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Schützen & Erhalten · September 2019 · Seite 74 I DIE EX-PRESS I Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema Bettwanzen- spürhunde unsicher V on unseren vierbeinigen Freunden sind wir überzeugt. Wir wissen, dass die Nase eines Hundes durch- schnittlich 60 mal empfindlicher ist als unsere eigene. Wir wissen, dass der treue Begleiter des Menschen in der Lage ist, Hormone zu erschnüffeln, Spuren von Sprengstoff, Schimmel, Bettwanzen und praktisch jeden Stoff, auf den er trainiert wurde. Das Training ist der entscheidende Punkt. Denn der Hund riecht und identifiziert die gewünschten Substanzen gleicherma- ßen gut. Wenn er nicht gerade krank ist oder vom Arbeiten erschöpft. Die Auswertung aber, bzw. das Verhalten des Hundes, einen Fund anzuzeigen, wird vom Hundeführer gesteuert. Diese Konditionierung erfolgt durch Beloh- nung bewusst, manchmal aber auch unbewusst, da der Hund seinen Be- gleiter versucht zu lesen, insbesondere wenn er unsicher ist. Etwa 80% fallen durch So ist es nicht verwunderlich, dass bei den Zertifizierungsprüfungen der Bed Bug Foundation (BBF) von den Erstlingen vier von fünf Anwärtern durchfallen. Der Hund erschnüffelt die Bettwanzen, unterscheidet auch richtig zwischen toten und lebenden Bettwanzen, aber der Blick zum Hundeführer sucht oft eine Bestätigung und je nach Erwartungs- haltung des Menschen, gibt dieser dem Hund ein falsches Signal. Unbewusst natürlich. Viele müssen ein Pokerface (und auch eine Poker Körperhaltung) erst lernen. Insofern funktioniert es mit entsprechender Aufklärung und erneutem Training beim zweiten Anlauf sehr gut. Die BBF vermittelt den Hundeführern wichtige Inhalte und Tipps. Nicht zu den Bettwanzen, ein guter Hundeführer wird sich nie in die Fachdiskussion vor Ort begeben oder Aussagen zur Bekämpfung machen. Nein, Teil der Zertifizierung der Bettwanzenspürhunde ist, den richtigen Umgang zu vermitteln und das richtige Training. Die positiven Ergebnisse sprechen für sich. Hunde zeigten Käfer an Um so erstaunlicher war, dass die- Die Hundenase ist überaus empfindlich. Mehr als 200 Millionen Riechzellen helfen, kleinste Spuren von Gerüchen zu finden. (Bild: Alexander Stein).
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