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Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 34 Fachbereiche i Schimmelpilze Bild 5: Mittelalterliche PAK, damals noch mit dem schönen Namen Steinkohleteerpech. Hier verwendet, um am sog. Westfries von St. Marien zu Rostock die Apostel vor dem rauen Ostseewetter zu schützen. Mittels Massenspektrometrie konnte die Substanz vorab einer Sanierung als PAK belastet identifiziert werden. Quelle Dr. Constanze Messal gen in Deutschland anzeigt [7,8]. Siehe hierzu S. 16 Artikel „Schutz vor Radon per Gesetz“ von Rainer Spirgatis. Radon dringt durch Gebäudeundich- tigkeiten ein und reichert sich an. Bei ei- nem ausreichenden Luftwechsel ist das kein Problem, die zunehmende Luftdichte der Gebäude, von der Neubauten stärker als Bestandsimmobilien betroffen sind, er- schwert jedoch die Lüftung und somit die Verdünnung der Isotope. Daher ergeben sich besondere Anforderungen an Kon- struktion und Lüftungseinrichtungen in gefährdeten Gebieten. Hierzu haben die Ministerien der betroffenen Bundesländer sehr anschauliche Leitfäden herausge- bracht. Die Gesundheitsgefährdung durch Radon ist vor allem in der Inhalation der Isotope und Zerfallsprodukte zu sehen. Bei Anreicherung in der Innenraumluft werden Radon-222 und Zerfallsprodukte mit der Atemluft eingeatmet. Beim Zerfall des Radons entsteht ionisierende Strah- lung. Allein die Inhalation macht ca. 30 % der gesamten Belastung der Bevölkerung durch ionisierende Strahlung aus. In der Lunge zerfallen sie weiter unter Aussen- dung von α - und β -Strahlung. α -Teilchen haben eine hohe Teilchenenergie. Die bio- logische Strahlenwirkung von α -Strahlen ist gegenüber β - und γ -Strahlung erheb- lich größer (etwa 20-fach), sodass lokal erhebliche Zellschädigungen verursacht werden, die schließlich zu Lungenkrebs führen können [9,10]. Eine ausreichende Reduzierung der Radon-Konzentration kann oft schon mit so einfachen Maß- nahmen wie kurzes, intensives Lüften (Stoßlüften) erreicht werden. Als Entschei- dungsgrundlage für Maßnahmen sollten Ergebnisse von Langzeitmessungen die- nen. Die Messdauer sollte mindestens sechs Monate, besser ein Jahr betragen. Kurzzeitmessungen von wenigen Stunden oder Tagen sind im Allgemeinen für Sa- nierungsentscheidungen nicht geeignet. Zur Unterbrechung von Eintrittspfaden des Radons aus dem Gebäudeuntergrund in die Häuser ist beim Neubau das Ein- bringen einer gegenüber dem Baugrund durchgängig radondichten Schicht, die auch die Wände einbezieht, effektiv und preiswert. In bestehenden Häusern ist die- se Maßnahme oft nur begrenzt möglich oder technisch sehr aufwendig [11,12]. PAK und SVOC Doch damit ist die Bandbreite an Innen- raumschadstoffen, die uns bei Feuchte- schäden begegnen können, noch lange nicht erschöpft. Die Polyzyklischen Aro- matischen Kohlenwasserstoffe (PAK) fin- den sich zum Beispiel im schwarzen Kle- ber unterm Parkett oder in teerartigen Überzügen auf Holz. Dabei handelt es sich durchaus um historische Bauprodukte, mit denen schon unsere Urväter Gebäu- de aber auch Boote abgedichtet hatten. Unter PAK versteht man Kohlenwas- serstoffe in Ringform (das sind die Aro- maten), von denen mehrere miteinander verbunden sind (kondensiert). Chemisch gesehen sind es überwiegend neutrale, unpolare Feststoffe. Viele zeigen Fluores- zenz, wodurch sie in Materialproben auch durch UV-Mikroskopie festgestellt werden können [2]. PAK sind nur sehr gering was- serlöslich; mit zunehmender Anzahl kon- densierter Ringe nehmen Flüchtigkeit und Löslichkeit (auch in organischen Lösungs- mitteln) ab. Zahlreiche PAK sind nach- weislich karzinogen, also krebserregend [9,10,13], daher gibt es EU-Grenzwerte für Verbraucherprodukte, die auf den so- genannten 16 EPA-PAK, von denen sechs krebserregend sind, basieren [14,15]. Beim Umgang mit PAK-belasteten Materialien ist der Arbeitsschutz strikt durch Einhal- tung der Technischen Regel für Gefahr- stoffe TRGS 551 [16] umzusetzen. Dabei wird als Leitsubstanz im Arbeitsschutz das Benzoapyren (aBAP) bewertet. PAK haben ihren natürlichen Ursprung in Erd- öl und Kohle, sind aber insbesondere in den weiteren Verarbeitungsstadien, wie z.B. in teerhaltigen Produkten oder Gum-
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