im Vogelkasten – Marcus Rückert Bild 02: Asiatische Hornisse – Rolf Witt
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