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Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 79 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes Wespen – Ich bin ein Allergiker O der doch nicht? Wer weiß es denn? Im Prinzip wissen wir es immer erst hinterher, wenn wir allergisch reagieren. Von Allergien ist jeder betroffen. Eine solche zu entwickeln ist zunächst eine normale körperliche Reaktion auf frem- de Stoffe, die so genannten Antigene. Um eine Allergie zu entwickeln, muss man zunächst sensibilisiert werden. Also gestochen werden. Wenn man so will, hat man einen Stich frei. Ab dann kann sich unser Immunsystem jederzeit entscheiden, ob es seinem Anwender durch deutliche Reaktion zeigt, dass es Wespenstiche blöd findet. Wer heftig auf den Schmerz und die fremden Substanzen reagiert, wird zukünftig viel vorsichtiger bei Wespen sein. Ziel erreicht. Auch von der Wespe. Manche Menschen haben ein geschä- digtes oder überempfindliches Immunsys- tem und sind grundsätzlich als sehr sensi- bel bzw. sensibilisiert zu betrachten. Oder sie sind durch Krankheit, Vorgeschichte, andere Allergien oder durch eine gene- tische Prädisposition (Veranlagung) viel anfälliger, allergisch zu reagieren. Im Nor- malfall ist aber unser Körper unvorbelas- tet. Die meisten Menschen gehen völlig unsensibel durchs Leben. Wespentech- nisch. Je nach Quelle, sind etwa 20% unserer Bevölkerung gegen Wespensti- che sensibilisiert, hatten also schon mal Kontakt. D.h., ein Allergietest würde eine positive Reaktion zeigen, dass der Körper Antigene gebildet hat und auf die Fremd- stoffe reagiert. Deshalb muss aber noch keine Insektengiftallergie bestehen. Eine richtige Allergie, mit allgemeinen Sympto- men (Kreislaufstörungen, Atemnot, Übel- keit), ist aber viel seltener der Fall. Medizi- ner und einschlägige Allergieforen schät- zen den Anteil in unserer Gesellschaft zwischen 1 und 3,5%. Berichterstatten- de Medien bevorzugen die höhere Zahl. Dieser Schmerz ist ein guter Schmerz Doch auch ohne Allergie ist ein Wespen- stich ein schmerzhaftes und nachhaltiges Erlebnis. Meine wenigen schiefgegange- nen Wespenbegegnungen sind mir noch deutlich in Erinnerung. Einmal war ich es selbst schuld, das andere war ein Unfall und beim dritten Stich hatte die Wespe nicht dieselben Bücher gelesen wie ich. Im Schmidt Sting Pain Index wird der Wespenstich beschrieben mit „Reich- haltig, herzhaft und heiß. Als ob jemand eine Zigarre auf deiner Zunge auslöscht.“ Bei Hornissen heißt es „wie ein abgebro- chener Streichholzkopf, der auf der Haut abbrennt.“ Es gibt Menschen mit merk- würdigen Hobbies und ich frage mich, wie die als Vergleich beschriebene Erfah- Die Sächsische Wespe sammelt lieber Nektar, als uns beim Picknick lästig zu werden. Die Deutsche Wespe wird schnell beim Frühstück auf der Terrasse oder beim Grillen angelockt. Bildrechte: Beckmann Bildrechte: Beckmann
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