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Schützen & Erhalten · September 2018 · Seite 86 solche biologischen Risiken hinzuweisen und zu sensibilisieren. Die Spitze des Eisbergs Alle Klimaforscher sind sich einig. Wir ste- hen erst am Anfang. Weitere Eindringlinge sind auf dem Vormarsch. Über Mücken haben wir in der letzten Ausgabe berich- tet. Sie sind ernstzunehmende Träger von Krankheitserregern und funktionieren als Vektoren. Im August wurde gerade wie- der ein Fund des West-Nil Virus in einem verendeten Bartkauz bei Saale (Halle) gemeldet. Wir können davon ausgehen, dass viele Vögel in unserem Land bereits Träger sind, ohne dass jedoch das Virus häufig oder gar regelmäßig auf unsere Haustiere oder den Menschen übertra- gen wird. Dennoch müssen wir mit einer Zunahmen von (bisher) exotischen oder unbekannten Krankheiten in unserer Ge- sellschaft rechnen. Andere Schädlinge, die jetzt nicht krank machen, aber unsere Ökosysteme stören, sind etwa Flußkrebse aus Ameri- ka, die Braune marmorierte Stinkwanze (BMSB), der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) und die Asiatische Hornisse. Mein nächster Invasionskandidat, der sich seit 2003 von Moskau aus nach Süden und Westen ausbreitet und damit unaufhalt- sam der EU nähert, ist der Eschenpracht- käfer. In den USA frisst der asiatische Ein- dringling schon ganze Wälder kahl. Der Klimawandel wird unsere gesamte Um- welt, so wie wir sie heute kennen, gra- vierend verändern. I Die Ex-Press I Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes Ameisen legen Verkehr lahm D urch den heißen Sommer ist es zu verschiedenen Phänomenen mit Insekten gekommen, auf die sich sodann gleich die Presse gestürzt hat. Es wurden Gemeinsamkeiten vermutet, Mutationen, abnormes, aber zielgerich- tetes Verhalten und Stories gewittert. So bekamen wir verschiedene Anfragen zu Ameisen in Ampeln. „Stimmt es, dass Ameisen besonders oft und gerne in Ampeln nisten und eine große Ge- fahr für den Straßenverkehr besteht?“ „Nein!“ Ich liebe geschlossene Fragen. Die Fragesteller meine Antworten nur bedingt. Mit deeskalierenden Aussagen mache ich gleich die Story kaputt. Aber ich finde, unser Berufsverband hat gesellschaftliche Verantwortung. So wurden im April bei Ottobrunn und im Juni in Karlsfeld, bei Dachau, Ampelan- lagen von Ameisen kurzgeschlossen, die in Ampeln nisten. Dahinter steckt weder Methode noch Vorliebe. Statistisch gese- hen ist es nur eine Frage der Zeit bis ir- gendetwas, irgendwo eine Undichtigkeit in einer Ampel findet. Eine Ameisenkolo- nie bildet durch Sauerstoff-Atmung logi- scher Weise Kondensat. Wenn das nicht schon zum Kurzschluss führt, dann die Tiere selber. Beim Klettern über die Kon- takte werden Kabel miteinander verbun- den, die Strom führen. Früher oder spä- ter führt das zum Ausfall eines wichtigen Bauteils und zum Ausfall der gesamten Lichtanlage. Ganz normal, teuer, ärger- lich und leider auch sehr gefährlich. Zum Glück eben selten und keine neue Stra- tegie unserer Ameisen. Bildrechte: tomgirlby Bildrechte: Beckmann Das selbe Zeckenweibchen (Ixodes ricinus) von der Bauchseite. Die Quadrate haben eine Kantenlänge von 5 mm. Eine Hyalomma würde etwa das gesamte Bild ausfüllen. Ein vollgesogenes einheimisches Zecken- weibchen. Der stark vergrößerte, graue Hinterleib ist gefüllt mit einer frischen Blut- mahlzeit.
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