Web_S&E_3_2018_ub
Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 3 Editorial II Willkommen liebe Leser zum Studium der 75. Ausgabe von „Schützen & Erhalten“ E ine verwegene Hoffnung, die wir von der Redaktion hier zum Jubilä- um unserer Fachzeitschrift hegen, denn mittlerweile hat unsere S&E in den 19 Jahren ihrer Existenz einen Umfang an gedruckten Seiten erreicht, dass wohl nicht auszuschließen ist, dass das ein oder andere, was mühsam recherchiert und zu Papier gebracht wurde, auch diesmal dem sondierenden Durchblät- tern zum Opfer fallen wird. Ungelesen, mitunter gänzlich unbeachtet, teilt es das Schicksal mit so Vielem, was nicht gerade auf der obersten Prioritätenstufe des beruflichen Alltags steht. In ihrer Artikelserie „Mediation“ schreibt Monika Hebeisen auf Seite 41 „Zeit ist eine wertvolle Ressource“. Wo also hernehmen die Zeit zum Lesen, für zeitaufwendige Fortbildungen oder gar zum Fachsimpeln im Kollegenkreis? Der Verbandstag in Dessau, der hierzu reichlich Möglichkeiten geboten hat, ist, wie auf den folgenden Seiten zu lesen, Geschichte. Aber wie wäre es mit einem Besuch der in Kürze anstehenden Herbst- tagungen der Landesverbände? „Was wäre ich denn, wenn ich nicht immer mit klugen Leuten umgegangen wäre und von ihnen gelernt hätte?“ Aber vielleicht hatte Goethe, der Autor dieser Zeilen, einfach mehr Zeit. Herzlichst Ihr Friedrich Remes I Glosse I Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war ... ... mit Regen, Sturm und Nebel bis Sep- tember und nicht so heiß und so furztro- cken wie in diesem Jahr. So mag wohl unsere oberste Bauerntoch- ter Julia Klöckner den Gassenhauer des deutsch-niederländischen Integrations- beauftragten Rudi „das laufende Band“ Carrell uminterpretiert haben, als sie den Traumsommer 2018 zu einem „Witte- rungsereignis nationalen Ausmaßes“ profanierte, damit die Nachdüngung der saheltrockenen Maisfelder der einheimi- schen Großgrundbesitzer mit ihrem prall- gefülltem Subventionsfüllhorn legitimiert ist, um (Zitat:) „die Betriebe nicht im Re- gen stehen zu lassen“. Aber was den Bauern recht ist, könn- te auch dem gemeinen Bautenschützer billig sein. Wo sind sie, die Steuermilli- onen, ausgezahlt für Lohnzulagen für Vorsonnenaufgangs-Arbeitsstunden, das Beschatten und Befeuchten von Arbeits- untergründen und das wiederholte Ver- bringen von empfindlicher Bauchemie aus der Mittagshitze in kühlere Keller. Von dringend notwendigen Subventionen für die Anschaffung von mobilen Kleinkli- mageräten für überhitzte Bürokräfte gar nicht zu reden. Dabei hatte alles so gut angefan- gen. Kaum, dass man sich der Winter- reifen entledigt hatte, knallte der Lorenz so heftig vom Firmament, dass man gar nicht so viel wegschauen konnte, wie Achselshirts über wohlgenährten Män- nerplautzen plötzlich das Innenstadtbild dominierten. Überrascht stellte man fest, dass sich nun auch Nichtraucher auf die kissenbelegten Alu-Sessel der Außen- gastronomie verirrten. Der Umsatz von Grillkohle an der Tanke wurde nur noch übertroffen von dem von Chrushed-Ice für improvisierte Bierkühlanlagen, wohl- geplant gehortet für die Wochen des Jah- res, in denen alle Augen, und nicht wie sonst üblich die Zeigefinger, auf Russland gerichtet waren. Und dann sollte es kommen, 12 Jah- re nach dem Debüt, 4 Jahre nach dem Triumph, das Sommermärchen 2018 re- loaded. Aber wie schon Ikarus seine Probleme mit der Sonne hatte und gnadenlos abstürzte, so war auch Jogis rüstige Alther- renmannschaft („Gurkentrup- pe“ klingt so abgedroschen) den Folgen des Klimawandels nicht gewachsen. Konnte man im zweiten Spiel unter russi- scher Sonne in Minute 95 noch grade dem Schicksal entrinnen, als Schwedenhappen vertilgt zu werden, kam der Aufschlag auf den Boden der Tatsachen dann 4 Tage später. Hinweg- gefegt von einem übermächtigen Gegner, der das Spiel mit 26 % Ballbesitz und 248 gegenüber 698 Pässen klar dominierte. Zur Strafe mussten die Knappen von Trainer Shin Tae-Yong dann auch nach der Vorrunde nach Hause und nun doch brav ihren Wehrdienst ableisten. „Hamm se da- von“, wie der Schwabe zu sagen pflegt. Apropos „Schwabe“. Mit Rücktrittsange- boten war unser Jogi im Anschluss men- talitätsgeprägt auch eher sparsam. Aber was soll’s, wie sagt der Volksmund: „Alte Besen kehren gut“. Aber genug der Klage über Hitze, Staub und gleißende Sonne. Seit gestern ist es wie abgeschnitten. Temperatursturz von 33 auf 28 Grad, nur noch 8 Sonnenstunden statt 10 und Niederschlagsrisiko bei über 0%! Was für ein Sauwetter! In diesem Sinne: Erste Maxime: Bei allen Ereignissen mit na- tionalen Ausmaßen immer einen kühlen Kopf bewah- ren ... Ihr Ralf Hunstock
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=