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Schützen & Erhalten · September 2020 · Seite 13 Aus Fehlern lernen Anwendungsgrenzen im Umgang mit Sanierputz V oraussetzungen für eine dauerhafte Funktion des Sanierputzsystems sind neben der fachgerechten Bauzu- standsanalyse und der Umsetzung der Ergebnisse der Voruntersuchungen, die Einstufung und Eignung des Putz- grundes sowie die sorgfältige Verarbei- tung der Systemkomponenten. Hierfür gilt es neben den üblichen handwerk- lichen Regeln der Putztechnik, den Ver- arbeitungshinweisen der Putzhersteller zu folgen, um die Arbeiten fachgerecht ausführen zu können. Trotz zahlreicher und detaillierter Verarbeitungshinweise im WTA-Merkblatt „Sanierputzsys­ teme“ kann es zu Schäden im Umgang mit diesem Putzsystem kommen, wenn Anwendungsgrenzen überschritten werden. Sanierputze und Sanierputz­ systeme nach WTA Sanierputz ist das Synonym für ein an Poren reiches und porenhydrophobes Putzsystem. Mit einer Porosität > 40 Vol.-% und sehr hoher Wasserdampfdiffusionsfähig- keit weist dieses Putzsystem verminderte kapillare Leitfähigkeit auf und hat sich zum Verputzen von feuchtem und/ oder salzbelastetem Mauerwerk in der Instandsetzung bewährt. Die Wirkweise des Sanierputzes besteht darin, dass die gelösten Salze in den Porenraum im Zuge der Ver- dunstung in die Kontaktfläche zum Untergrund transportiert werden und im Putzquerschnitt auskristallisieren können. Die Putzoberfläche wird nicht durch bauschädliche Salze beeinträchtigt oder das Putzgefüge zerstört. Um den speziellen Anforderungen an Sanierputz- WTA und denen der Systembestandteile gerecht zu werden, sind diese im WTA- Merkblatt 2-9 „Sanierputzsysteme“ 1) festgelegt. Die dort geforderten Eigenschaften gehen im Hinblick auf die Performance weit über die Anforderun- gen der Europäischen Werktrockenmör- telnorm, der EN 998-1, hinaus. Planungen Sanierputzarbeiten sind zu planen. In der Planungsphase wird „ die Grundlage für den Erfolg einer Sanierungsmaßnahme gelegt.“ 2) Die objektbezogenen Unter- suchungen sind neben der Ermittlung der Feuchtigkeitsgehalte und der Feuch- tigkeitsursachen die Bestandsaufnahme des Untergrunds: – Bestimmung der wasserlöslichen, baustoffschädigenden Salze – Art und Zustand der zu verput- zenden Mauerwerksoberfläche Die Ergebnisse der Untersuchungen müs- sen bewertet und neben der Einstufung der Tragfähigkeit des Putzgrundes in einem Sanierungsvorschlag aufgeführt werden. Der Sanierungsvorschlag hat vor der Ausführung der Bauleitung / dem Fachunternehmen vorzuliegen. „Die dar- Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ

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