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Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 76 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema che am zu üppig gefassten Plan gemacht werden und die Mitglieder die Zeche be- zahlen sollen. Alle Mitglieder? Moment. Nicht ganz. Da der Fehlbetrag durch nicht zurückgestellte, nun aber beanspruchte Lizenzgebühren des CEPA Certified ent- standen ist, sollen nun die Altmitglieder haften. Gewichtet. Also anteilig an ihrem Beitragsschlüssel. Der DSV hatte bisher keine Lizenzge- bühren beansprucht. Es gibt auch nur we- nig Anspruch, da sich nicht viele Firmen nach CEPA Certified haben zertifizieren lassen. Wir bezahlen zusammen mit Ita- lien, Frankreich und Großbritannien je- weils fast 10.000 Euro Beitrag. Fast das Vierfache von kleinen Berufsverbänden. Mehr als ebenfalls stimmberechtigte Ein- zelfirmen mit sieben- und achtstelligem Jahresumsatz. Man hat in den letzten Jahren vor dem neuen Management vergessen, finanzi- ellen Puffer für zu erwartende Forderun- gen zurückzulegen. Das einzige was dem neuen Management dazu ein- fällt ist, ohne Ankündi- gung, einen negativen Haushaltsplan vorzustel- len. Wenn im DSV zu ir- gendeinem Zeitpunkt so gewirtschaftet worden wäre, wäre vermutlich wieder Blut geflossen. Von daher haben wir, um weiteren Schaden von unseren Mitgliedern abzuwenden, zunächst die Mitgliedschaft in der CEPA gekündigt. Außerordentliche Mitglieder versammlung außerordentlich Die neu angesetzte au- ßerordentliche Mitglie- derversammlung zur Abstimmung über das Budget war sehr speziell. Selten habe ich eine so durch- strukturierte Veranstaltung erlebt, in der fast drei Stunden lang das eigene Mar- keting verkauft wurde, ohne dass je- mand widersprochen hat. Unser Antrag auf Frischluftpause und kurze Unterbre- chung wurde nonchalant ignoriert. Gut, mit energischemWiderspruch, hätte man einen Antrag an die Tagesordnung stel- len können. Aber dann wäre der DSV als einziger für alle anderen die Spaßbremse gewesen. Als die ersten Teilnehmer un- ruhig auf ihre Rückflüge hinwiesen, wur- de ohne weitere Diskussion schnell zur Abstimmung über den (unveränderten) vorgelegten Haushaltsplan aufgerufen. Mit überwältigender Mehrheit wurde der defizitäre Haushaltsplan und damit eine Nachbelastung einzelner Mitglieder be- schlossen. Klar, die meisten CEPA-Mitglie- der die abgestimmt haben, werden ent- weder nicht oder nur mit wenig hundert Euro nachbelastet. Die Hauptlast tragen die Italienischen, Britischen, Französischen und Deutschen Berufsverbände. Also bleibt nun alles neu? Wer braucht viele, viele, viele bunte E-Mails? Die Frage ist, wer coacht nun den Coach in sachlichen und fachlichen Inhalten? Seit neuer Übernahme der CEPA-Ge- schäftsführung bekommen wir viele E- Mails von der CEPA. Sehr viele E-Mails. So viele, dass sich langsam eine gewisse Ermüdung einschleicht. Insbesondere, wenn man unsere Branche in den Inhal- ten nicht oder nur wenig wiederfindet. Alles was irgendwie mit Landwirtschaft, Gesundheit, Schädlingen und Chemie zu tun hat, wird emsig zusammengetragen. Der brauchbare Informationswert man- cher elektronischer Nachricht tendiert gegen Null. Das führt dazu, wichtige Details nicht zu lesen, nicht zu finden. Wer den „Per Anhalter durch die Ga- laxis“ aufmerksam gelesen hat, denkt sofort an Vogonismus. Das Internet er- klärt den Begriff mit „Intransparenz auf- grund zu großer unstrukturierter Daten- mengen“. So geht es uns im Moment. An uns versandte Namenslisten mit der Bitte um Durchsicht zur Kontaktaufnah- me, enthalten klangvolle Namen wie etwa Günther Oettinger. Der ein oder andere kennt den ehemaligen Minis- terpräsidenten der in der Warteschleife der EU recycled wird, noch als englisch sprechenden EU-Kommissar für Energie. Ab 2014 war er zuständig für Digital- wirtschaft und seit 2017 ist er Kommis- sar für Finanzplanung und Haushalt. Mir fehlt hier der Bezug zu unserem Beruf. Ist das die richtige Richtung? Ist das der richtige Weg? Quo vadis CEPA? Inhalte werden nicht neu erfunden Die vorgenannten Erlebnisse haben uns nicht in der CEPA bestärkt. Der Standard 16.636 wird nach wie vor als Ei des Co- lumbus gefeiert. Mit der fehlenden Ver- gleichbarkeit und fehlenden fachlichen Minimalanforderungen in allen EU-Län- dern, ist dieser Standard vollkommen nutzlos im Sinne der Einkäufer. Unsere Anregungen an gleichmäßig hohe Bil- dungsnachweise der zertifizierten Betrie- be finden keinen merklichen Anklang. Immerhin scheint man sich darauf zu besinnen, dass die außereuropäischen Engagements wie Global Summit, Glo- bal Coalition und Pest Awareness Day zu denen Funktionäre rund um den Globus geflogen sind, zu teuer sind. Nach per- sönlicher Kommunikation mit dem CEPA Präsidenten scheint man sich zumindest auf Aufgaben innerhalb der EU zu besin- nen. Leider wurden diese nicht klar defi- niert oder transportiert. Was außerdem etwas verstörend ist, dass bis zum heutigen Zeitpunkt nie- mand aus dem CEPA Management die Frage gestellt hat, ob wir das mit der Kündigung ernst meinen (ja, sie wurde schriftlich eingereicht) und ob wir die- se zurücknehmen, bzw. zum 01.01.19 wieder eintreten. Im Moment sehen wir keinen Handlungsbedarf. Der Ball liegt im Spielfeld der CEPA. Wir haben genug politische Aufgaben im Inland und wir können unsere Europaparlamentarier blendend in Deutschland kontaktieren. Ressourcen dafür sind jetzt vorhanden. Die DSV-Mitglieder werden nach der JHV in Hamburg noch mal einen Hinweis er- halten, ob Sie sich über den 31.12.2018 hinaus auf eine CEPA-Mitgliedschaft be- rufen und mit dem Logo werben dürfen. Der Sinn einer zukünftigen Mitgliedschaft und die weitere Vorgehensweise werden auf der Hauptversammlung besprochen und abgestimmt.
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