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Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 81 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes Vergleicht man die Toxizität der Gifte, so sind die Honigbiene mit LD50 2,8mg/ kg und die Feldwespe (P. Canadensis) mit LD50 2,4mg/kg deutlich giftiger als Hor- nissen mit einer LD50 von etwa 10mg/ kg. Bei einer durchschnittlichen Giftmen- ge von 0,5 g je Hornisse, benötigt ein gesunder Mensch von 70kg etwa 1.400 Stiche um zu sterben. So groß ist ein Hor- nissenvolk in der Regel nicht. Viele Tie- re sind auf Nahrungssuche. Die Zahl der verteidigenden Arbeiterinnen ist entspre- chend gering. Selbst bei mutwilliger Stö- rung verbleibt ein Großteil der Hornissen im Nest bei der Brut. Sie bilden die letzte Verteidigungslinie und schwärmen erst aus, wenn etwa die Nesthülle aufgerissen wird. Somit ist es sehr unwahrscheinlich, mehr als 20–30 Stiche zu erhalten. Ein bleibendes Erlebnis, das aber weit davon entfernt ist, zum Tode zu führen. Stiche in Schleimhäute und in Mund und Rachen sind allerdings durch ihre Schwellungen gefährlich. Allergiker können sich schützen Der Kollege, der nun wirklich übermä- ßig und allergisch auf Wespenstiche re- agiert, hat zu einem gewissen Grad ein berufliches Problem. Zumal bei manchen Menschen die Chance besteht, dass mit jedem neuen Wespenstich die Reaktion des Körpers stärker wird. Ein Teufelskreis. Es empfiehlt sich für Allergiker, eine Im- muntherapie durchzuführen. Hierbei wer- den in bestimmten Zeitabständen winzi- ge Mengen Wespengift, quasi zur Ge- wöhnung, in den Körper oder unter die Zunge gespritzt. Dadurch gewöhnt sich das Immunsystem an die fremden Sub- stanzen und reagiert nicht mehr mit der überschießenden Abwehr auf die Antige- ne. Eine solche Desensibilisierung dauert bis zu drei Jahre und länger und umfasst mehr als 100 Arztbesuche. Die Chance auf Heilung bei den Insektengiftallergien liegt aber bei über 95%. Um entspannt seiner Arbeit nachgehen zu können, si- cherlich eine sinnvolle Maßnahme. Arbeitsschutz bei der Wespenbeseitigung Diesen Sommer wurde von Print- und Filmmedien gefühlt ununterbrochen über Wespen berichtet. Dabei kamen auch einige Kollegen zu Wort, die von ihrem Auftritt her leider sehr unprofessionell mit dem Thema Schutzkleidung umge- gangen sind. Einige Kandidaten haben ohne Handschuhe erst mal das Nest ab- getastet oder im Gebüsch und Versteck gewühlt, bevor sie dann doch mal zurück ans Auto gegangen sind. Bei anderen Gelegenheiten hatten die Kollegen nur einteilige Imkerüberzieher für den Ober- körper. Den Rest sollte die gut eingetra- gene Designerjeans richten. Selbständige können ja gerne selber Ihre Gesundheit gefährden. Bei Mitarbeitern im Angestell- tenverhältnis werden spätestens bei der Unfallmeldung, unangenehme Fragen von der Berufsgenossenschaft gestellt. Ein Imkeranzug als alleinige Schutzla- ge reicht nicht. Da stechen ja auch Bie- Wenn man sich langsam be- wegt, sind Hornissen selbst am Nest nur wenig aggressiv. nen bereits durch. In Kombination mit einem leichten Baumwollunterzieher ist der Schutz schon besser. Bewährt haben sich auch Regenhose und Jacke über dem Imkeranzug. Die glatte Oberfläche redu- ziert sehr gut die Möglichkeit der Wes- pen Halt zu finden, um zu stechen. Auch das schützt natürlich nicht hundert Pro- zent und sieht für Ihren Kunden immer ein wenig gebastelt aus. Oder irgendwie merkwürdig. Zumindest nicht professi- onell. Ihr optisches Auftreten sorgt für Kompetenz. Oder untergräbt es. Inves- tieren Sie in beeindruckende Werkzeuge, Technik und Materialien und man nimmt Sie gleich ganz anders ernst. Als Profi wahrgenommen, lassen sich viel besser andere Stundensätze darstellen. Seien Sie kein Stadtgozilla und treten Sie nicht auf wie Catweazle auf der Suche nach Kühl- walda. Ihre Kunden und insbesondere Ihre Kollegen werden es Ihnen danken. Darfs ein bisschen mehr sein? Besser, Sie geben ein bisschen mehr aus. Gute, schützende Anzüge kosten auch mal 150,– Euro oder mehr. Sie haben an den Armen und Beinen Reißverschlüsse, ebenso in der Front zum leichten einstei- gen und der Kopfschutz wird auch mit einem Reißverschluss aufgesetzt. Wenn Sie so etwas einmal ausprobiert haben, fragen Sie sich, „warum nicht früher?“ Hat Ihre Kopfbedeckung einen Gazeein- satz, tragen Sie unbedingt eine Schutz- brille. Hornissen schaffen es, ihr Gift auch zu versprühen, was unangenehm in den Augen brennen kann. Haben Sie die Wahl der Farbe sollten weiße oder helle Anzü- ge bevorzugt werden. Auf diese reagieren die Tiere nachgewiesener Maßen weni- ger aggressiv. Es ist völlig klar, dass in einem en- gen Dachboden bei hochsommerlichen Temperaturen Schutzkleidung zur Qual wird. Hier ist eine Abwägung zu treffen, ob Schutzkleidung nützt oder durch feh- lende Ventilation und eingeschränkte Be- weglichkeit eher schadet. Ein Kreislauf- Bildrechte: Beckmann

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